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Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Titel: Eden und Orion - Lichtjahre zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Douglas
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konnte es sein, dass er nicht wusste, was Burger waren? Immerhin war er Amerikaner! Burger waren doch so etwas wie das Nationalgericht der Vereinigten Staaten, oder etwa nicht? Und hatte Matt nicht erzählt, dass Ryan noch nie etwas von Adolf Hitler gehört hatte? Vielleicht gehörte er einer weltfremden Sekte an wie den Amish, die jeden Kontakt zur modernen Welt untersagte. Aber das ergab auch keinen Sinn. Er sah erstens nicht aus wie ein Amish und fuhr zweitens Auto. Oder gab es eine Sekte, die den Konsum von Fleisch verbot? War er vielleicht Tierschützer? Oder das Kind von dauerbekifften Hippie-Eltern? Und in einer Kommune aufgewachsen? Ich schielte nach seinen Schuhen, die im Sand neben seinem Rucksack standen. Sie sahen aus, als wären sie aus Leder. Außerdem trug er eine Lederjacke.
    »Wie lange bist du schon Vegetarier?«, fragte ich.
    »Schon immer.« Ryan holte tief Luft und sah mir in die Augen. »Was isst du?«
    »Die vegetarischen Sachen, wie du. Ich bin auch Vegetarierin.«
    Er atmete erleichtert aus. »Gut«, flüsterte er glücklich.
    »Ist das wirklich so wichtig?«, fragte ich erstaunt.
    Er sah mir immer noch in die Augen. »Für mich ist es wichtig.«

    Der Nachmittag verging wie im Flug. Wir aßen, dann entzündeten Matt und Amy das Lagerfeuer, und schließlich saßen wir alle beisammen und tranken Dosenbier, Julischkas und Alkopops. Als die Sonne unterging und die Temperaturen sanken, rückten wir mit unseren Decken näher ans Feuer. Trotzdem wurde es langsam ungemütlich, und ich hatte nichts dagegen, bald aufzubrechen.
    »Das ist die Venus«, sagte Connor und zeigte auf einen fixen Lichtpunkt am Abendhimmel.
    »Woher weißt du das?«, fragte ich erstaunt.
    »Siehst du noch andere Sterne?«, konterte er, statt meine Frage zu beantworten.
    Ich ließ meinen Blick über den Himmel schweifen. Es war noch nicht dunkel genug, um die anderen Sterne leuchten zu sehen.
    »Venus ist nach dem Mond der hellste Planet am Nachthimmel«, erklärte Connor. »Außerdem flimmert sie nicht wie die anderen Sterne.«
    »Und wie sieht er durch ein Teleskop aus?«
    » Sie , die Venus«, korrigierte Connor mich. »Sie ist nach der römischen Göttin der Schönheit und der Liebe benannt. Durch ein Teleskop kann man ihre Sichelform erkennen. Im Moment ist sie übrigens zunehmend.
    »Connor!«, hörte ich Megan rufen.
    Ich blickte auf und sah, wie Megan auf uns zugetorkelt kam. Sie stolperte über unsere Decke, setzte sich ziemlich unelegant auf ihr Hinterteil und schlang einen Arm um Connor. »Bringst du mich heim?«, brabbelte sie. Ihre Worte stolperten hilflos übereinander.
    »Ja. Sieht so aus, als hättest du genug gefeiert.«
    Megan lehnte sich an seine Schulter.
    »Wie kommst du nach Hause?«, fragte Connor mich.
    »Weiß noch nicht genau«, antwortete ich wahrheitsgemäß und schaute mich nach Ryan um.
    »Ich hoffe, du lässt dich nicht von ihm fahren«, sagte Connor ernst. »Ich habe ihn Bier trinken sehen«, beharrte Connor.
    Dass er von Ryan sprach, stand außer Frage.
    »Er hat nicht getrunken«, verteidigte ich ihn.
    »Ich habe ihn aber mit einer Bierflasche in der Hand gesehen.«
    »Er hat aber keinen einzigen Schluck daraus getrunken, siehst du?« Ich deutete auf die Flasche, die im Sand steckte. Sie war noch voll.
    »Und woher willst du wissen, dass das dieselbe Flasche ist?«, schnaubte Connor empört.
    »Das weiß ich eben. Abgesehen davon fährt uns seine Schwester.«
    Connor half Megan auf und legte einen Arm um sie. »Treffen wir uns morgen zum Lernen, oder hast du mittlerweile andere Pläne?«, fragte er mich trotzig. »Mit Westland vielleicht?«
    »Natürlich treffen wir uns morgen«, sagte ich ungehalten. »Ich würde mir nur wünschen, dass du endlich aufhörst, dir irgendwelche blöden Geschichten zusammenzureimen, nur weil ich bei Ryan mitfahre. Das ist doch einfach lächerlich! Man könnte fast denken, du seist eifersüchtig.«
    »Sicher nicht!« Die Antwort kam prompt und schrill. »Auf den? Nein, es nervt mich einfach nur, dass Megan und du und der Rest der weiblichen Welt in einem Radius von zwanzig Kilometern von Perran komplett ausflippt, wenn Ryan Westland sich bloß hinsetzt.«
    Ich verdrehte die Augen. »Bis nächste Woche ist alles ausgestanden. Dann ist er Schnee von gestern«, versuchte ich Connor zu trösten.
    »Wollen wir hoffen. So, und jetzt bringe ich besser Megan nach Hause. Bis morgen dann.«
    Ich nickte und wandte mich an Megan. »Hoffentlich geht es dir bald

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