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Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Titel: Eden und Orion - Lichtjahre zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Douglas
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erinnerst du dich noch an die Bilder, die ich an unserem letzten Schultag von dir gemacht habe?«
    »Klar. Wann leitest du sie mir endlich weiter?«
    »Habe ich das noch nicht gemacht?«
    »Nein. Stell sie wenigstens ins Netz, damit ich sie mir anschauen kann. Deine habe ich schon seit Ewigkeiten hochgeladen.«
    »Mach ich gleich«, versprach ich eilig.
    Meine Gedanken fuhren Karussell. Ich hatte die Bilder also weder ins Netz gestellt noch Connor geschickt. Das wusste ich zwar eigentlich, aber langsam begann ich an meinem Erinnerungsvermögen zu zweifeln.
    »Was meinst du?«, fragte Connor.
    »Keine Ahnung.« Ich hatte nicht zugehört.
    »Oh. Na dann …« Er klang mürrisch. »Ich nehme mal an, du hast was Besseres vor.«
    »Worüber reden wir eigentlich, Connor?«
    »Ich habe dich gerade gefragt, ob du am Dienstag Französisch mit mir lernen willst.«
    »Ja, das wäre super.«
    »Wir könnten morgens lernen und danach an den Strand gehen. Oder in die Arkaden.« Connor klang einen Hauch zu begeistert für meinen Geschmack. Ich wurde wirklich langsam paranoid.
    »Klingt gut. Jetzt muss ich aber Schluss machen. Tschüss, Connor.«
    Ich schnappte nach Luft, klappte mein Handy zu und nahm das Buch wieder zur Hand. Hastig blätterte ich durch die Seiten, bis ich wieder bei meinem Foto landete. Nachdem ich es eine Weile fassungslos angestarrt hatte, blätterte ich weiter. Das nächste Bild zeigte ein Teleskop. Mein erstes Teleskop: Geschenk zum 16. Geburtstag , stand darunter. Connor war jetzt fünfzehn. Sein sechzehnter Geburtstag war genau in einer Woche.
    Mein Herz schlug wild, als ich die nächste Seite aufschlug: ein älter aussehender Connor um die zwanzig mit einem Surfbrett am Strand. In den letzten Wochen hatte Connor Surfstunden genommen und wirklich Spaß dabei gehabt – aber bis dato konnte er sich noch nicht einmal eine Sekunde auf dem Brett halten. Oh Mann , dachte ich erschrocken und fasziniert gleichermaßen.

    Die nächste Bildtafel zeigte ihn an einem Schreibtisch, auf dem sich Bücherstapel türmten. Examensvorbereitung, Universität Manchester, 2018. Ich blätterte um: Connor, noch ein wenig älter, neben einem gut aussehenden jungen Mann, der als Nathaniel Westland vorgestellt wurde. Westland . Ein Verwandter von Ryan?
    Connor sah jetzt aus wie ein Mittvierziger, aber es war unverkennbar er; Nathaniel wirkte eher wie Anfang zwanzig.
    Drei Bilder waren noch übrig. Eines zeigte einen blauen Planeten, der wie die Erde aussah, aber drei Monde am Himmel hatte. Eden von der Mayflower II aus , lautete die Bildunterschrift. Dann ein mittelalter, in die Kamera strahlender Connor vor einem hoch aufragenden rosa Felsmassiv; im Hintergrund ein grüner Fluss, der sich bis zum Horizont schlängelte. Ziontal, Eden, 2053 . Das letzte Bild zeigte einen weißhaarigen alten Mann mit einem Partyhut auf dem Kopf. Connor Penrose an seinem 80. Geburtstag, 2076 .
    Das war doch alles wahnsinnig.
    Ich blätterte zurück und begann von vorne zu lesen. Das erste Kapitel erzählte von einem Jungen, der im späten 20. Jahrhundert geboren wurde, dem einzigen Kind des Buchhalters David und der Grundschullehrerin Rosa Penrose. David starb, als Connor zehn war, an Darmkrebs. Seine Mutter Rosa zog ihn allein in einem kleinen Fischerhäuschen in der Nähe des Hafens groß. Es passte alles. Der Junge in diesem Buch war mein Connor.
    Ich musste dringend ins Internet. Das Problem war nur, dass der einzige Computer mit Internetzugang im Wohnzimmer stand, seit Miranda wieder einen ihrer autoritären Erziehungsschübe gehabt hatte.
    Ich schob das Buch also unter mein Kopfkissen und rannte ins Wohnzimmer hinunter. Miranda und Travis kuschelten auf dem Sofa, zwischen ihnen zerlesene Teile der Sonntagszeitung.
    »Hier, magst du das fertig machen?«, fragte Miranda und schob mir das Kreuzworträtsel zu. »Mir fehlen nur noch zwei Begriffe.«
    »Na, was hast du Schönes gemacht?«, erkundigte sich Travis.
    »Physik gelernt«, gab ich Auskunft.
    »Du solltest wirklich nicht so viel büffeln«, mahnte Miranda. »Du brauchst auch mal Auszeiten.«
    »Ich nehme mir gerade eine Auszeit«, sagte ich und versuchte abzuschätzen, wie lange ich bei den beiden sitzen und Konversation machen müsste, bis ich endlich gefahrlos online gehen konnte.
    »Machst du mal die Nachrichten an, Travis?«, bat Miranda.
    Er nahm die Fernbedienung und schaltete BBC 24, den Nachrichtenkanal, ein. Ich bemühte mich, halbwegs interessiert auszusehen, und klinkte mich

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