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Eden Prophecy

Eden Prophecy

Titel: Eden Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Brown
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Warum oder wozu, das weiß ich nicht.«
    »Eine Waffe?«, vermutete Lavril.
    »Wahrscheinlich. Oder ein Medikament. Oder etwas, das sich in eins von beiden verwandeln ließ.«
    Lavril wurde nachdenklich. »Ist Paris in Gefahr?«
    Danielle schüttelte den Kopf. »Soweit ich feststellen konnte, war nichts mehr von dem Material da, alles entweder weggeschafft oder vernichtet. Und diese Explosion war extrem heiß.«
    »Mehr als tausend Grad«, bestätigte Lavril. »Thermit, vermischt mit C4, unseren Sprengstoffexperten zufolge. Drei weitere Gebäude sind in Brand geraten, und das Feuer hat das Eisengeländer auf der anderen Straßenseite schmelzen lassen.«
    Danielle nickte. »Ich denke, das hat er absichtlich so arrangiert«, sagte sie. »Um Beweise oder Krankheitserreger oder beides zu vernichten, falls so etwas passiert.«
    »Es droht also keine Seuche?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Danielle, der auffiel, dass er auf diese Frage besonders konzentriert war. »Haben Sie Grund zu der Annahme, Paris könnte Ziel eines Anschlags sein?«
    Lavril hatte sich in seiner eigenen Falle verfangen, weil er eine Frage zu viel gestellt hatte. »Wir haben einen Brief erhalten«, sagte er. »Die Verfasser erklären sich für den Zwischenfall auf dem Eiffelturm verantwortlich. Und sie versprechen, eine Seuche auf uns loszulassen, die schlimmer ist als alles jemals Dagewesene.«
    Danielle riss die Augen auf. »Ist der Brief echt?«
    »Nicht veröffentlichte Einzelheiten über die Entführung und Ermordung des Mannes sind als Nachweis seiner Echtheit aufgeführt. Und dann folgt eine Liste von Drohungen.
    Sie drohen mit einer Seuche, die alle ›falschen Beweise eines falschen Gottes‹ auslöschen werden. Und dann heißt es: ›Alle werden sie fallen, Canterbury, Notre-Dame, der Felsendom und die Mauer zu seinen Füßen, Mekka, Jerusalem und der Heilige Stuhl: Alle werden sie machtlos sein gegen die geoffenbarte Wahrheit.‹«
    Danielle hörte aufmerksam zu. Die Kathedrale von Canterbury war das Zentrum der Anglikanischen Kirche. Der Felsendom war die zweitheiligste Stätte des Islam nach Mekka, die Klagemauer der letzte Rest des Jüdischen Tempels. Und der Heilige Stuhl war natürlich der Vatikan. Konnte es sein, dass irgendein Verrückter tatsächlich allen großen westlichen Religionen gleichzeitig den Krieg erklärte?
    Lavril las weiter. »Das ist erst der Anfang«, sagte er. »Im Folgenden wird prophezeit, dass die Macht über Leben und Tod in den Händen der Sekte liegen werde. ›Ihr werdet sie alle ablegen und uns verehren‹, heißt es.
    Der Brief ist signiert mit ›Draco – die Schlange‹.«
    Es klang vollkommen verrückt, wie das geisteskranke Gefasel von hundert anderen Gruppen, aber wenn diese Gruppe im Besitz dessen war, woran Ranga gearbeitet hatte, und wenn die Aufzeichnungen, die sie in seinem Labor gesehen hatte, stimmten, dann konnten sie sehr wohl in der Lage sein, Macht über Leben und Tod auszuüben.
    »Wissen Sie, wer sie sind?«, fragte Hawker.
    »Mörder«, sagte Lavril. »Darüber hinaus …« Er schüttelte den Kopf.
    Es hörte sich zweifellos nach einer Art Sekte an. Vielleicht erklärte das auch die Folter und die Verbrennungen, die sie Ranga zugefügt hatten. Vielleicht war es eine zeremonielle Bestrafung gewesen. Die französischen Polizisten hatten sie nicht in der gleichen Weise getötet.
    »Was wissen Sie?«, fragte Danielle.
    Der Polizeichef schürzte die Lippen, als überlegte er angestrengt, was er sagen sollte.
    Sie selbst würde nichts weiter preisgeben, ohne etwas von ihm zu erfahren. »Quid pro quo«, sagte sie.
    »Ihr Wissenschaftler wurde gefoltert, das wissen Sie ja«, sagte Lavril. »Aber er hatte außerdem alte Wunden. Verheilte Wunden. Vielleicht war es nicht das erste Mal.«
    Danielle verdaute es.
    »Und er hatte Verletzungen von Nesselfäden auf der Haut«, fügte Lavril an.
    »Nesselfäden?«, fragte Hawker.
    »Von einer Qualle«, sagte Lavril. »An den Händen, Armen und am Hals. Sagt Ihnen das etwas?«
    »Nein«, antwortete Danielle. »Was noch?«
    »Asbest und Schweröl unter den Fingernägeln.«
    Es klang wie eine zufällige Aufzählung von Dingen. Fast, als hätte es sich Lavril spontan ausgedacht, aber Danielle spürte, dass der Kommandeur aufrichtig war, und nahm an, diese Fakten würden ihnen irgendwann in irgendeiner Weise helfen. Im Augenblick fiel ihr jedoch nichts ein.
    Lavril sah sie erwartungsvoll an. »Sagt Ihnen das etwas?«
    Sie schaute zu Hawker, der nur den Kopf

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