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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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soll sehr gut bezahlt werden – das können Sie ihr auch sagen.«
    Mit der charakteristischen seitlichen Kopfbewegung beendete Bellamy die Unterredung. Julius begab sich zu Bett, nachdem er gesehen hatte, daß der Alte nach dem Hundekäfig ging. Er wartete niemals, bis die Tiere freigelassen wurden.
    In wenigen Minuten kehrte Bellamy mit seinen hungrigen Hunden zurück. Sie begleiteten ihn auf Schritt und Tritt und schauten interessiert zu, wie er die Türen verschloß und verriegelte. Dann folgten sie ihm die Treppe hinauf. Bei der Türe zu seinem Zimmer hielt er an und schaute sich um. Einer der Hunde hatte sich in der Nähe der Treppe niedergelegt, die beiden andern schnüffelten an der Tür zu Savinis Zimmer.
    In der Burg herrschte tiefes Schweigen. Das Ticken einer alten Uhr in der Halle konnte selbst Julius hören, der sich von einer Seite zur andern wälzte und über das merkwürdige Interesse nachdachte, das Bellamy plötzlich an Fay hatte. Es war schon nach Mitternacht, als er leises Gehen auf dem Korridor und ein unterdrücktes Knurren vernahm.
    Bellamy hörte es auch und war sofort vollkommen wach. Er stand auf und schaute sich um. Die Hunde liefen ruhelos im Gang auf und ab und als sie ihn sahen, wiederholte der eine sein Bellen.
    »Willst du wohl ruhig sein!« fuhr Bellamy ihn wütend an.
    Mit einem unterdrückten Laut legte sich der Hund nieder, streckte seine dicken Pfoten aus, legte seinen Kopf darauf und beobachtete unablässig seinen Herrn.
    Bellamy schloß die Tür zu seinem Schlafzimmer wieder und schob die Riegel vor. Einige Minuten später schlief er.
    Es schlug zwei Uhr, als die Tür zu dem Vorratsraum sich langsam und leise öffnete, so langsam und geräuschlos, daß der eine Hund, der zehn Meter davon entfernt lag; sich nicht einmal umschaute. Ebenso schloß sie sich wieder, aber auf dem Flur in der Nähe der Wand stand jetzt eine große Schüssel mit Milch.
    Einer der Hunde, der unten in der Halle auf und ab lief, sah sie, und sein Schmatzen lockte auch die beiden andern herbei.
    Die hungrigen Tiere standen um die Schüssel und es dauerte nicht lange, so war sie leer. Sie entfernten sich nacheinander und leckten die Milchspritzer von ihren Pfoten ab.
    Der Hund, der die Milch zuerst entdeckt hatte, streckte sich aus und legte sich nieder. Kurz darauf folgten auch die beiden andern. Fünf Minuten später schlüpfte eine grüne Gestalt durch die Tür und eilte die Treppe hinauf zu der Stelle, wo die Lichtschalter angebracht waren. Ein kurzes Knacken und der Gang lag in vollkommener Dunkelheit.
    Schweigend ging er weiter und beugte sich zu einem der Tiere nieder. Der Hund öffnete die Augen, als der grüne Mann ihm begütigend über das dicke Fell strich und schlief in der nächsten Sekunde wieder weiter.
    In dem schwachen Licht, das durch die entfernten Fenster fiel, stand er bewegungslos vor Abel Bellamys Tür. Seine hochragende Gestalt sah furchterregend aus, sein geisterhaft bleiches Gesicht war entsetzlich anzusehen. In einer Hand hielt er einen langen grünen Bogen, ein Köcher mit grünen Pfeilen hing an seiner Seite. Er wartete lange Zeit, dann bückte er sich und steckte ein langes, dünnes Instrument in das Schlüsselloch. An dem Handgriff des Instruments war ein dünner Draht befestigt, der aus dem Köcher hervorkam. Ohne das geringste Geräusch drehte er den Nachschlüssel um, und selbst als er die Klinke niederdrückte und die Tür weit öffnete, entstand kein Lärm. Ebenso öffnete er auch die innere Ledertür. Wieder nahm er das Instrument in die Hand und führte es in das Schlüsselloch ein. Der Eisenstab war in hohem Grade magnetisch, und er konnte die Klinke der Ledertür weit genug aufheben, um die Tür aufzustoßen.
    Als Abel Bellamy aufwachte, standen die leuchtenden Zeiger seiner Uhr auf viertel nach vier. Er hatte sich schon daran gewöhnt, zuerst nach der Tür zu sehen und festzustellen, ob sie noch geschlossen wäre. Sie war zu und er legte sich auf die andere Seite. Er schob sein Kissen unter dem Kopf zusammen, um es sich bequemer zu machen. Mit einem Fluch erhob er sich, um seine Schlüsselkette wieder aufzuheben, die auf den Boden gefallen war.
    Er konnte nicht wieder einschlafen, lag wach und dachte nach. Aber seine Gedanken waren nicht angenehm.
    Immer wieder dachte er an Valerie Howett! Sie würde in diesem Augenblick schlafen und selbst in ihren Träumen würde ihr kein Gedanke an die Gefahr kommen, die sie bedrohte.
    Aber er irrte sich. Auch Valerie schlief

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