Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
sagte er plötzlich:
    »Kommen Sie mit mir ins Haus.«
    Spike folgte ihm triumphierend und hoch erhobenen Hauptes.

15
    » N un erzählen Sie mir einmal alles, was mit der Sache zusammenhängt. Woher wissen Sie denn überhaupt etwas von dem Brief?«
    »Ich war gerade dabei, als er gefunden wurde. Die Polizei hätte ihn tatsächlich achtlos beiseite gelegt, wenn ich nicht darauf aufmerksam gemacht hätte.«
    »So, die hätten das übersehen?« fragte der Alte grimmig.
    »Ja, aber ich entdeckte das Schreiben und machte eine Abschrift, bevor der Polizeiinspektor feststellte, daß es ein wichtiges Schriftstück war.«
    Spike nahm ein Notizbuch aus der Tasche, zog einen Bogen Papier heraus, faltete ihn auseinander und legte ihn auf den Tisch.
    »Ich will es Ihnen vorlesen« sagte er dann. »Der Brief trägt kein Datum, und diese Tatsache gab der Polizei zu denken.«
     
    »Mr. Abel Bellamy.
    Betrifft Mr. Z. Er befindet sich unter den Gefangenen, die ich zu versorgen habe und ist ein etwas hitziger Bursche. Ich glaube, daß ich das ausführen kann, was Sie mir bei unserem letzten Zusammensein sagten, aber Sie müssen mich gut bezahlen, denn ich kann dabei meine Stellung verlieren, besonders wenn die Sache schief geht und ein anderer Wärter mich sehen würde. Auch kann das sehr unangenehm für mich werden und es ist auch möglich, daß ich mich dabei schwer verletzte. Deshalb muß ich wissen, was dabei für mich herauskommt. Ich mag Z. nicht leiden, er ist mir zu schlau und zu geschwätzig, und ich hatte auch schon in letzter Zeit gewisse Unannehmlichkeiten mit ihm. Wenn Sie sich weiter mit der Sache befassen wollen, können Sie mich dann morgen sprechen? Ich gehe auf Urlaub und werde bei meinen Verwandten in Henley wohnen. Wenn es Ihnen paßt, können Sie mich dort sprechen.
    (gez.) J. Creager.«
     
    Abel Bellamy las den Brief zweimal, faltete ihn dann wieder und gab ihn zurück.
    »Ich kann mich nicht darauf besinnen, ihn bekommen zu haben. Ich weiß nicht, wer dieser Z. sein sollte. Ich habe Creager nur für Dienste Geld gezahlt, die er mir persönlich erwies.«
    Sein Ton war äußerst höflich und milde, obwohl Spike sah, daß er sich nur mit größter Mühe beherrschen konnte.
    »Aber er hat Ihnen doch in Henley das Leben gerettet?« fragte Spike hartnäckig. »Es ist doch merkwürdig, daß er vorher schon mit Ihnen ausgemacht hat, Sie dort zu treffen. Hat er vielleicht auch schon gewußt, daß Sie dort in den Fluß fallen würden?«
    »Ich verbitte mir Ihre Unverschämtheiten, Holland« fuhr Bellamy plötzlich auf. »Sie haben jetzt alles von mir gehört, was ich Ihnen sagen kann. Was diesen Brief betrifft, so ist es noch gar nicht ausgemacht, daß er überhaupt an mich geschickt wurde. Möglicherweise ist es eine Fälschung von Ihnen, die Sie zwischen die anderen Papiere gelegt haben. Was hatten Sie denn eigentlich bei der polizeilichen Untersuchung von Creagers Haus zu tun?«
    Spike legte den Brief in sein Notizbuch zurück.
    »Was ich dort tat?« wiederholte er. »Nun, ich war eben zufällig dort. Haben Sie mir weiter nichts zu diesem Brief zu sagen, Mr. Bellamy?«
    »Nichts weiter. Ich habe ihn niemals bekommen, ich weiß überhaupt nichts von dem Menschen, der darin erwähnt ist. Ich wußte nicht einmal, daß Creager ein Gefängniswärter war, bis ich es im ›Globe‹ las, der jetzt mein Leib- und Magenblatt geworden ist« fügte er sarkastisch hinzu. Spike grinste.
    »So, der Punkt wäre besprochen« sagte er. »Haben Sie neue Nachrichten von Ihrem Geist?«
    »Na, Sie erfahren doch so etwas immer früher als ich« antwortete Abel. »Alles, was ich von diesem verdammten Grünen Bogenschützen weiß, habe ich doch im ›Globe‹ gelesen. Ich muß sagen, sehr gute Zeitung, ausgezeichnete Informationen. Ich würde eher auf mein Frühstück verzichten als auf die Lektüre des ›Daily Globe‹!«
    »Sagen Sie einmal« meinte Spike seelenruhig, »Sie werden doch nichts dagegen haben, wenn ich mir die Burg einmal ansehe?«
    »Da sind Sie aber sehr auf dem Holzweg, Sie können über die Mauer schauen, über die Sie gekommen sind, und je schneller Sie das machen, desto besser.«
    Um ganz sicher zu sein, daß sein unwillkommener Besuch sich auch wirklich entfernte, begleitete er ihn nach dem Pförtnerhaus. Der Pförtner machte ein dummes Gesicht, als er Spike sah.
    »Diese Mauern sind nicht hoch genug, Gavini« sagte der Alte später, als Spike gegangen war. »Telephonieren Sie, daß jemand aus Guildford kommen und

Weitere Kostenlose Bücher