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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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unfrankierten Brief an« sagte sie böse.
    »Es ist kein Brief, und es ist auch keine Postkarte« erwiderte der Postbote und betrachtete das abgerissene Stück Papier, das er in der Hand hielt.
    »Wer hat es geschickt?«
    Der Postbote grinste.
    »Es ist gegen die Dienstvorschriften, Ihnen das zu sagen, aber hier hat sich jemand mit Julius unterschrieben.«
    Sie riß ihm die Karte aus der Hand und gab ihm das Geld.
    Es dauerte mindestens fünf Minuten, bis sie die Botschaft entziffert hatte. Sie war auf ein Stück Papier geschrieben, das aus einem Notizbuch herausgerissen war. Auf der einen Seite stand in Bleistiftschrift ihre Adresse. Die Schriftzüge waren kaum leserlich.
    »Lacy hat Miss H. weggebracht, sah sie im Dorf, sprang auf den Wagen, fuhr mit ihnen zum G. Osten. Smith, L. und Miss H. kommen heraus und fahren im Boot zu einem Schiff. Ich folge. Featherstone mitteilen.«
    Kaum hatte Fay den Inhalt verstanden, als sie rasch zum Telephon ging. Sie versuchte drei verschiedene Nummern, ohne Featherstone zu erreichen. Aber sie hinterließ überall Nachricht, für ihn. Sie hatte sich eben angezogen, als das Telephon läutete. Sie nahm den Hörer ab. Jims müde Stimme antwortete ihr.
    »Sie haben mich angerufen, Fay?«
    Sie las ihm den Brief am Telephon ohne weitere Erklärung vor.
    »Das hat Julius fein gemacht. Wo ist die Karte aufgegeben?«
    Sie schaute nach.
    »Postamt E 5« sagte sie. »Haben Sie ihn nicht gesehen – Julius meine ich?«
    »Nein, ich habe auch nichts von ihm gehört. Hat er nicht gesagt oder geschrieben, welchen Namen das Schiff hat?«
    »Nein, wie er die Karte schrieb, konnte er es doch noch nicht wissen.«
    »Ich komme sofort zu Ihnen.«
    Zehn Minuten später war er in ihrer Wohnung. Er sah überarbeitet aus, war unrasiert und staubig.
    »Wir haben ein Schiff unten an der Mündung des Flusses angehalten, aber sie waren nicht an Bord. Das war auch nicht möglich, wenn das Schiff, das Julius sah, vorigen Abend noch im Fluß lag. Es war nämlich Ebbe und vor vier Uhr heute morgen hätten sie überhaupt nicht ausfahren können.«
    Sie machte sich in der Küche zu schaffen und brachte ihm heißen Kaffee, wofür er sehr dankbar war.
    »Ihr Telephon klingelt« sagte Jim plötzlich und sprang auf. »Vielleicht ist es Julius. Kann ich ihm antworten?«
    »Ich werde einen schlechten Ruf bekommen« erwiderte sie, »aber Sie können ihm ja erklären, daß ich nicht die Gewohnheit habe, Polizeibeamte zum Frühstück einzuladen.«
    Jim Featherstone erkannte sofort die Stimme Abel Bellamys.
    »Ist Savini dort?« fragte er.
    Jim winkte Fay an den Apparat und reichte ihr den Hörer.
    »Wo ist Ihr Mann?« fragte Bellamy.
    »Er ist nicht hier. Ist er denn nicht in Garre?«
    »Würde ich denn nach ihm fragen, wenn er in Garre wäre? Er ist gestern abend ausgegangen und noch nicht zurückgekommen. Sie können ihm sagen, daß er seine Kleider und sein Geld abholen soll – er ist entlassen!«
    »Vielleicht ist er mit Lacy zusammen« sagte Fay in ihrer liebenswürdigsten Stimme. »Lacy ist nach Garre gefahren, um Miss Howett zu Coldharbour Smith zu bringen – die Polizei weiß alles!«
    Ein langes Schweigen folgte auf der anderen Seite und sie dachte schon, er hätte angehängt. Aber dann antwortete er wieder.
    »Ich weiß nichts von Lacy« sagte er mit sanfterer Stimme, »und noch viel weniger etwas von Miss Howett. Was ist denn das für eine Geschichte, die Sie mir da erzählen?« Und nach einer Pause fragte er: »Was wird die Polizei denn unternehmen?«
    Sie hielt den Empfänger zu und wiederholte flüsternd seine Frage.
    »Sagen Sie ihm, daß alle Schiffe im Fluß angehalten werden.«
    »Es ist jemand bei Ihnen in der Wohnung« sagte der argwöhnische Bellamy. »Wer ist das?«
    Jim nickte.
    »Captain Featherstone« rief Fay und hörte wie Bellamy fluchte und den Hörer wütend anhing.
    »Jetzt ist die Frage, wo ist Julius« meinte Jim. »Ich muß gestehen, daß ich schon ein wenig beruhigter bin, seit ich weiß; daß er in der Nähe ist. Ich hätte mir früher nicht im Traum einfallen lassen, daß ich mich jemals auf ihn verlassen würde!«
    »Da kennen Sie Julius nicht« erwiderte Fay stolz.
    Unglücklicherweise kannte aber Jim Julius Savini nur zu genau, aber er sprach jetzt lieber nicht darüber.
    Er kehrte in sein Büro zurück, wo Mr. Howett auf ihn wartete. Ihr Stiefvater hatte die Nachricht von der Gefahr, in der sich Valerie befand, sehr tapfer aufgenommen.
    »Ich kann nicht glauben, daß ihr Böses

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