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Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Titel: Eden und Orion - Lichtjahre zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Douglas
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Connor Penrose war – und dass derselbe Connor Penrose mein bester Freund war. Ryan, der nur ein paar Wochen vor den Prüfungen an unsere Schule kam. Ryan, der Allerweltsgerichte wie Pizza und Burger nicht kannte. Der nicht wusste, wer Hitler oder Gandhi oder Mandela waren. Ryan, der mir von dem Industrieunfall und dem Waldsterben in Wolfeboro erzählt hatte. Von Dingen, die erst in der Zukunft passieren würden.
    Dafür gab es nur eine einzige Erklärung.
    Ryan Westland kam aus der Zukunft.

Neuntes Kapitel
    Der Wind heulte um die Hausecken, rüttelte an den Fensterläden und blies durch den Kamin in mein Zimmer. Ich sah die Zeiger der Uhr erst auf Mitternacht, dann auf ein Uhr wandern. Nach weiteren Minuten Hin- und Hergewälze gab ich auf, holte Die Reise nach Eden unter meinem Kopfkissen hervor und blätterte wieder zu den Fotos in der Buchmitte. Ich rechnete beinahe damit, dass sie mittlerweile nicht mehr dieselben waren.
    Schnell holte ich Papier und einen Stift von meinem Schreibtisch und listete auf, was ich sicher zu wissen glaubte.
Ryan, Cassie und ihr Vater kommen aus der Zukunft.
Von dort haben sie eine Autobiographie meines Freundes Connor Penrose mitgebracht.
Eines Tages wird Connor einen Planeten entdecken, den er Eden nennen wird.
Ich heiße Eden, und ich bin Connors beste Freundin.
Connor bekommt nächste Woche zum Geburtstag ein Teleskop.
Connor wird sich an der Uni Manchester einschreiben und dort auch seinen Abschluss machen.
Connor wird zum Planeten Eden fliegen.
Connor wird eine Autobiographie schreiben, die den Titel Die Reise nach Eden tragen wird.
Connor wird über 80 Jahre alt werden.
    Das war nicht gerade viel als Basis für meine weiteren Nachforschungen. Aber eines stach besonders hervor – noch greller als die Blitze am Nachthimmel: der Name Connor.
    Auch wenn ich mit der ganzen Situation überfordert war und verwirrt obendrein und auch wenn ich noch nicht alle Puzzleteile zusammengefügt hatte, so war nach allem, was ich wusste, doch eines glasklar: Ryan war wegen Connor hier aufgetaucht. Die Frage war nur: Weshalb?

    Bei Tageslicht betrachtet, schien mir auf einmal alles absurd, jeder Gedanke das Ergebnis meiner überbordenden Fantasie gewesen zu sein.
    »Du siehst schrecklich aus heute Morgen«, begrüßte mich Miranda und goss ungerührt Milch auf ihre Cornflakes.
    »Der Sturm hat mich wach gehalten.«
    Miranda nickte. »Ich konnte selbst die halbe Nacht nicht schlafen. Leg dich doch noch mal hin und versuch, ein wenig zu schlafen. Du hast furchtbare Ringe unter den Augen.«

    Um halb neun ging sie zur Arbeit. Ich wartete noch zehn Minuten, dann stopfte ich Die Reise nach Eden in meinen Rucksack und stürmte los zu Ryan.
    Der Wind bog die Baumwipfel fast um neunzig Grad, und es begann in harten Tropfen zu regnen, die auf der Haut stachen. In meiner Eile hatte ich vergessen, eine Jacke mitzunehmen. Es regnete immer stärker, und ich erwog kurz, ob ich zurückrennen und mir etwas zum Überziehen holen sollte – andererseits hatte ich mittlerweile schon die Hälfte der Strecke geschafft. Meine engen schwarzen Jeans klebten mir an den Beinen und mein weißes Oberteil war mittlerweile fast durchsichtig vor Nässe.
    Vor der Doppelgarage an der Einfahrt parkten drei Autos: Ryans silberfarbenes, Cassies rotes und ein metallicblaues. Wie es schien, waren alle drei zu Hause.
    Ich klopfte so laut ich konnte an die schwere Haustür. Auf einmal war ich furchtbar nervös. Wie bescheuert kann man eigentlich sein? , schalt ich mich. Immerhin war ich ja nicht diejenige mit dem monströsen Geheimnis, das ich unter allen Umständen hüten musste. Als sich drinnen jemand am Türschloss zu schaffen machte, atmete ich langsam aus und versuchte krampfhaft, die Nerven zu behalten.
    Es war Cassie, wie sich herausstellte.
    »Oh, du bist das«, sagte sie kühl und musterte mich von oben bis unten.
    Ein Regentropfen rann mir über die Stirn ins Auge. Ich wischte ihn ab und stellte mir vor, wie ich auf sie wirken musste, so durchnässt, wie ich war.
    Wetterleuchten erhellte den verhangenen Himmel, gefolgt von Donnergrollen. Der Sturm war zurück.
    »Du kommst wohl besser rein«, seufzte sie.
    Kaum stand ich im Flur, bildete sich auch schon eine Wasserlache zu meinen Füßen.
    »Ich muss mit Ryan sprechen«, sagte ich.
    »Hast du eigentlich keine Jacke?«
    »Als ich losgegangen bin, hat es noch nicht geregnet.«
    Cassie zog die Augenbrauen hoch. »Ryan duscht gerade. Komm mit.«
    Mein Herz krampfte sich

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