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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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die Höhe und durchsuchten die Decke.
    »Es ist vollkommen nutzlos, Fay« meinte Julius. »Wir können uns höchstens unter der Treppe verstecken und den Alten von hinten niederschlagen, wenn er herunterkommt und uns drüben sucht.«
    »Womit denn?« fragte sie.
    »Mit dem Gasschlauch!«
    Sie gingen beide zurück und betrachteten den Schlauch.
    »Er ist doch nicht stark genug« sagte Julius. »Wir müssen etwas Schwereres finden.«
    Aber trotzdem sie den Raum eingehend durchsuchten, fanden sie nichts, das sie als Waffe hatten gebrauchen können. Julius ging wieder die Treppe hinauf und untersuchte die steinerne Platte. Er stemmte sich in der Nähe der Stelle, wo er das Schloß vermutete, mit aller Macht dagegen. Plötzlich hörte er Fußtritte über sich und bückte sich instinktiv. Das schwache Läuten einer Telephonglocke drang zu ihm hin, dann sprach jemand.
    »Ist dort Captain Featherstone?… Können Sie sofort nach Garre Castle kommen? Mr. Bellamy ist um zwei Uhr morgens gestorben. Er hat ein großes Schriftstück hinterlassen, das für Sie bestimmt ist.«
    Julius war vollständig erstarrt über diese Nachricht und ging schreckensbleich wieder die Treppe hinunter.
    »Was ist los, Julius?« Fay packte ihn am Arm und sah ihn ängstlich an.
    »Nichts – es ist nichts« sagte er heiser.
    »Du hast doch jemand sprechen hören – hast du etwas verstanden?«
    »Es war – ich weiß nicht… ich glaube, es war Lacy.«
    »Lacy? Um diese Morgenstunde? Zu wem sprach er denn?«
    Julius schluckte.
    »Er sprach zu Featherstone. Aber es ist besser, daß du es weißt – Bellamy ist tot!«
    Sie war entsetzt.
    »Bellamy ist tot?« sagte sie ungläubig. »Wer hat dir das gesagt?«
    »Lacy hat an Featherstone telephoniert, daß Bellamy ein Schriftstück hinterlassen hätte, das Featherstone lesen soll.«
    Sie sah ihn argwöhnisch an.
    »Bellamy ist tot? Und Lacy ruft Featherstone an, daß er herkommen soll? Featherstone würde Lacy doch sofort ins Gefängnis stecken. Glaubst du denn, daß Lacy so dumm ist? Wenn der Alte wirklich ein solches Schriftstück zurückgelassen hat, dann konnte Lacy es ihm doch per Post zuschicken, nachdem er sich selbst gedrückt hatte. Daß Bellamy tot ist, hilft Lacy doch nicht. Die Polizei ist deswegen genau so hinter ihm her wie früher. Was wird Featherstone nun wohl tun? Glaubst du, daß er Lacy um den Hals fällt, sich an seiner Brust ausweint und sagt, daß alles vergeben und vergessen ist? Nein, Julius! Es ist ja möglich, daß Featherstone in die Falle geht, weil er in Valerie Howett verliebt ist und seine Gedanken nicht beieinander hat. Aber wenn er wirklich bei der Sache ist, dann müßte er doch merken, daß das ein Trick ist. Julius, du bist doch ein merkwürdiger Mensch! Du zitterst hier wie Gelee bei einem Erdbeben und du könntest ohne Hilfe mit Bellamy fertig werden! – Wir wollen aber jetzt wieder in unser Wohnzimmer zurückgehen und die Sache miteinander besprechen. Der Rauch verzieht sich allmählich.«
    Die Ventilation war so gut, daß sich die Luft schon wieder erneuert hatte, als sie zurückkamen.
    »Wir werden Gesellschaft bekommen« meinte Fay. »Der alte Bellamy hält sein Versprechen.«

65
    J im Featherstone kleidete sich eilig an und trat in die kalte, verlassene Straße hinaus. Aber dann überlegte er sich, daß es gar nicht so eilte, die Aufzeichnungen des toten Bellamy zu sehen. Er suchte sein Auto im Dunkeln und wurde einige Augenblicke von einem Polizisten aufgehalten, der von irgendwoher auftauchte und einen Automobildieb in ihm vermutete. Er nahm ihn sogar mit zu einer Polizeistation, aber Jim hatte sich bald legitimiert, und eine Viertelstunde nach dem Anruf fuhr er schon am Themseufer entlang und durch die einsame Gegend von Chelson.
    Bellamy war tot! Es schien fast nicht möglich! Lacy hatte es ihm gesagt – Jim hatte seine Stimme sofort wiedererkannt. Der Mann, gegen den ein Haftbefehl erlassen war, hatte es gewagt, ihn anzurufen. Es mußte etwas Ungewöhnliches in Garre Castle geschehen sein. Er dachte angestrengt darüber nach.
    Um halb fünf Uhr morgens fuhr er den Abhang nach Garre hinunter und hielt vor den Burgtoren. Offenbar wurde er erwartet, denn die Türflügel des Straßentors standen weit offen, obgleich er nichts vom Pförtner entdecken konnte.
    Auch die Tür der äußeren Halle war geöffnet, ebenso der Eingang zur Bibliothek. Ohne Zögern ging er hinein. Plötzlich wurde die Tür hinter ihm zugeschlagen. Wie ein Blitz wandte sich Jim um, aber

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