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Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Titel: Eden und Orion - Lichtjahre zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Douglas
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zusammen bei dem Gedanken an Ryan unter der Dusche, und einen Moment lang befürchtete ich, dass sie mich direkt zu ihm ins Bad führen würde. Stattdessen bog Cassie jedoch nach links ab, in einen riesigen Raum, der Küche und Esszimmer in einem war. In der Mitte stand ein breiter, rustikaler Esstisch. Ein Mann um die vierzig hatte dort mit einem Stapel Zeitungen und Zeitschriften Platz genommen. Er schien einzelne Artikel auszuschneiden.
    »Du musst Eden sein«, sagte er, erhob sich und kam uns mit ausgestrecktem Arm entgegen.
    »Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte ich.
    Er schüttelte schwungvoll meine Hand. »Ich bin Ben. Und habe schon viel von dir gehört.«
    Seine Hand war warm und sein Lächeln freundlich. »Cassie, hol Eden doch bitte ein Handtuch. Die Ärmste ist ja völlig durchnässt.«
    Cassie sah ihn ärgerlich an und rauschte dann beleidigt ab.
    »Setz dich doch. Ryan kommt jeden Moment«, lud Ben mich ein. »Ich mache dir so lange etwas Heißes zu trinken.«
    Ich setzte mich an den Tisch und warf einen heimlichen Blick auf die Zeitungsartikel, die Ben bereits ausgeschnitten hatte. Die Überschrift des obersten lautete: Erdähnlichster Exoplanet wird massiv herabgestuft . Der Artikel trug das Datum von gestern.
    »Was ist ein Exoplanet?«, fragte ich Ben, der gerade mit zwei Tassen Kaffee an den Tisch kam.
    »Ein Planet außerhalb unseres Sonnensystems.«
    Mein Körper versteifte sich. »Ich wusste nicht, dass es außerhalb unseres Sonnensystems überhaupt Planeten gibt.«
    »Vorsicht, heiß«, sagte Ben und reichte mir eine der Tassen. »Es gibt Millionen extrasolarer Planeten da draußen. Es werden beinahe täglich neue entdeckt.«
    »Wirklich? Aber warum steht so was nicht in den Schlagzeilen?«
    »Weil diese Neuentdeckungen meistens Gasriesen sind wie Jupiter, auf denen menschliches Leben unmöglich ist. Ich glaube, dass der Presse die Entdeckung eines Exoplaneten erst dann eine Schlagzeile wert ist, wenn er erdähnlich beschaffen ist und von kleinen grünen Männchen bewohnt wird.«
    Ich lachte. »Machen Sie das beruflich? Nach Planeten suchen?«
    »Nein, nicht ganz. Ich bin Wissenschaftsjournalist. Im Moment schreibe ich an einer Publikation über die Planetenjagd in unserer Galaxie.«
    Cassie stieß die Tür auf und warf mir ein weißes Handtuch zu. Dankbar tupfte ich mein Gesicht ab und wrang das Wasser aus meinen Haaren.
    »Ich habe frischen Kaffee gemacht«, sagte Ben zu ihr.
    Plötzlich dämmerte mir, dass ich wahrscheinlich in ihr Frühstück geplatzt war.
    »Entschuldigen Sie, dass ich einfach so auftauche«, sagte ich, »aber ich muss dringend mit Ryan sprechen.«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen«, sagte Ben. »Das ist überhaupt kein Problem.«
    Ich hörte Ryans Schritte auf der Treppe, die rasch näher kamen. Einen Augenblick später stand er in der Küche.
    »Hi«, sagte er und strahlte mich an. »Was ist passiert? Konntest du es gar nicht abwarten mich endlich wiederzusehen?«
    Ich lief augenblicklich puterrot an und sah schnell weg. Dass er Jeans trug und ein weißes Hemd und dass seine Haare noch nass vom Duschen waren, war mir allerdings nicht entgangen. Mist, irgendwie lief nichts, aber auch gar nichts nach Plan. Als ich völlig überdreht losgelaufen war, hatte ich ihn direkt zur Rede stellen wollen, sozusagen aus dem Hinterhalt. Nach der ganzen Warterei und dem netten Gespräch mit Ben verlor ich jedoch langsam die Nerven.
    »Ich muss mit dir reden«, sagte ich lahm. »Es ist wichtig.«
    Ryan nickte und goss sich eine Tasse Kaffee ein. »Lass uns hoch in mein Zimmer gehen.«

    Ich hatte noch nie ein so spartanisch eingerichtetes Zimmer gesehen. Keine Poster an den Wänden, keine schmutzigen Kleiderberge auf dem Boden, keine leeren Gläser oder Tassen. Es war das Zimmer von jemandem, der noch nicht lange hier wohnte. Nein , schoss es mir durch den Kopf – das war das Zimmer von jemandem, der gar nicht erst vorhatte zu bleiben.
    »Zieh deine Kleider aus«, sagte Ryan.
    »Wie bitte?« Ich schaute ihn irritiert an. Ich musste mich wohl verhört haben.
    »Zieh deine Kleider aus«, wiederholte Ryan und lächelte. »Ich hol dir was von Cassie zum Anziehen.«
    »Geht schon, danke.«
    Doch Ryan bestand darauf. »Du bist vollkommen durchnässt. Mach dich nicht lächerlich – du holst dir sonst den Tod.«
    Sobald er aus dem Raum gegangen war, zog ich mich bis auf meine Unterwäsche aus und wickelte mich schnell in das Handtuch, das Cassie mir gegeben hatte. In Ryans Zimmer

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