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EduAction: Wir machen Schule (German Edition)

EduAction: Wir machen Schule (German Edition)

Titel: EduAction: Wir machen Schule (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margret Rasfeld , Peter Spiegel
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Zusammenspiel aller drei kann ein Kind optimal vorankommen. Gemeinsam werden das zurückliegende und das kommende halbe Jahr besprochen und in der Regel drei Ziele vereinbart. Diese müssen nicht unbedingt aus dem fachlichen Leistungsbereich sein, es kann sich auch jemand vornehmen, in seiner Freizeit mehr Sport zu treiben.
    Alle Parteien sind dafür verantwortlich, zur Lösung oder Umset zung beizutragen. Im Bilanz- und Zielgespräch helfen wir zum Beispiel auch Eltern und Kindern, einen Zeitrahmen für die Woche zu erarbeiten, oder unterstützen die Kommunikation im Elternhaus. Dorothea Kleihues beobachtet jetzt schon im fünften Jahr, wie sehr die Gespräche ihre Kinder in ihrer Entwicklung voran bringen: »Weil die Tutoren einfach formulieren: Was willst du machen? Wo gehst du hin? Diese Haltung macht den Kindern bewusst: Es ist meine Schule, meine Arbeit, ich mache das, es geht um mich. Das ist wirklich eine gleichwertige Ebene mit den Kindern.«
Eine Ziffer hat keinen echten Informationsgehalt und wirkt auch wenig wertschätzend. Es gibt an deutschen Schulen Lehrer, die 200 Schüler benoten müssen, ohne dass sie sie wirklich einschätzen können.
     
    Bis zum Ende der 9. Klasse, wenn zum ersten Mal Noten vergeben werden, erhalten die Schüler Zertifikate über ihre erreichten Kompetenzen. Die Lehrer geben den Kindern dabei eine Rückmeldung, was ihnen gut gelungen ist und wo und wie sie sich noch verbessern können. Zum Schuljahresende erhalten die Jugendlichen zusätzlich zum Bilanz- und Zielgespräch einen ausführlichen Lernentwicklungsbericht.
    Ein Highlight der Leistungsbewertung ist die Auszeichnungsversammlung am Ende jedes Halbjahres, bei der besonderes Engagement gewürdigt wird. »Ausgezeichnet wird jeder, der etwas Gutes vollbracht hat«, erklärt Lara aus Klasse 9. Vorgegeben für Auszeichnungen sind der oder die »Leistungsbeste« und der oder die »sozial Engagierteste« und – sehr wichtig – die »Aufsteiger des Jahres« im Leistungs- und Sozialbereich. Ansonsten sind die Vergabekategorien offen.
    Entscheidend hierbei ist, dass die Mitschüler diskutieren und entscheiden, wer eine Auszeichnung wofür verdient hat. So bekommt die Leistungsbeste mit, weshalb Mitschüler sie so sehen, und der Aufsteiger des Jahres im Sozialbereich, der vielleicht immer noch manchmal nervt, aber sich sehr angestrengt hat, spürt, welche Achtsamkeit und Wertschätzung er dafür von seinen Mitschülern erfährt. Für so manchen war das die entscheidende Ermutigung zu »Mehr davon!« .
An dieser Schule muss man und will man viel reden. Wenn man nicht miteinander redet, kommt man hier nicht weit.
Clara, 10. Klasse, in der Lehrerfortbildung
     
    Auch die Lehrer werden in ihrem Engagement wahrgenommen und ausgezeichnet, von der Schulleitung und von Kindern. Zum Schuljahresende feiern wir außerdem unser Verantwortungsfest, bei dem wir besondere Leistungen der Siebt- und Achtklässler in ihrem Projekt Verantwortung öffentlich würdigen. »Für mich hat das sehr viel mehr Aussagekraft, als wenn ich ein DIN-A4-Blatt bekomme mit ein paar Zahlen drauf«, sagt die Elftklässlerin Shana. »Auch die Eltern erfahren sehr viel, was für mich erst ungewöhnlich war, meine Mutter hat mir nämlich sehr viel Freiraum gelassen. Als ich an die esbz kam, hat sie plötzlich alles erfahren. Ich dachte erst, o nein, wie peinlich, aber dann fand ich es ganz cool.«
    Die wertschätzende Bewertung wird vom Kollegium der esbz ständig weiterentwickelt. Neben den neu eingeführten offenen Bausteinen, die es den Tutoren ermöglichen, zusätzliche Leistungen ihrer Tutanden anzuerkennen, gibt es zusätzlich das sogenannte Ich- oder Talent-Portfolio, das alle, auch außerschulische Kompetenzen, Fähigkeiten und Interessen beinhalten soll, auf die ein Schüler stolz ist. »Unsere Schüler leisten unglaublich viel, das Portfolio soll ihre Schatzkiste werden«, erklärte dazu Caroline Treier, die das Projekt federführend entwickelt. »Ganz wichtig ist dabei, dass es von den Tutoren nicht bewertet wird, es liegt im Zuständigkeitsbereich des Jugendlichen.«
    Ein Beispiel dafür, was ein Kind für sein Portfolio mitnehmen kann, sind die Klappkarten, mit denen Mandy Voggenauer in ihrer Zehnten arbeitet: Jeder Schüler darf darauf seine individuelle Lernernte nach einem Blue-Economy-Projekt zum Thema Lebens mittelproduktion reflektieren, kreativ und ohne Vorgaben. »Die Dokumentation ist für die Kinder enorm wichtig«, sagt Mandy Voggenauer, »weil

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