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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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zustößt« sagte er. »Ich brauche Ihnen wohl nicht zu sagen, Captain Featherstone, daß Sie keine Ausgaben zu scheuen brauchen, um sie wiederzufinden.«
    »Wenn man sie mit Geld aus der Gefahr befreien könnte, dann wäre sie schon frei« sagte Jim so ruhig und geduldig er nur konnte. »Verzeihen Sie, daß ich ein wenig aufgeregt bin, aber das ist ja nicht verwunderlich nach dieser Nacht. Sie waren nicht in Lady’s Manor, als Miss Howett fortfuhr?«
    »Nein, ich war in London.« Mr. Howett fiel das Sprechen schwer. »Aber selbst wenn ich in Garre gewesen wäre, hätte ich sie nicht zurückgehalten, da sie ein Mann von Scotland Yard begleitete. Haben Sie schon irgendwelche Anhaltspunkte?«
    »Ja, ich glaube,.« sagte Jim nach einigem Nachdenken. Er klingelte nach seinem Sekretär. »Gehen Sie ins Archiv und sehen Sie die Akten von Lacy nach, Henry Francis Lacy, wenn ich mich recht erinnere. Er wurde vor drei Jahren von den Geschworenen von Old Bailey wegen Einbruchs verurteilt. Geben Sie seine Personalbeschreibung allen Polizeistationen auf, er soll festgenommen werden, wo er gefunden wird. Man soll mich sofort benachrichtigen, wenn er verhaftet worden ist. Lacy wird sich, wenn er keinen Verdacht schöpft, irgendwo in der Nähe des ›Goldenen Ostens‹ aufhalten. Dies ist um so wahrscheinlicher, als Barnett mir den Namen des Mannes nicht nannte, der Valerie Howett zum Schiff brachte. Lacy wird zuerst zum ›Goldenen Osten‹ gehen, um festzustellen, wie weit er verdächtigt wird.«
    »Was halten Sie von Julius Savinis Verschwinden?«
    »Julius ist ein merkwürdiger Mensch – manchmal hält er sich ganz ordentlich und gerade dann, wenn es niemand vermutet. Ich bin überzeugt, daß die Nachricht, die er seiner Frau sandte, vollkommen richtig ist. Er ist jetzt irgendwo in der Nähe Valeries. Ich hätte mir nie einfallen lassen, daß ich Julius Savini einmal beneiden würde.«
    Ein kaltes Bad, neue Wäsche und Kleider erfrischten Jim Featherstone und er machte sich sofort wieder an die Arbeit.
    Die Themsepolizei hatte eine umfassende Durchsuchung aller Schiffe angeordnet, die im Pool lagen, von der Londonbrücke bis nach Greenwich hinunter. Jim befand sich auch auf der kleinen Dampfpinasse, mit der der Oberinspektor von Schiff zu Schiff fuhr. Aber alle Nachforschungen waren bisher erfolglos gewesen. Als sie auch wieder an der »Contessa« vorüberkamen, sah Jim gelben Rauch aus ihrem Schornstein aufsteigen, aber das einzige sichtbare menschliche Wesen an Deck war ein unordentlich aussehender Matrose, der mit verschränkten Armen an der Reling stand.
    »Es hat wohl keinen Zweck, sie noch einmal zu durchsuchen« meinte Jim.
    »Ich glaube auch« erwiderte der Inspektor. »Es wäre doch sehr unlogisch, eine Dame auf ein Schiff zu bringen, das nicht einmal zur Abfahrt bereit liegt. Barnett hat wieder gelogen.«
    Jim nickte, aber er schaute doch nachdenklich auf den breiten, häßlich aussehenden Frachtdampfer. Er hätte gewünscht, daß Barnett die Wahrheit gesagt hätte. Als er später den Barmann im »Goldenen Osten« wieder aufsuchte, fand er ihn in Tränen aufgelöst.
    »Und wenn ich in dieser Minute sterben soll, Captain, ich habe Sie nicht belogen! Wenn ich Ihnen etwas Falsches gesagt habe, so kann es nur daher kommen, daß Coldharbour wußte, daß ich am Schlüsselloch zuhörte.«
    »Haben Sie noch etwas anderes gehört, als daß sie an Bord der ›Contessa‹ gehen wollten?«
    »Ja, Coldharbour sagte, daß er die junge Dame heiraten würde, wenn sie an Bord seien. Er erzählte diesem spanischen Kapitän, wie hübsch sie sei, und daß er eins der Mädchen, die hier im ›Goldenen Osten‹ verkehren, fortgeschickt habe, um einen ganzen Koffer voll schöner Kleider für sie zu kaufen, denn sie hatte doch nichts mit sich, als sie an Bord ging. – Ich habe nun all meine Ersparnisse in diesen Klub gesteckt« sagte der niedergeschlagene Mann. »Und ich habe sogar Geld auf Zinsen geborgt – Sie können sich vorstellen, wie es mir geht, Captain. Ich hätte Coldharbour zehnmal im Stich gelassen, nur um mein Geld nicht zu verlieren. Alles, was ich Ihnen gesagt habe, ist richtig.«
    Jim glaubte ihm. Wenn die Nachforschungen nach Valerie nicht zum Ziel geführt hatten, so war das nicht der Fehler des Barmanns. Coldharbour hatte vielleicht die Unterhaltung absichtlich so geführt, und die Tatsache, daß er englisch und nicht spanisch gesprochen hatte, war für Jim hinreichender Beweis.
    Es kam noch etwas anderes dazu, das

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