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Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Titel: Eden und Orion - Lichtjahre zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Douglas
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andersherum: Du wolltest angeben, und dann ist der Schuss nach hinten losgegangen.«
    »Warum hast du ihn überhaupt eingeladen? Du wusstest schließlich ganz genau, was ich von ihm halte!«
    »Nein, das wusste ich nicht; wobei du es heute ja eindeutig gezeigt hast. Also, was für ein Problem hast du mit Ryan?«
    »Er macht sich an jede ran, die nicht bei drei auf den Bäumen ist«, schimpfte Connor. »Und es nervt einfach, mit ansehen zu müssen, dass du ihn genauso umschwärmst wie alle anderen Mädchen an der Schule.«
    »Ich umschwärme ihn gar nicht«, sagte ich ärgerlich.
    »Oh doch, das tust du. Und was sehe ich, als ich heute ankomme? Er fläzt sich auf deinem Bett herum.«
    »Mit mir flirtet er jedenfalls nicht«, sagte Megan.
    »Sonst aber mit allen anderen!«, rief Connor gereizt.
    »Mit Dicken definitiv nicht«, widersprach Megan.
    »Du bist doch nicht dick«, tröstete ich sie.
    Megan lachte lautlos und nahm sich noch einen Keks. »Ich habe eben einen starken Knochenbau«, schmollte sie und stopfte ihn sich in den Mund.
    Connor beachtete sie gar nicht, sondern starrte mich finster an und blaffte: »Gehst du mit ihm zum Abschlussball?«
    »Nein«, blaffte ich zurück.
    »Wie? Hast du Nein gesagt?«, fragte Connor irritiert und sah mich ungläubig an. Um seine Mundwinkel zeichnete sich der Hauch eines Lächelns ab.
    »Das brauchte ich gar nicht. Er hat mich nämlich gar nicht gefragt.«
    Jetzt sah Connor vollkommen verwirrt aus. »Aber letzten Freitagabend, da dachte ich wirklich …«
    »Dann hast du eben falsch gedacht«, schnitt ich ihm das Wort ab. »Also, noch mal zum Mitschreiben: Ryan hat mich nicht gefragt, ob ich mit ihm zum Ball gehen möchte. Was übrigens vollkommen in Ordnung ist. Weil ich ohnehin nicht hingehen werde.«
    Connor und Megan starrten mich ungläubig an.
    »Du musst aber gehen«, wandte Megan ein. »Alle gehen. Und es ist unser Abschlussball!«
    »Das ist schließlich so was wie ein Initiationsritus«, argumentierte Connor.
    »Ich gehe nicht. Punkt. Aus. Ende«, sagte ich bockig. »Aber da der Ball euch offensichtlich so wichtig ist, geht doch einfach ihr beide zusammen.«

Achtes Kapitel
    Connor und Megan waren schon seit einer guten Stunde weg, als ich bemerkte, dass Ryans schwarze Jacke immer noch an meiner Zimmertür hing. Ich ließ meine Finger über das Material gleiten und riss sie dann ungestüm vom Haken, vergrub mein Gesicht in dem Gewebe und atmete seinen Körpergeruch ein.
    »Eden!«
    Hektisch stopfte ich die Jacke in meinen Rucksack und griff nach dem Tablett mit den Gläsern. Keine Sekunde zu früh, denn Miranda steckte bereits ihren Kopf zu meiner Zimmertür herein.
    »Ryan ist ziemlich früh gegangen«, bemerkte sie scheinbar beiläufig.
    »Ryan und Connor verstehen sich nicht sonderlich gut. Er dachte, dass es besser sei, wenn er ginge«, erklärte ich halbherzig.
    Miranda zog überrascht die Augenbrauen hoch, ließ meine Bemerkung aber unkommentiert stehen. »Travis und ich gehen eine Sonntagszeitung kaufen. Wir sind dann mal kurz weg.«
    Sie nahm mir das Tablett ab.
    »Ich gehe auch noch ein bisschen raus«, sagte ich. »Ryan hat seine Jacke vergessen. Ich bring sie ihm zurück.«
    »Alles klar. Zieh dich aber warm an. Der Wind ist ziemlich kalt.«

    Meine Augen tränten, als mir der Wind direkt ins Gesicht blies. Ich blinzelte und marschierte mit gesenktem Kopf tapfer weiter. Die Böen drangen durch meine dünne Kleidung und stachen und bissen auf der Haut. Trotz Mirandas Warnung hatte ich das enge blaue Oberteil angelassen, weil es meinen Oberkörper so sanft umschmeichelte, dass man tatsächlich meinen konnte, ich hätte Kurven. Es war jedoch eindeutig zu dünn für die Witterungsverhältnisse. Vor dem Gehen hatte ich mein Haar noch einmal geglättet, das Make-up aufgefrischt und mir zwei Tropfen Parfüm hinter die Ohren getupft.
    Wozu eigentlich? , fragte ich mich, als ich schließlich vor Ryans Tür stand und verzweifelt versuchte, mit den Fingern Ordnung in die wirre Lockenmähne auf meinem Kopf zu bringen. Mein Herz schlug hart gegen meine Brust. Ob Cassie zu Hause war? Und wie Ryans Vater wohl sein mochte? Warum hatte ich ihn eigentlich nie nach seiner Mutter gefragt?
    Gerade als ich klopfen wollte, öffnete Ryan die Tür und ertappte mich, wie ich hektisch meine hoffnungslos festhängenden Finger aus den verknoteten Haaren zu ziehen versuchte.
    »Eden! Was machst du denn hier?«
    Mich beschlich das grauenvolle Gefühl, dass Ryan sich nicht über

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