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Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze

Titel: Edgar Wallace - Der grüne Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Held im ›Goldenen Osten‹ gesehen haben. Sagen Sie ihr, daß sie dort gefangen gehalten wird und daß Sie sie nur durch Zufall gesehen haben. Weiter teilen Sie ihr mit, daß Sie einen Privateingang zum ›Goldenen Osten‹ kennen und sie nachts dorthin führen würden, wenn sie es wünschte. Wenn sie erklärt, daß sie erst Featherstone fragen will, können Sie ihr sagen, daß es ein Dutzend Wege gibt, um Mrs. Held von dem Klub zu entfernen, wenn sie erst die Polizei hineinbringt. Dann wird sie Mrs. Held niemals zu sehen bekommen. Also, haben Sie sich alles genau gemerkt?«
    »Was soll denn mit ihr geschehen?«
    »Es soll ihr gar nichts geschehen. Sie sollen sie nur zu dem Klub bringen, vielleicht arrangieren wir dann einen kleinen Tanz, vielleicht auch ein nettes, kleines Essen –«
    Fay schüttelte den Kopf.
    »Ich tue nicht mit« sagte sie entschieden. »Das ist doch ein ganz gemeiner Trick, daß ich sie unter diesem Vorwand dorthin bringen soll, ob sie nun verrückt ist oder nicht. Aber ich wette, sie ist nicht verrückt! Und was wollen Sie dann mit ihr anfangen, wenn sie zum ›Goldenen Osten‹ kommt? Ich kenne doch Ihre Bande, Smith! Ich selbst würde nicht ohne einen Begleiter, dem ich trauen könnte, zum ›Goldenen Osten‹ gehen.«
    Smith lehnte sich zurück und schaute sie düster an.
    »Sie können Julius ja erzählen, daß die Aufgabe, die ich Ihnen gestellt habe, darin besteht, Featherstone hinters Licht zu führen. Sie brauchen ihm doch gar nicht zu sagen, worum es sich eigentlich handelt.«
    »Ich weiß nicht, ob ich mich nicht deutlich genug ausdrücke! Ich wiederhole Ihnen, daß ich mich nicht an der Sache beteiligen werde. Da müssen Sie sich jemand anders suchen.«
    »Ich habe aber Sie ausgewählt und Sie werden es übernehmen. Wovor fürchten Sie sich denn? Dem Mädel wird nichts passieren – das Ganze ist doch nur ein Scherz, ich sage es Ihnen doch.«
    »Ich habe viel Sinn für Humor, aber an Ihrem Plan kann ich nichts Scherzhaftes finden.«
    »Wenn aber Savini Ihnen sagt, daß Sie es tun sollen« begann er wieder.
    »Wenn Savini oder hundert Savinis mir sagen würden, daß ich einem jungen Mädchen einen gemeinen Streich spielen sollte, dann würde ich es auch nicht tun. Das ist mein letztes Wort. Hier kommt Julius.«
    Smith hörte, daß draußen die Wohnungstür geöffnet wurde. Gleich darauf kam Savini ins Zimmer. Er war erstaunt und durchaus nicht erfreut, Coldharbour Smith zu sehen.
    »Ich habe mit Ihrer Frau gesprochen, Julius. Vielleicht können Sie sie zur Vernunft bringen. Sie soll etwas für mich besorgen, – sie kann eine Menge Geld dabei verdienen – vierhundert Pfund.«
    »Bellamy sagte mir heute morgen fünfhundert« entgegnete der praktische Julius. Dann wandte er sich an Fay. »Du wirst die Sache doch übernehmen – oder willst du nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nicht für fünf Millionen.« Julius hörte aus ihrem Ton, daß sie nicht dazu zu bewegen war.
    »Besprechen Sie die Sache miteinander« sagte Smith und erhob sich, um zu gehen. »Und vergessen Sie nicht, Fay –«
    »Mrs. Savini« verbesserte Fay scharf. »Ich habe ein gesetzliches Anrecht auf diesen Namen. Bitte nennen Sie mich so, wie es sich gehört, Smith.«
    »Mr. Smith« sagte er böse und verließ das Zimmer.
    Julius schwieg, bis er hörte, wie Smith die Tür zuwarf.
    »Der alte Bellamy wünscht, daß du den Auftrag annimmst, Fay. Was soll es denn sein?«
    »Das ist eine ganz niederträchtige Geschichte, Julius« antwortete sie ruhig. »Es ist tatsächlich zu niedrig und schmutzig für mich. Ich bin ja gerade nicht kleinlich, aber was zuviel ist, ist zuviel. Ich möchte dir nicht erzählen, worum mich Smith gebeten hat, denn ich habe ihm halb und halb versprochen, dir nichts davon zu sagen. Und es würde dir auch nichts helfen, wenn ich es dir mitteilte.«
    Er biß sich nachdenklich auf die Lippen.
    »Ich will dich nicht drängen« sagte er zu ihrem Erstaunen, denn sie hatte sich schon auf eine unangenehme Auseinandersetzung gefaßt gemacht. »Ich vermute, daß es irgend etwas wäre, was du übernehmen könntest. Aber ich glaubte nicht, daß du so großen Widerwillen dagegen hättest.«
    »Hast du deine Reisepläne geändert, Julius?«
    Er nickte.
    »Konntest du das Geld nicht bekommen?«
    »Ich hatte es schon fast in meiner Tasche« erwiderte er gutgelaunt. »Aber ein dauerndes sicheres Einkommen ohne Risiko ist besser als eine größere Summe. Nebenbei bemerkt kannte Featherstone alle meine

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