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EduAction: Wir machen Schule (German Edition)

EduAction: Wir machen Schule (German Edition)

Titel: EduAction: Wir machen Schule (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margret Rasfeld , Peter Spiegel
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sie oft denken, dass sie nur im klassischen Unterricht etwas lernen.« Ein anderes Beispiel ist die Dokumentation über ihren Auslandsaufenthalt in der Elften. Wir wollen dafür weitere Formen der Würdigung finden, die nicht benoten. Mit Noten verbinden sich Ziffern – und Ziffern werden den Leistungen, die unsere Jugendlichen bei ihrem Aufenthalt in einer anderen Kultur vollbringen, nicht gerecht. Wenn sie mögen, können sie sich zum Beispiel eine Person ihrer Wahl von außerhalb der Schule suchen, von der sie meinen, dass sie geeignet ist, ihr Tun zu würdigen. Das wäre dann die Organisation des fremden Blicks, der ja ein besonders vertrauter sein kann, jenseits des Tellerrands der Schule, aber vielleicht mitten aus dem Geschehen.
Innovationsfähigkeit ist lernbar – individuell und im System Schule
     
    Eine Schule, die Innovatoren und Wandelversteher hervorbringen will, muss auch selbst offen für Neues bleiben und sich immer weiterentwickeln. Ein Grundsatz der esbz ist es, dass nicht nur die Schulleitung, sondern Lehrer, Schüler, Eltern und Partner der Schule gleichermaßen an dieser Entwicklung beteiligt werden. Denn »dadurch geschieht sehr viel, weil man mehr Kräfte hat, die mit am Rad drehen können«, ist eine Schülermutter überzeugt. Fest steht: Wer seine eigenen Ideen verwirklichen kann, ist mit mehr Herz und mehr Begeisterung dabei, als wenn er fremdbestimmt ist. Es ist außerdem eine Form von Wertschätzung für einen Ideengeber, wenn seine Anregungen aufgegriffen werden, Unterstützung finden, weitergesponnen werden.
Und wenn du einmal diese Energie spürst, dann wirst du immer mutiger, dann willst du immer weiter, und andere auch.
Ben, 11. Klasse
     
»Vom Verwaltetwerden zum Gestalten« heißt die Devise.
     
    Wenn Begeisterung der Schlüssel für Lernen ist, dann ist Offenheit der Schlüssel für eine moderne, erfolgreiche Schule. Wir wollen unnötige Bürokratie vermeiden, denn sie wirkt in aller Regel blockierend. An der esbz erleben wir, wie diese Kultur der Offenheit Menschen ermutigt, einander auch mit Quergedachtem zu inspirieren und sich engagiert einzubringen, um Ideen wachsen zu lassen. Die Kinder werden in ihren Anregungen ernst genommen, und es gibt immer jemanden, der ihnen zuhört. Anna van der Linden, die gerade mit einer Kollegin und Schülern ein Konzept für einen Aktiv-Hof entwickelt, sagt: »Was ich als ganz große Stärke dieser Schule begreife, ist, dass man seitens des Leitungsteams viel Freiraum bekommt, um Projekte zu entwickeln. Wenn es Konzepte gibt, bekommt man auch ungewöhnliche Zeiträume zur Verfügung.«
    Es wird viel umgesetzt von dem, was besprochen wurde, und zwar mutig, nicht ängstlich. Und wenn etwas nicht so läuft wie gedacht verändert man es noch mal. Flexibilität und Handeln sind zwei Schlüsselworte, die diese Schule kennzeichnen. Sie ist geprägt von einem Klima, das innovationsfreundlich ist.
Ich habe oft erlebt, dass die Schulleitung, wenn wir mit einer guten Idee kamen, diese sofort umgesetzt hat: Entweder notierte sie sich etwas dazu, rief jemanden an oder holte gleich einen Lehrer dazu.
Brita Wauer, Vorsitzende des Elternvereins
     
    Blue-Economy-Fabeln sind dafür ein gutes Beispiel: Der Keim entstand bei einem ersten Zusammentreffen der Schulleitung mit Markus Haastert, Vorsitzender des Vereins ZERI in Deutschland (Zero Emissions Research and Initiatives) und einer der Vordenker der Blue Economy. Mandy Voggenauer griff das Thema nach einem Vortrag von Gunter Pauli beim Berliner Innovationskreis auf. »Ich habe das oft an dieser Schule, dass Dinge einfach zusam menpassen, dass ich das Gefühl habe: Das ist die konsequente Weiterführung, das soll so sein«, beschreibt sie selbst, wie aus diesem Keim ein Pflänzchen wurde. In weiteren Treffen, bei denen beide Seiten Möglichkeiten einer Zusammenarbeit ausloteten, ist daraus jetzt eine feste und sehr fruchtbare Engagement-Partnerschaft erwachsen.
    Innovation heißt auch, interdisziplinär zu denken und zu netz werken. Wie das in wenigen Monaten gelingen kann, zeigt beispielhaft auch unsere Arbeit mit Design Thinking – einer Methode, die hilft, für komplexe Fragestellungen innovative Lösungsansätze zu entwickeln. Bei einem Gespräch mit Ulrich Weinberg, dem Leiter der HPI School of Design Thinking in Potsdam, stellten wir fest, dass unsere Vorstellungen von der Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels in der Bildung eng beieinanderliegen.
    Längst haben zahllose Studien belegt, dass die

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