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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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weil ihr Vater ihn darum bat, doch es ist offensichtlich, dass es ihm nur um das Erbe geht.«
    »Das reicht jetzt wirklich, Gwen.« Marcus' Stimme war hart und bestimmt, wie auch sein Blick. Er durchfuhr sie wie ein Messerstich.
    Sie hielt den Atem an.
    Wollte er etwa nichts unternehmen?
    »Es wäre sicher leichter für die Mädchen, wenn sie einen Tag Zeit hätten, um sich an den Gedanken zu gewöhnen.« Marcus sprach völlig sachlich. Er wandte sich an Berkley. »Reggie, warum führst du Lord Townsend nicht in die Bibliothek. Du weißt ja, wo der Brandy ist. Ich bin sicher, er könnte eine kleine Erfrischung gebrauchen.«
    Er wollte Townsend die Mädchen einfach überlassen?
    Berkley sah seinen Freund eindringlich an und nickte. »Natürlich.« Er sah Gwen aufmunternd an, dann wandte er sich zur Tür.
    Vielleicht hätte sie doch Reggie heiraten sollen. Wenigstens zeigte er sich besorgt. Lieber, guter Reggie. Marcus benahm sich, als wäre das nur eine kleine Unannehmlichkeit.
    »Ich weiß Ihre Haltung in dieser Angelegenheit zu schätzen, Lord Pennington«, sagte Townsend. »Das ist ausgesprochen anständig von Ihnen.«
    »Nicht der Rede wert.« Marcus zuckte die Schultern und warf den Brief nachlässig auf einen Beistelltisch, als hätte er keinerlei Bedeutung. »Wir können unser Gespräch morgen früh fortsetzen. Diese Angelegenheit sollte besser von Menschen geregelt werden, die sachlich bleiben und die Situation nüchtern einschätzen können.«
    »Sachlich?« Gwen verschluckte sich beinahe an dem Wort. »Sachlich?«
    Reggie murmelte etwas, und sie fragte sich, ob es vielleicht eine Warnung an ihren Ehemann war. Das wäre wirklich angebracht. Reggie zog die Tür auf und trat zur Seite, um Townsend den Vortritt zu lassen.
    »Ich muss gestehen, ich bin etwas verwirrt ob Ihrer offensichtlichen Anteilnahme, Lord Berkley«, sagte Townsend.
    »Ich bin nicht einfach nur Lord Berkley«, erwiderte Reggie hochmütig und folgte dem Besucher aus dem Salon. »Ich bin Onkel Reggie.« Er schloss die Tür hinter sich.
    Sofort drehte sich Gwen zu ihrem Mann um. »Sachlich? Nüchtern?«
    »Ja«, fuhr er sie an. »Verflucht noch mal, Gwen, wir müssen einen klaren Kopf behalten.«
    »Ich bin ganz klar im Kopf!«
    »Dann haben wir ein echtes Problem!« Er wirbelte herum und ging im Raum auf und ab. »Du kannst einem Mann wie Townsend, der mit Dokumenten herumwedelt, nicht mit deinen Gefühlsausbrüchen begegnen. Wir müssen ruhig und gelassen bleiben.« »Ich will nicht ruhig sein! Ich will etwas unternehmen. Ich will, dass du etwas unternimmst. Du musst ihn aus diesem Haus entfernen! Sofort!« Sie richtete zornig ihren Finger auf ihn. »Du bist ein Earl. Er ist nur ein Viscount. Kannst du ihn nicht ins Gefängnis werfen oder hängen lassen?«
    »Nein, das kann ich nicht. Und selbst wenn ich es könnte, wie würde denn die Anschuldigung lauten?«
    »Entführung.« Sie zählte die Vorwürfe an ihren Fingern ab. »Diebstahl, B etrug. Hausfriedensbruch ...»
    »Ich habe ihn eingeladen.«
    »Stimmt, das hast du.« Sie spuckte die Worte förmlich aus.
    »Gwen.« Er holte tief Luft, um sich zu beruhigen, trat auf sie zu und nahm ihre Hände. »Ich weiß, wie wütend du bist ...«
    »Ach ja?« Sie entzog ihm ihre Hände.
    »Ja. Und ich mache mir ebenfalls Sorgen.«
    »So, so?«, erwiderte sie trotzig.
    Er biss die Zähne aufeinander. »Verflucht, Gwen, natürlich tue ich das. Ich liebe die Mädchen inzwischen wie mein eigen Fleisch und Blut!«
    »Dann verbirgst du aber deine Gefühle gut.«
    »Und du verbirgst sie gar nicht!«
    Sie funkelte ihn nur an. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so wütend auf jemanden gewesen zu sein. Wenn auch eine leise innere Stimme flüsterte, dass sie tatsächlich etwas unsachlich war und man mit Ruhe sicher mehr erreichen konnte. Sie schenkte der Stimme keine Beachtung.
    Er atmete tief ein. »Denk doch mal einen Augenblick über die Fakten nach. Townsends Brief scheint echt zu sein, aber ungeachtet dessen hat das vielleicht keinen Einfluss auf die gesetzliche Vormundschaft. Wir müssen herausfinden, ob Townsends Forderung überhaupt ins Gewicht fällt.«
    »Und wenn sie das tut?« Sie schluckte den Kloß im Hals herunter.
    »Ich weiß nicht.« Marcus fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Aber ich kenne eine ganze Reihe wichtiger Leute, die vielleicht ihren Einfluss geltend machen können.« Seine Miene war besorgt.
    Plötzlich wurde ihr klar, dass er sich ehrlich Sorgen machte. Wie konnte sie daran

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