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Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Titel: Eden und Orion - Lichtjahre zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Douglas
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auftaten. Solange man nicht nach Eden gelangen konnte, hakte Connor seine Entdeckung einfach ab. Als mein Großvater jedoch eine Möglichkeit entdeckte, schnell und effektiv durch die Galaxie zu reisen, wurde Connor Penrose schlagartig berühmt. Weil er überall hinflog. Quer durchs Universum. Er war zum Beispiel einer der Ersten, die nach Eden flogen. Plötzlich war er Gast in jeder Talkshow, und alle buhlten um ihn, wenn sie Gesellschaften gaben. Diese eine zufällige Entdeckung verschaffte Connor ein ziemlich angenehmes restliches Leben. Es ist schon bewundernswert, finde ich, wie man aus derart wenig Einsatz so viel Erfolg schlagen kann.«
    Ich grinste. »Muss ich also davon ausgehen, dass es im 22. Jahrhundert so was wie Arbeitsmoral nicht mehr gibt?«
    »Du meinst arbeiten um der Arbeit willen? Nö.«
    Ich seufzte. »Armer Connor. Ganz schön traurig, die Vorstellung, dass wir ihm gerade die tollsten Dinnerpartys der Zukunft und eine glamouröse Existenz kaputt machen.«
    »So weit sind wir noch nicht.«
    »Ich wünsche ihm so sehr, dass er dafür etwas anderes entdeckt«, sagte ich leise. »Schuld zu sein, dass er nicht reich und berühmt wird, ist nämlich kein besonders gutes Gefühl.«
    Ryan hob eine Augenbraue. »Ich glaube ehrlich gesagt gar nicht, dass Connor so viel am Berühmtsein liegt. Und ich wette, dass er ein gutes Leben haben wird, egal, was da kommt. Er hat ein Händchen dafür, aus allem etwas zu machen, was sich ihm auftut. Wer weiß – vielleicht hilfst du ihm ja, noch wesentlich größere Dinge zu erreichen.«
    »Oder eben gerade nicht. Ich habe ein wirklich schlechtes Gefühl, dir zu helfen, ihm genau das kaputt zu machen, wofür sein Name eigentlich steht. Es ist unrecht, Ryan.«
    »Vergiss nicht, dass du damit das Leben von Milliarden Menschen rettest. Ich wette mit dir, dass Connor das bisschen Berühmtsein sofort opfern würde, wenn er wüsste, was er damit bewirken könnte.«

    Als wir aufgegessen hatten, legte ich mich auf den Rücken ins Gras. Die Sonne blendete. Ich schloss die Augen und fragte mich, ob es einen Bannzauber gab, mit dem ich Ryan hier, in meiner Zeit, halten könnte. Als ich seine Finger in meinem Haar spürte, konnte ich vor Anspannung kaum noch atmen.
    »Ich habe deine Haare so gern«, sagte er, nahm eine Strähne zwischen zwei Finger und schnupperte daran. »Sie riechen nach Apfel. Immer, wenn ich irgendwo Äpfel sehe, muss ich an dich denken.«
    »Mir geht es mit Zitronen so«, erwiderte ich und blinzelte zu ihm auf. »Deine Haare riechen nach Zitronen und Metall.«
    Ryan zog die Nase kraus. »Metall?«
    Ich zuckte die Schultern. »Ich mag den Duft. So wie du riecht niemand.«
    Er lächelte und legte sich neben mich auf die Decke. Ich spürte die Wärme seiner Haut, die auf meine abstrahlte.
    »Erzähl mir von deinem Leben im 22. Jahrhundert«, bat ich. »Ich wette, es ist komplett anders als unseres jetzt. Wie ist es? Wie bist du aufgewachsen?«
    Ryan zögerte kurz, holte tief Luft und erzählte: »Wir hatten zwei Zuhause: eines in New Hampshire auf der Erde und eines in Zion auf Eden.«
    »Und wie ist Zion? Eine große Stadt?«
    Ich stellte mir Bilder vor, wie ich sie in Science-Fiction-Filmen gesehen hatte: riesige, verschmutzte Städte mit schwebenden Autos und Leuchtreklamen überall.
    »Nein, so groß ist Zion eigentlich gar nicht. Die Stadt liegt von Bergen eingekesselt in einem Tal. Deshalb kann sie auch nicht wachsen. Der einzige Zufahrtsweg nach Zion und aus Zion hinaus führt über den Fluss. Unsere Stadt selbst ist übrigens aus dem rosaroten Eden-Gestein erbaut. Rosa, wohin das Auge schaut. Erst wenn man den Blick hebt, kommt eine zweite Farbe hinzu: Grün. Die Berge rund um Zion sind pflanzenüberwuchert. Richtige Dschungel. Zu Zion gehören für mich Rosa und Grün.«
    Ich erinnerte mich an das Foto aus Connors Autobiographie. »Da lebst du also …«, sagte ich versonnen.
    »Nicht ganz«, korrigierte Ryan. »Ich bin auf der Erde gezeugt worden. Meine Eltern sind erst kurz vor meiner Geburt nach Zion ausgewandert. Den größten Teil meiner Kindheit habe ich dementsprechend auch auf Eden verbracht. Irgendwann hat mein Vater dann entschieden, dass wir eine Zeit lang zurück auf die Erde müssten, um uns einen Eindruck über die politische Stimmung dort zu verschaffen. Als ich zwölf war, sind wir also zurück auf die Erde gezogen.«
    »Und? Hast du so was wie einen besten Freund?«
    »Das hoffe ich doch. Er heißt Peg. Wir waren in derselben

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