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Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Titel: Eden und Orion - Lichtjahre zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Douglas
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Begegnung deines Urgroßvaters und deiner Urgroßmutter wirst. Was denkst du? Dass sie tausend Möglichkeiten haben, sich zu entscheiden? Oder gehst du in diesem speziellen Fall davon aus, dass das Schicksal ihren weiteren Lebensweg schon vorherbestimmt hat? Weil am Ende ja du geboren wirst? Dass sie also alle ihre Entscheidungen unbewusst auf dieses Ergebnis hin treffen?«
    Ich zögerte und versuchte mir zu erschließen, worauf genau er hinauswollte. Es läutete an der Tür – Connor und Megan mussten also angekommen sein. »Keine Ahnung«, antwortete ich dann widerwillig. »Das ist doch etwas komplett anderes. Vor allem ist es aber komplett lächerlich.«
    »Jetzt tu mir doch den Gefallen«, bat Ryan. »Stell dir vor, du könntest die beiden sogar ganz daran hindern, sich kennenzulernen.«
    »Ich glaube nicht, dass das ginge«, antwortete ich. »Denn wenn ich dafür sorgte, dass sie sich niemals träfen, würde ich ja nie geboren werden und könnte also auch nicht durch Raum und Zeit reisen und sicherstellen, dass sie sich nicht begegnen.«
    Ryan grinste. »Siehst du, und das ist doch genau das Verrückte daran.«
    Ich grinste zurück. »Und was ist mit dir? Glaubst du an Schickal?«
    »Eher nicht«, antwortete er spontan. »Aber frag mich in hundert Jahren noch mal.«
    Eine Horde Elefanten schien die Treppe heraufgestampft zu kommen, und im nächsten Moment flog meine Zimmertür auf. Connor stürmte herein, Megan direkt hinter ihm. Ryan nahm instinktiv die Hand von meinem Arm. Connor strahlte über das ganze Gesicht – bis er wahrnahm, dass Ryan auf meinem Bett saß.
    »Oh, super, du bist ja auch gekommen«, sagte er lustlos zu Ryan, setzte sich auf den Sessel und zog sein Physikbuch aus dem Rucksack. »Lasst uns zum Aufwärmen mal ein bisschen Naturwissenschaften betreiben«, schlug er mit versteinerter Miene vor.
    »Also, wir sind schon warm«, sagte ich.
    Connor sah abwechselnd von Ryan zu mir und wieder zurück. »Kann ich mir vorstellen«, nuschelte er gehässig.
    »Was soll das denn heißen?«, fragte ich.
    Connor schüttelte den Kopf. »Auch egal. Na los, Westland, ich frag dich ab.«
    Die naturwissenschaftlichen Fächer, vor allem Physik, waren seine besonderen Stärken, und ich hatte ihn im Verdacht, dass er das Thema nur aus dem einen Grund vorschlug: um sich mit Ryan irgendein blödes intellektuelles Duell zu liefern. Ryan beantwortete jede Frage, die Connor ihm entgegenschleuderte, mit gelangweiltem Gesichtsausdruck.
    »Wieso gehst du nicht einfach heim, wenn du eh schon alle Antworten weißt?«, fragte Connor schließlich genervt.
    »Connor!«, fuhr ich ihn an.
    »Ist schon okay«, sagte Ryan und stand auf. »In den naturwissenschaftlichen Fächern bin ich wirklich ziemlich gut. Ich habe eher Defizite in Zeitgeschichte. Sagt einfach Bescheid, wenn ihr dafür lernt. Dann komme ich wieder dazu.« Er nahm seinen Rucksack, und ich brachte ihn zur Tür.
    »Schade, dass du schon gehst«, sagte ich zum Abschied.
    Ryan zuckte mit den Schultern. »Ich will ja eigentlich gar nicht gehen. Aber wenn ich bleibe, macht Connor sich noch komplett zum Volltrottel.«
    »Dann sage ich ihm, dass er gehen muss.«
    Ryan schüttelte den Kopf. »Lass es gut sein und lerne mit ihm. Vielleicht können wir beide uns ja morgen sehen, was meinst du?«
    Mein Herz setzte einen Schlag lang aus vor Aufregung, und ich musste mich am Türrahmen festhalten. »Dann gebe ich dir am besten meine Nummer«, nuschelte ich benommen und griff nach einem Stift, der neben dem Telefon im Flur lag. »Hast du ein Stück Papier im Rucksack?«
    Ryan hielt mir seine Hand hin. »Schreib sie einfach hier drauf.«
    Seine Hand in meiner fühlte sich warm an und fast ein wenig zu vertraut. Ich fuhr mit dem Stift über seine Haut und bemühte mich, leserlich zu schreiben.
    Ryan las mir die Zahlenfolge zur Sicherheit noch einmal vor, und als ich zufrieden nickte, verabschiedete er sich mit einem Lächeln. »Dann also bis morgen.«

    Als ich wieder nach oben kam, tunkten Connor und Megan gerade Kekse in ihren Saft. Megan lächelte mich mitleidig an.
    »Was sollte das denn eben?«, fragte ich Connor angriffslustig.
    Der zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Ganz ehrlich? Ryan ist echt ein Schwachkopf. Weshalb kommt er zu einem Lerntreffen, wenn er schon alles kann?«
    »Er wusste doch gar nicht, was wir uns heute vornehmen«, verteidigte ich Ryan. »Physik hast du vorgeschlagen.«
    »Ach, Unsinn. Er ist doch nur gekommen, um anzugeben.«
    »Nein,

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