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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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konnte es sein neues Leben und alles, was es beinhaltete, gefährden.
    Er sah zu Danielle hinüber. Sie gehörte zu den Menschen, die ihm jetzt am meisten bedeuteten. In den letzten Jahren waren sie sich sporadisch nahegekommen. Wäre die Information über Ranga nicht aufgetaucht, hätte er vielleicht gehofft, sie würden in seinem neuen Jaguar durch Frankreich gondeln, versprechen, den Wagen bei der CIA abzuliefern, wenn sie ihn nicht mehr brauchten, und nach einem Hotel Ausschau halten, in dem sie für eine Woche oder so untertauchen konnten.
    Ein andermal, vielleicht.
    Sie bogen in die Straße mit der Adresse, die sie von Moore bekommen hatten. Eine ganze normale Straße in Paris. Das Stadthaus am Ende der Reihe unterschied sich durch nichts von den anderen. Und doch dachte Hawker mit einem flauen Gefühl im Magen daran, was sie wohl in ihm finden würden.

9
    Sie parkten gegenüber dem Haus in der Rue des Jardins-St.-Paul, und Danielle richtete ein kameraartiges Gerät auf das Gebäude.
    Die »Kamera« war in Wirklichkeit eine Lauschvorrichtung, die Gespräche in dem Gebäude abhören konnte, indem sie einen Laserstrahl auf das Fensterglas richtete und die minimalen Schwingungen auffing, die von Stimmen und Geräuschen verursacht wurden. Spezielle Arten von Glas konnten die Vibrationen verhindern oder dämpfen, und man konnte Rüttelgeräte am Glas anbringen, um das Signal zu stören, aber solche Dinge hinterließen eine bestimmte Signatur. Wenn sie da waren, konnte Danielle sie mühelos entdecken.
    Die Anzeige zeigte eine flache Linie. Keine Schwingungen, keine Dämpfer, kein Fernseher. Es war still in dem Haus.
    Sie drückte einen Schalter an ihrem Detektor und aktivierte den Infrarot-Modus. Dann schwenkte sie langsam über die Wände und entdeckte keine Wärmequellen.
    »Niemand zu Hause«, sagte sie.
    »Gut«, sagte Hawker. »Dann wollen wir mal.«
    Danielle blickte die Straße entlang. Es war ziemlich still. An einem Mittwochnachmittag um zwei Uhr schienen die meisten Bewohner bei der Arbeit zu sein.
    Hawker öffnete die Wagentür.
    »Wohin willst du?«, fragte sie.
    »Ins Haus.«
    »Lass mich gehen«, sagte sie.
    Er sah sie an.
    »Wie viel weißt du über Genetik?«, sagte sie.
    »Na ja, anscheinend sind wir alle mit Viren verwandt.«
    »Sehr witzig«, sagte sie. »Wie steht es mit Verschlüsselung, Computer-Hacken und Alarmanlagen-Umgehen? Mit Einbrechen ohne etwas zu zerbrechen?«
    Es dauerte einen Moment, aber dann lächelte Hawker. »Ich zerbreche wirklich gern Dinge«, sagte er.
    »Ja«, sagte sie, »das tust du. Lass mich gehen. Ich schaffe es lautlos, und du hältst mir dafür den Rücken frei.«
    Er zögerte und nickte dann. »Lass deine Leitung offen. Wenn ich nichts mehr höre, komme ich rein.«
    Sie nickte, öffnete die Tür und stieg aus.
    Während Danielle lässig über die Straße schlenderte, machte sie den Kopfhörer ihres Handys im rechten Ohr fest. Sie stieg die Treppe zur Eingangstür hinauf. Mit einem kleinen Handgerät überprüfte sie, ob es Alarmanlagen gab. Da sie keine fand, machte sie sich daran, das Schloss zu knacken. Es dauerte einen Moment, da es nicht ihre am häufigsten benutzte Fähigkeit war.
    Sie hörte Hawkers Stimme im Ohr. »Bist du dir sicher, dass ich nicht kommen und die Tür eintreten soll?«
    »Ich hab’s«, flüsterte sie.
    Das Schloss sprang auf, und sie schlüpfte hinein.
    Ihre Schritte hallten auf dem Parkettboden. Der große, offene Raum vor ihr war so gut wie leer. Ein einzelner Polstersuhl stand in einer Ecke, mit einem Schonbezug abgedeckt, unter einem Regal ohne jedes Buch. Sie ging durch diesen Raum zur Küche und dann zu einem Arbeits- oder Schlafzimmer. Kaum etwas zu sehen, als wären die Bewohner kürzlich ausgezogen.
    Schließlich betrat sie eine Art Wohnzimmer. Dort fand sie einen Schreibtisch mit Sessel, einen großen Teppich auf dem Boden und jede Menge Hightech-Ausrüstung, einschließlich einer Batterie Computer und einer Wand, die mit Brutkästen und Industriekühlschränken gesäumt war. Die durchsichtigen Türen der Kühlschränke waren von gefrorenem Kondenswasser bedeckt. Links von alldem gab es einen von Plexiglas umschlossenen Arbeitsbereich. Er schien hermetisch versiegelt zu sein und enthielt leistungsstarke Mikroskope und Armlöcher mit langen Gummihandschuhen darin, um Objekte in dem sterilen Raum zu bewegen.
    Das Wohnzimmer war ein behelfsmäßiges Labor.
    Sie ging zu den Brutkästen. Die ersten beiden waren warm, aber schienen leer

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