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Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Titel: Eden und Orion - Lichtjahre zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Douglas
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Sternenstaub gemacht.« Ryan sah mir noch immer in die Augen. Dann besann er sich, rappelte sich eilig auf und reichte mir die Hand, um mich hochzuziehen. »So, Schluss für heute. Genug Sterne geguckt«, sagte er. »Los, komm, wir machen uns auf den Heimweg, bevor du ganz erfrierst.«
    Stumm und ein wenig benommen stiegen wir über den Zaun zurück auf die Straße und stapften los. Als wir zu der Bushaltestelle bei mir ums Eck kamen, verabschiedete ich mich, doch Ryan wollte nichts davon wissen, mich die letzten Meter alleine gehen zu lassen.
    »Das ist wirklich edel von dir, dass du mich bis zur Haustür bringen willst. Aber ich komme schon zurecht. Von hier aus bin ich schon tausendmal alleine heimgegangen«, sagte ich und freute mich insgeheim über seine Fürsorglichkeit.
    »Ist es dir peinlich, wenn ich dich bringe?«, fragte Ryan. »Oder willst du nicht, dass deine Nachbarn mich sehen?«
    »Ich will dir einfach nur den Umweg ersparen. Mehr nicht.«
    »Wenn das so ist, dann lass mich mitgehen«, sagte Ryan entschieden. »Mir wäre wirklich wohler, wenn ich mit eigenen Augen sähe, dass du gut heimgekommen bist.«
    Sofort gingen mir wieder die wildesten Theorien durch den Kopf. Vegetarier, Kevlar-Träger, antiquiertes Verhalten. Garantiert irgendein komischer Kult .
    An der Einfahrt blieben wir stehen.
    »Hast du morgen schon was vor?«, fragte er.
    Obwohl mir jede einzelne Gehirnzelle »NEIN! SAG NEIN!« zuzurufen schien, erzählte ich Ryan von meinen Plänen, den Sonntag mit Connor zu verbringen. »Du könntest doch dazustoßen?«, schlug ich vor. »Ich glaube, wenn Connor dich erst mal richtig kennt, wird er dich wirklich mögen.«
    »Ich glaube, er würde mich richtig mögen, wenn ich mich von dir fernhielte.«
    »Du tust ihm unrecht«, widersprach ich. »Ich kenne Connor schon seit Ewigkeiten. Wenn er irgendwas gegen dich hätte, dann wüsste ich das.«
    »Na gut, dann einigen wir uns doch darauf, dass wir uns nicht einig sind«, schlug Ryan vor und grinste breit. »Bis Montag also.«
    Er schloss das Gartentor hinter mir und wartete, bis ich den Haustürschlüssel ins Schloss gesteckt hatte. Dann drehte er sich um und verschwand in der sternenüberglänzten Nacht.

Viertes Kapitel
    Connor wohnte in einem windschiefen alten Fischerhäuschen mit Aussicht auf den Hafen und dem kleinsten Badezimmer der Welt. So winzig klein und schlecht isoliert es auch war – Connors Mutter hatte ihr Heim in das gemütlichste Zuhause verwandelt, das ich kannte. Als ich ankam, roch es im ganzen Haus nach frisch gebackenem Brot und Keksen. Connors Mutter schnitt gerade ein Blech Buttergebäck auf.
    »Hier, das kannst du gleich mitnehmen«, sagte sie und legte einige Kekse auf einen Teller. »Connor ist oben. Ich bringe euch dann gleich noch frisch aufgebrühten Tee.«
    »Danke, Mrs Penrose«, sagte ich, nahm das Tablett und ging die Treppe hoch.
    Die Zimmertür stand offen. Connor saß auf seinem Bett und las einen Simpsons-Comic.
    »Na, lernst du fleißig?«, fragte ich und grinste ihn an. Dann räumte ich eine Ecke auf seinem Schreibtisch für die Kekse frei.
    »Ich hab schon Muskelkater im Hirn.« Connor warf den Comic auf den Boden.
    Sein Zimmer sah aus wie immer – als hätte eine Bombe eingeschlagen: Auf seinem Schreibtisch stapelten sich Schulbücher und ausgeliehene Bibliotheksbücher mit abgelaufener Leihfrist zwischen einem alten Computerbildschirm, Wassergläsern und Kaffeetassen. Gebrauchte Klamotten lagen stapelweise auf dem Fußboden, und das Poster einer Rockgruppe, von der ich noch nie gehört hatte, hing lieblos an einem einzigen Reißnagel an der Wand.
    »Wie lieb von dir, extra aufzuräumen, wenn ich komme«, sagte ich spöttisch und schob die Kleider auf dem Boden mit dem Fuß zusammen, damit ich mich auf den Teppich setzen konnte. »Wäre echt nicht nötig gewesen.«
    »Ich hab auch gar nicht für dich aufgeräumt, sondern für Megan«, grinste Connor. »Aber zum Dank dafür hat sie uns versetzt.«
    »Wie? Sie kommt gar nicht?«
    Connor warf mir sein Kopfkissen zu. »Hier, setz dich da drauf. Sie hat sich irgendeinen Virus eingefangen. Jedenfalls hat sie rasende Kopfschmerzen, sagt sie, Schüttelfrost und muss sich die ganze Zeit übergeben. Hört sich schwer nach Kater an, würde ich sagen.«
    Ich lachte. »Arme Megan. Sie weiß nie, wann es genug ist.«
    Connor zuckte die Schultern und reichte mir die Kekse. »Ehrlich gesagt, bin ich ganz froh, dass wir heute mal wieder alleine sind.«
    Mir wurde erst

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