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Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Titel: Eden und Orion - Lichtjahre zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Douglas
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Autoschlüssel.«
    »Oh, mein Gott!«, rief ich überwältigt. »Danke!«
    Ryan zuckte nur mit den Schultern. »Ich kann den Wagen schließlich nicht mitnehmen.«
    »Aber ich werde erst in drei Monaten siebzehn.«
    »Also, mich hat das auch nicht abgehalten, damit rumzufahren«, grinste Ryan.
    »Du willst mir doch wohl keine Flausen in den Kopf setzen, oder?«
    »Oh, Eden. Du hast dich so oft beklagt, dass du hier draußen in Penpol Cove so fernab von allem seist. Als ich zum ersten Mal länger mit dir sprach, gingst du gerade zu Fuß nach Hause. Mitten in der Nacht. Bitterkalt war es und windig noch dazu. Ich dachte mir, dass ich dir zeigen könnte, wie man Auto fährt, dann übst du in den nächsten Wochen ein bisschen hier, und wenn du dann Geburtstag hast, machst du den Führerschein mit links.«
    Ich gab mir alle Mühe, nicht wie ein aufgeregtes kleines Mädchen herumzuflitzen und zu jubeln, als wir zu Ryans silberfarbenem Auto gingen. Ich schloss auf und setzte mich auf den Fahrersitz, Ryan daneben.
    »Dann mal los«, sagte er munter. »Anschnallen bitte! Könnte ein ziemliches Geholper werden bei der ersten Fahrt.«
    »Hey!«, rief ich grinsend. »Ich will hier keine dummen Sprüche über Frauen am Steuer hören!«
    Ryan lachte und zeigte mir, wie ich schalten musste, um losfahren zu können. Dann durfte ich den Zündschlüssel herumdrehen. Sofort erwachte der Wagen zum Leben.
    Er ließ seine Hand auf meinem rechten Knie liegen und deutete mit dem Kinn auf mein linkes Bein. »Das ist der Fuß, mit dem du kuppelst.«
    Wenn er mein Knie nicht losließ, würde ich niemals Auto fahren lernen, so viel war klar – denn ich konnte mich auf nichts anderes konzentrieren.
    »Mit dem linken Fuß machst du nichts anderes, als zu schalten. Der andere gibt Gas oder bremst. Je nachdem.«
    Ryan nahm meine rechte Hand und legte sie auf den Steuerknüppel. »So, und jetzt drück die Kupplung«, forderte er mich auf. »Ich helfe dir, in den ersten Gang zu schalten.«
    Ich trat auf die Kupplung, genau nach Anweisung, während er mir die rechte Hand führte und den Kupplungshebel in den ersten Gang gleiten ließ.
    »So, und jetzt nimm den Fuß sachte von der Kupplung, und dabei vorsichtig mit dem rechten aufs Gas treten.«
    Ich versuchte mein Bestes. Aber das Auto machte einen wilden Satz nach vorne, und der Motor verabschiedete sich.
    »Oh Mann, wird das auf einmal heiß hier drin!«, sagte ich und spürte, wie sich eine tiefe Schamesröte über mein Gesicht legte. Hektisch kurbelte ich das Fenster herunter.
    »Cassie, Ben und ich mussten uns das Fahren selbst beibringen«, erzählte Ryan lachend. »Wir haben uns die Autos direkt hierher vors Haus liefern lassen. Uns ist der Motor auch dauernd abgesoffen am Anfang. Wir waren schon kurz davor, die Dinger wieder an den Hersteller zurückzuschicken, weil wir dachten, sie seien defekt.«
    »Was mache ich denn falsch?«, fragte ich verzagt.
    »Gar nichts. Es dauert einfach eine Weile, bis du den Bogen mit dem Kuppeln raushast. Versuch es einfach weiter. Und, Eden? Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!«
    Beim dritten Versuch schaffte ich es, das Auto in Bewegung zu setzen. Allerdings so, dass der Motor bedrohlich aufheulte.
    »Rechten Fuß vom Gaspedal!«, brüllte Ryan gegen den Lärm an. »Linken auf die Kupplung, wir schalten in den zweiten Gang!«
    Wir machten wieder einen Hüpfer nach vorn.

    Nachdem ich mich bis zum Ende der Einfahrt vorgearbeitet und es nach gefühlten zehn Versuchen sogar geschafft hatte zu wenden, fühlte ich mich ziemlich sicher.
    »Na gut, dann schlage ich vor, dass du uns jetzt ein bisschen durch die Gegend fährst«, meinte Ryan. »Also los, auf die Straße mit dir!«
    »Und wenn mich jemand sieht?«, fragte ich panisch.
    »Ich bin monatelang die Küstenstraße hoch- und runtergefahren, ohne dass irgendwer Notiz von mir genommen hätte«, beruhigte mich Ryan. »Ich habe dort auch noch nie ein Polizeiauto Streife fahren gesehen. Und Miranda und Travis sind beide arbeiten. Also, was ist?«
    »Okay«, sagte ich und fühlte mich ziemlich zittrig vor Aufregung.

    Die kleine Serpentinenstraße von Ryans Haus in Richtung Dorf fuhr ich im zweiten Gang und klebte förmlich am Lenkrad, weil ich panische Angst davor hatte, einem entgegenkommenden Fahrer zu begegnen und plötzlich bremsen – oder noch schlimmer: zurücksetzen zu müssen.
    Als wir das Dorf erreicht hatten, dirigierte Ryan mich in den Kreisverkehr und ließ mich ein paar Runden drehen.

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