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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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zurück.
    »Sie haben noch etwas vergessen.«
    Jim stellte den kleinen Koffer nieder, der seine bescheidene Ausrüstung enthielt, die er in die Burg mitgenommen hatte.
    »Ich wüßte nicht, was ich vergessen hätte« antwortete er.
    Der alte Bellamy steckte seine Hand in die Tasche und zog einen Geldschein heraus.
    »Nehmen Sie das.« Er drückte Jim einen Schein in die Hand. »Das ist Ihr Gehalt« sagte Bellamy spöttisch.
    Jim steckte die Fünfpfundnote widerwillig in die Tasche.
    Im Dorf traf er Spike, der sich bitter über die Hinterhältigkeit von Julius Savini beklagte.
    »Ich habe ihn doch gefragt, ob Sie es seien, und dieser nichtswürdige Kerl leistete einen Eid darauf, daß er den neuen Hausmeister nie vorher gesehen hätte!«
    »Er meinte in diesem Beruf, Spike.« Featherstone nahm den aufgeregten jungen Mann am Arm und ging mit ihm zum »Blauen Bären«. »Immerhin bin ich für das verantwortlich, was er gesagt hat. Ich gab ihm ausdrücklich Anweisung, mich niemand gegenüber zu verraten, und ich erwähnte ganz besonders Sie unter den Personen, denen er es durchaus nicht mitteilen sollte.«
    »Haben Sie irgend etwas herausgebracht? Als ich diesen Morgen in die Gaststube kam und die vielen kräftigen Leute sah, wußte ich gleich, daß etwas los war. So ein Polizist kann sich doch eigentlich nie verleugnen. Sie können ihn kleiden wie den Prinzen von Wales, oder ihm die Kleider eines Bettlers anziehen – der Kopf, der aus den Kleidern herausschaut, läßt sich unmöglich maskieren, der sieht immer nach einem Polizisten aus! Sagen Sie doch, haben Sie etwas in der Burg entdeckt?«
    Featherstone schüttelte den Kopf.
    »Gar nichts. Das heißt nichts, was den Aufenthalt von Mrs. Held verraten hätte.«
    »Wer ist denn Mrs. Held?« fragte Spike begierig.
    Jim wurde sich sofort darüber klar, daß die Geschichte unter allen Umständen geheimgehalten werden mußte. Er erklärte die Zusammenhänge, so gut er konnte, ohne den Namen Valerie Howetts zu erwähnen.
    Spike pfiff.
    »Eine Gefangene? Sehen Sie einmal an, das wäre eine glänzende Geschichte, wenn ich darüber schreiben dürfte. Sagen Sie einmal, lieber Featherstone« schmeichelte er, »kann ich nicht wenigstens die Tatsache erwähnen, daß die Polizei eventuell der Meinung war, daß eine Frau in den kalten, dunklen Kerkern von Garre Castle gefangengehalten wird?«
    Jim Featherstone ging aber nicht darauf ein.
    »Wenn Bellamy deshalb aufsässig wird, könnte es schlimm genug werden. Jetzt haben wir Aussicht, daß er sich wegen der Sache nicht rührt, wenn Sie aber Einzelheiten der polizeilichen Haussuchung veröffentlichen, dann bringt er die Geschichte sicherlich vor Gericht.«
    Jim Featherstone ließ sein Gepäck im »Blauen Bären« und war froh, als er Spikes neugierigen Fragen entrinnen konnte.
    Valerie stand gerade an dem Fenster ihres Schlafzimmers, als sie ihn den Gartenweg entlangkommen sah, der zur Haustür führte. Sie eilte nach unten, um ihn zu begrüßen.
    »Valerie, ich habe einen guten Posten verloren.«
    »Hat er herausgebracht, wer Sie waren?« fragte sie enttäuscht.
    »Nein, das nicht. Aber unglücklicherweise habe ich bei ihm auch nichts herausgefunden. Wir haben in der Burg heute morgen polizeiliche Haussuchung gehalten und haben alles genau durchstöbert. Es ist Ihnen wohl bekannt, daß wir in England Privatgrundstücke nicht ohne weiteres durchsuchen können, es muß ein amtlicher Befehl, der von einem höheren Beamten unterzeichnet ist, vorliegen. Einen solchen dienstlichen Auftrag erhielt ich heute morgen durch die Post. Scotland Yard hatte ein Dutzend Beamte zum Dorf geschickt, bevor ich aufgestanden war. Es tut mir sehr leid, daß ich den Grünen Bogenschützen nun aus weiterer Entfernung beobachten muß.«
    Sie sah ihn schnell an.
    »Haben Sie ihn denn schon in der Nähe gesehen?« fragte sie mit leiser Stimme.
    »Nein« antwortete er erstaunt. »Das sagte ich doch auch nicht. Sicher war er in jener Nacht im Schloß, als Sie in den Park von Garre Castle kamen.«
    Wie konnte er nur behaupten, daß er nichts von dem Grünen Bogenschützen wußte!
    »Jim, ich möchte Sie etwas fragen« begann sie ruhig. »Haben Sie sich aus irgendwelchem Grunde, um einen bestimmten Zweck zu erreichen oder um Bellamy zu beobachten, oder weil Sie einen Auftrag der Polizei ausführten, jemals als Grüner Bogenschütze verkleidet? Einmal haben Sie es bestimmt getan!«
    Das Erstaunen, das sich in seinen Zügen ausdrückte, war nicht

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