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Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Titel: Eden und Orion - Lichtjahre zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Douglas
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stieg aus.
    Ryan hatte die Kühltasche schon aus dem Kofferraum geholt. Ich stellte mich neben ihn. Schweigend sah ich mit einem Auge zum Strand hinunter und beobachtete Cassie mit dem anderen beim Wenden.
    »Ich muss mich wirklich für meine Schwester entschuldigen«, sagte Ryan, als Cassie außer Sichtweite war.
    »Sie kann mich nicht leiden.«
    »Das ist es gar nicht. Sie kann einfach nicht gut mit Menschen umgehen.«
    Ich zuckte die Schultern und griff nach der Kühltasche. Wie auch immer …
    »Ich trage sie«, sagte Ryan und warf sich die Tasche über die Schulter.
    Obwohl es erst zwei Uhr nachmittags war, sank die Sonne bereits und warf einen bronzenen Schimmer über den Sand. Amy und ihre Freunde waren nicht zu übersehen, weil sie eine Riesengruppe waren und außerdem die einzigen Strandbesucher. Sogar die Hardcore-Surfer waren heute zu Hause geblieben. Die Partygäste tummelten sich um einen großen Holzstoß. Während Ryan und ich auf die Gruppe zumarschierten, drehte sich einer nach dem anderen zu uns um. Dreißig Augenpaare starrten uns ungläubig an.
    Amy fand als Erste die Sprache wieder. »Oh, hallo, Eden. Wie ich sehe, hast du Ryan mitgebracht.«
    »Alles Gute zum Geburtstag. Hoffentlich macht es dir nichts aus, dass ich einfach mitgekommen bin«, sagte Ryan. »Eden hat mich eingeladen.«
    »Soso, hat sie das?«, sagte Amy. Ihre Überraschung konnte sie nur schlecht verbergen. Sie warf mir einen schnellen Blick zu. »Na dann: je mehr, desto besser.«
    Ich schaute in die Runde. Connor und Megan hatten es sich auf einer großen roten Decke bequem gemacht. Matt beugte sich gerade über eine Kühlbox mit Flaschen. Amys Freunde aus der Theatergruppe lungerten um den Holzhaufen herum, der später ein Lagerfeuer werden sollte, kicherten und kippten einen Drink nach dem anderen. Amys Freundinnen musterten Ryan neugierig und mit solch unverhohlenem Interesse, dass ich gar nicht wusste, wo ich hinschauen sollte. Sie tuschelten miteinander und schienen die Frage zu diskutieren, weshalb Ryan und ich gleichzeitig am Strand angekommen waren. Weil sie jedoch zu keinem Ergebnis zu gelangen schienen, aber die Neugierde sie so offensichtlich plagte, kam Scarlett schließlich auf uns zu.
    »Komm, hol dir doch was zu trinken«, sagte sie, hängte sich bei Ryan ein und zog ihn zu Matt und der Kühlbox.
    Ich schlenderte zu Connor und Megan und ließ mich auf die Decke fallen.
    »Was geht denn hier ab?«, flüsterte Megan mir zu. »Wie zum Teufel hast du es angestellt, dass Ryan Westland mit dir zu Amys Party kommt?«
    »Keine Ahnung, das weiß ich auch nicht so genau«, flüsterte ich zurück. »Ryan hat mich gestern heimgefahren. Auf der Fahrt habe ich dann irgendwann Amys Party erwähnt. Na ja, und dann hat er gefragt, ob er mitkommen kann.«
    »Wie jetzt? Was soll das heißen – er hat dich heimgefahren?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Sieht so aus, als wäre an den Gerüchten was dran, dass er mit dem Auto in der Stadt herumfährt. Gestern ist er jedenfalls an mir vorbeigefahren und hat mich dann mitgenommen.«
    Connor riss die Augen auf. Bis jetzt hatte er nur stumm zugehört, doch nun konnte er sich nicht länger beherrschen. »Sag mal, geht’s noch?«, schimpfte er und funkelte mich böse an. »Warum steigst du einfach zu einem Typen ohne Führerschein ins Auto?«
    Ich hielt seinem Blick stand. »Weil es kalt war und stockdunkel, vielleicht?«, sagte ich angriffslustig. »Und weil ich mutterseelenallein war? Reicht das an Gründen?«
    »Warum hast du nicht den Bus genommen?«
    »Weil ich dreißig Minuten hätte warten müssen, deshalb.«
    Connors Wut richtete sich sofort auf Megan. »Wie? Du hast sie einfach alleine an der Bushaltestelle gelassen?«
    Megan sah mich missmutig an. »Na ja, Eden meinte, das gehe schon in Ordnung«, verteidigte sie sich.
    »Es war auch in Ordnung«, sagte ich. »Hör auf, dich wie mein Vater zu benehmen, Connor!«
    Connor wandte sich ärgerlich ab. »Kein Thema! Du willst dich von einem minderjährigen Typen von weiß-Gott-woher, der nicht mal einen Führerschein hat, durch die Gegend kutschieren lassen? Bitte, lass dich nicht aufhalten! Geht mich eh nichts an.«
    Ich schaute Megan ratlos an.
    Die rollte nur die Augen. »Ach übrigens, Connor hat mir gerade von der Astronomie-AG erzählt«, versuchte sie dann wenig elegant und absolut offensichtlich das Thema zu wechseln.
    Ich ergriff die Gelegenheit jedenfalls dankbar. »Und? War es gut?«, fragte ich betont fröhlich.
    Connor

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