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Edgar Allan Poe - Das gesamte Werk

Edgar Allan Poe - Das gesamte Werk

Titel: Edgar Allan Poe - Das gesamte Werk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Allan Poe
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aber in diesem Falle fiel doch die Hauptschwere der Satire auf die »Brummtrommel«, den »Honigsüßen« und die »Blechschmiede«, die beißend als »Zeitschriften« – das Wort sogar in Gänsefüßchen – bezeichnet wurden, was sie mitten ins Herz treffen mußte.
    Kaum weniger wild gebärdete sich der »Honigsüße« der sich folgendermaßen vernehmen ließ:
    »Irgendein Individuum, das sich, offenbar sehr zu seinem eigenen Behagen, den Namen ›Oppodeldoc‹ beilegt (zu welch minderwertigen Zwecken werden die Namen berühmter Toten oft erniedrigt), hat uns fünfzig bis sechzig Verse zugehen lassen, die ungefähr so beginnen:
    ›Achills Zorn, für Griechenland der Grund
    Unzähligen Unheils,‹ usw. usw. usw. usw.
    ›Oppodeldoc‹ (oder wer sich unter diesem Pseudonym verbirgt) wird mit aller Höflichkeit darauf hingewiesen, daß in unsrer Redaktion nicht ein einziger Laufjunge beschäftigt ist, der nicht täglich gewohnheitsmäßig bessere Verse zusammenschustert. ›Oppodeldocs‹ Verse sind unskandierbar. ›Oppodeldoc‹ sollte lieber zählen lernen. Aber wie er auf den Gedanken kam, daß wir (unter allen gerade wir) unsre Seiten mit seinem unsagbaren Blödsinn verschandeln würden, entzieht sich unserm Begriffsvermögen. Du lieber Gott, das absurde Gewäsch wäre kaum gut genug für die ›Brummtrommel‹, den ›Radau‹ oder die ›Blechschmiede‹, Zeug, das seinen Lesern sogar ›Mutter Gänsins Lieder‹ als Originallyrik vorzusehen sich nicht entblödet. Und ›Oppodeldoc‹ (oder wer sich hinter diesem Pseudonym verbirgt) verlangt sogar mit kecker Stirne Bezahlung für sein Gefasel. Weiß ›Oppodeldoc‹ (oder wer sich hinter diesem Pseudonym verbirgt) denn tatsächlich nicht, ist es ihm denn wirklich nicht eingefallen, daß wir es nicht einmal drucken könnten, wenn man uns dafür honorierte?«
    Wie ich dies las, wurde ich von Augenblick zu Augenblick kleiner, und als ich an die Stelle kam, wo der Redakteur ironisch von »Versen« spricht, war nicht viel mehr von mir übrig als eine Unze. Was den »Oppodeldoc« anbetrifft, so begann ich mit dem armen Teufel Mitleid zu fühlen. Aber die »Blechschmiede« übte, wenn möglich, noch weniger Gnade als der »Honigsüße«. Das Blatt schrieb:
    »Ein erbärmlicher Poetaster, der ›Oppodeldoc‹ unterschreibt, ist töricht genug, sich einzubilden, wir würden seinen bombastischen, unzusammenhängenden, ungrammatikalischen Mischmasch, den er uns übersandte, drucken und zahlen. Das Zeug beginnt mit der faselnden Zeile:
    ›Heil, göttliches Licht. Erstling des Himmels!‹
    Wir sagen ›faselnd‹. ›Oppodeldoc‹ (oder wer sich hinter diesem Pseudonym verbirgt) ist vielleicht so gütig, uns darüber aufzuklären, wie ›Hagel‹1 ›göttliches Licht‹ sein kann. Wir haben ihn immer für gefrorenen Regen gehalten. Will er uns wohl auch sagen, wie gefrorener Regen zugleich ›göttliches Licht‹ (was dies auch bedeuten möge) und ein ›Erstling‹ sein kann? Letztere Bezeichnung wird (wenn wir uns der Kenntnis unserer Sprache rühmen dürfen) nur auf kleinste Babys bis etwa zur sechsten Woche angewendet. Doch es wäre Torheit, sich überhaupt mit solchen Absurditäten abzugeben, wenn ›Oppodeldoc‹ (oder wer sich hinter diesem Pseudonym verbirgt) nicht auch noch die unvergleichliche Frechheit besäße, vorauszusehen, daß wir seine blöden Wahnprodukte nicht nur ›abdrucken‹, sondern sogar ›bezahlen‹ würden!
    Das ist denn doch unglaublich. Und wir hätten fast Lust, diesen jungen Schmierer für sein überhebendes Gekrähe dadurch zu bestrafen, daß wir seinen Erguß ›verbatim et literatim‹ genau publizieren, wie er ihn geschrieben hat. Wir könnten keine schwerere Strafe für ihn finden, und wir würden ihm diese auch zudiktieren, wenn wir unsern Lesern nicht die schreckliche Langeweile dieser Lektüre ersparen wollten.
    ›Oppodeldoc‹ (oder wer sich hinter diesem Pseudonym verbirgt) mag alle künftigen Werke dieser Art an die ›Brummtrommel‹, den ›Honigsüßen‹ oder den ›Radau‹ schicken. Sie werden ihre Spalten dafür öffnen, sie veröffentlichen ja jeden Monat solches Zeug. Schicken Sie es ihnen nur ein. Wir aber lassen uns nicht ungestraft beleidigen.«
    Das gab mir den letzten Stoß. Wie aber die »Brummtrommel«, der »Radau« und der »Honigsüße« den Angriff überstanden, ist mir bis heute schleierhaft. Ihre Namen waren in der kleinstmöglichen Kolonelschrift gesetzt (das war nämlich der Hieb, um zu zeigen, wie

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