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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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nachahmen könnte.« Er schüttelte bedauernd den Kopf. »Aber wenn du schon fragst, will ich es wenigstens einmal versuchen. Es sieht ungefähr so aus.« Er konzentrierte sich kurz, dann riss er die Augen auf und schürzte die Lippen.
    Sie starrte ihn an, dann brach sie in Gelächter aus. »So sehe ich überhaupt nicht aus.« »O doch, das tust du«, nuschelte er, den Mund immer noch zu einer Grimasse verzogen.
    »Hör sofort auf damit.« Sie versuchte, sein Gesicht zu glätten, doch er griff nach ihrer Hand und führte sie an seine Lippen.
    »Nur, wenn ich etwas dafür bekomme.«
    Ihre Blicke trafen sich, und ihr Herz tat einen Sprung. »Und was soll das sein?«
    »Die Wahrheit.« Er sah ihr in die Augen. »Ehrlichkeit.«
    »Ich war meistens ehrlich zu dir«, sagte sie schnell. »Außer, dass ich dir nicht von meinen Nichten erzählt habe, das war vielleicht ein Fehler.«
    »Ein Fehler?«
    »Ja«, sagte sie fest. »Ein Irrtum. Eine Fehleinschätzung vielleicht. Mehr gestehe ich dir nicht zu.«
    »Von dir, meine liebe Lady Pennington, nehme ich jeden Krümel, den ich bekommen kann. Besonders, wenn du zugibst, möglicherweise Unrecht gehabt zu haben.«
    Sie schüttelte den Kopf und versuchte, ernst zu bleiben. »Ich glaube nicht, dass ich das Wort Unrecht verwendet habe. Irrtum vielleicht oder Versehen oder Fehlurteil, aber niemals Unrecht.«
    »Verstehe. Das war dann offenbar mein Fehler. Dass ich dachte, du hättest das zugegeben.«
    »Genau.« Sie grinste ihn an.
    Er musste lachen. »Das ist immerhin schon etwas.« Er wurde ernst, seine Miene war plötzlich eindringlich. »Gwen, ich ...« Er seufzte, als wüsste er nicht, was er sagen sollte. Sein Blick fiel auf ihre Hand in der seinen. Er drehte ihre Handfläche nach oben und studierte sie sorgfältig, als sei er ein Wahrsager. Schließlich blickte er sie wieder an. »Bist du glücklich?«
    Sie lächelte. »Natürlich bin ich glücklich.«
    »Warum?«
    »Warum?« Sie zwang sich zu einem fröhlichen Lachen. »Meine Güte, Marcus, ich habe alles, was eine Frau sich wünschen kann. Wohlstand, gesellschaftliches Ansehen, eine wunderbare Familie. Warum sollte ich nicht glücklich sein?«
    Er betrachtete sie. »Ich weiß nicht genau, aber du hast dich so merkwürdig benommen, deshalb habe ich mich gefragt ...«
    »Das brauchst du nicht«, unterbrach sie ihn eilig. »Ich benehme mich überhaupt nicht merkwürdig. Ich bin einfach nur«, sie dachte einen Moment nach, »ein weibliches Wesen. Genau, daran muss es liegen. Ich bin eine Frau, und du bist nicht daran gewöhnt, mit einer Frau so nahe zusammenzuleben.«
    »Das dachte ich auch zuerst«, sagte er leise.
    »Und nun?«
    »Nun?« Er sah sie forschend an. »Nun mache ich mir Sorgen. Man hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass du vielleicht beunruhigt bist, weil dein Glück so plötzlich kam, dein Leben sich so unvermittelt änderte. Du könntest Angst haben, dieses Glück wieder zu verlieren.«
    »Das ist doch lächerlich.« Sie erhob sich und sah auf ihn hinab. Sie wollte sich nicht eingestehen, dass er zum Teil Recht hatte. »Woher hast du diese absurde Idee?«
    Er verschränkte die Finger im Nacken und lehnte sich an den Baum. »Aus sehr vertrauenswürdiger Quelle, das kann ich dir versichern.«
    »Wer ist diese Quelle?«
    »Andere Frauen.« Ein selbstgefälliges Lächeln umspielte seine Lippen. »Etwas kleiner als du. Und auch jünger. Und auch etwas direkter, obwohl ich zugebe, dass das schwer zu glauben ist.«
    Sie verengte die Augen und sah ihn prüfend an. »Du sprichst von Charity, Patience und Hope?«
    Er nickte.
    »Aber das sind doch Kinder. Du kannst unmöglich ...«
    »Ich kann und ich werde. Deine Nichten sind für ihr Alter sehr weise. Was eigentlich nicht überraschend ist. Sie haben sehr viel mit ihrer Tante gemein.« Er sah sie nachdenklich an. »Sie glauben, ich müsste dich nur dazu bringen zuzugeben, dass du mich liebst — laut allerdings. Andernfalls müsste ich dir schenken, was du dir am allermeisten auf dieser Welt wünschst.«
    »Und was genau wäre das?«
    »Hope glaubt, es wäre ein Hund.«
    »Was meinst du dazu?«
    »Ich glaube ...« Er kniff die Augen zusammen, und ein Schauer lief ihr über den Rücken. Dieser besondere Blick ließ ihn immer ein wenig gefährlich, aber sehr attraktiv aussehen. Als spielte er mit dem Feuer. »Ich glaube, ich habe dir alles gegeben, was ich habe. Meinen Namen, mein Haus, mein Vermögen, mein Herz.«
    Sie sah ihn an, und der letzte Rest von Widerstand

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