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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Durchführung.
    »Ich hatte schon die Absicht, dieselbe Methode bei diesem Eisengitter zu versuchen, aber dazu müßten wir ein Brecheisen oder sonst ein starkes Instrument haben, und das besitzen wir nicht« sagte Julius traurig. »Wenn es Tag geworden ist, könnten Sie vielleicht einmal die Treppe von Ihrer Zelle nach oben gehen und versuchen, ob Sie sie nicht aufmachen können, Featherstone.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, warum er dieses Loch in die Wand gemacht hat. Sicherlich hat er es nicht getan, damit wir uns besser unterhalten können« unterbrach ihn Fay. »Darauf möchte ich meinen Kopf wetten, Bellamy gehört nicht zu diesen Leuten. Wenn es nicht dieses schreckliche Eisengitter wäre, würde ich mich auch nicht so fürchten. Aber jedesmal, wenn ich es sehe, schaudert mich.«
    Langsam wurde es Tag. Jim hatte wenigstens etwas Sonnenschein in seinem Raum. Ein Strahl des hellen Lichtes schien durch die rostige Eisentür oben am Eingang zu der Treppe. Sobald es hell genug war, stieg er nach oben, griff durch die Gitter hindurch und konnte das Vorlegeschloß fassen. Aber als er es untersucht hatte, wußte er, daß es keine Hoffnung gab, auf diesem Wege zu entkommen. Das Schlüsselloch war von einer ganz besonderen Beschaffenheit. Wenn er sich sehr weit vorbeugte, konnte er sehen, daß die Tür des Ganges oben fest zugemacht war. Auch erinnerte er sich daran, daß sie besonders stark war. Auch ein noch so lautes Rufen war nutzlos, da ja kein Dienstbote im Schloß war.
    Zum erstenmal sah er das große Gelenkknie eines dicken Leitungsrohres, das aus der Wand des Wachtraumes hervorragte und durch den Boden hindurchging. Er untersuchte, was es wohl sein mochte.
    »Es gibt zwei solche Rohre« sagte Julius. »Der Alte wollte früher ein Schwimmbassin in der Nähe der Burg anlegen, deshalb hatte er das Wasser dorthin gelegt. Es hat ihn schon Tausende gekostet, bis ihm nachher einfiel, daß er es nicht brauchte. Es ist eins an jeder Seite. Ich glaube nicht, daß Sie das andere von dort aus sehen können.«
    Jetzt erkannte Featherstone plötzlich, warum Bellamy das Gitter zwischen den beiden Gefängnissen angebracht hatte.

66
    M r. Howett und Valerie saßen beim Frühstück, als Spike Holland mit einer großen Neuigkeit zu ihnen kam. Sie sah sofort an seinem Gesicht, daß etwas Ungewöhnliches geschehen war.
    »Ist Featherstone vorigen Abend hier gewesen?« fragte er schnell.
    »Nein« sagte Valerie besorgt, »warum meinen Sie?«
    »Ich habe gerade telephonisch mit Jackson gesprochen, er ist der Assistent Featherstones« berichtete Spike. »Er sagt, daß der Captain in der vergangenen Nacht fortgerufen worden sei. Seine Wohnung war leer, als sein Diener heute morgen dorthin kam, – auch sein Auto war fort – es wurde dann später im Fluß gefunden, drei Meilen von hier entfernt.«
    Valerie Howett wurde es dunkel vor den Augen, und sie war einer Ohnmacht nahe. Spike sprang schnell an ihre Seite.
    »Er hatte eine Botschaft von Garre bekommen. Die Polizei hat die Telephonzentrale kontrolliert. Das Gespräch ist von der Burg aus geführt worden. Danach kann man genau feststellen, wann Featherstone weggefahren ist« fuhr Spike fort. »Ob er zu der Burg gegangen ist, wissen wir nicht. Jackson will nicht, daß ich mit Bellamy spreche, bis er hier ist. Er kommt von Scotland Yard mit einem Erlaubnisschein, die Burg zu durchsuchen. Ich glaube, daß es für Bellamy sehr viel Unannehmlichkeiten geben wird.«
    Mr. Howett wollte eigentlich in die Stadt fahren, aber auf diese Nachricht hin entschloß er sich zu bleiben. Valerie bestand jedoch darauf, daß er doch abfuhr, denn sie wollte allein sein. Sie war davon überzeugt, daß Jim noch am Leben sei, eine innere Stimme sagte es ihr, aber ebenso stand es bei ihr fest, daß er in Bellamys Hand gefallen war.
    Als die Polizeiautos ankamen, war sie auch im Ort. Der weißhaarige Chefinspektor selbst leitete die Unternehmung und interviewte Spike sofort nach seiner Ankunft.
    »Sie haben doch nicht etwa Bellamy gesehen und ihn gewarnt?«
    »Allein« antwortete Spike bestimmt.
    »Sind Sie auch ganz sicher, daß Captain Featherstone hierherkam – zu der Burg – meine ich?«
    »Ich kann Ihnen auch nur das erzählen, was mir gesagt wurde. Ein Arbeiter, der heute morgen auf der Straße ging, sah einen Wagen, der dem Auto Featherstones sehr ähnlich war, aus dem Parktor herausfuhr und die Richtung nach London nahm.«
    »Das muß auch stimmen« sagte der Beamte. »Der Wagen zeigte die

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