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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ihrer Information, mein Verhalten ist immer unfehlbar anständig. Darauf bin ich stolz. Falls Sie allerdings Ihrem Anliegen Vorschub leisten möchten, dann ist das nicht der richtige Weg. Zudem ist es nicht der Mühe wert, denn ich habe kein Verlangen nach einer bestimmten Position oder ...«
    »Was ist mit einer Familie?« Er sah sie scharf an. »Möchten Sie keine eigene Familie? Einen Mann und Kinder?«
    Die Schwester, die sie nie kannte, und die Nichten, die sie nie sah, kamen ihr in den Sinn, doch sie schob den Gedanken energisch von sich. Sie hatte noch nicht entschieden, ob sie in der Angelegenheit etwas unternehmen wollte, und wenn ja, was. Und was Kinder allgemein betraf... »Ich bin nicht gerade begeistert von Kindern, und sie scheinen ebenfalls nicht besonders viel für mich übrig zu haben.«
    »Wir müssen ja nicht mehr als eine Hand voll haben«, gab er unbekümmert zurück. »Eigentlich wären zwei schon ausreichend, vorausgesetzt natürlich, sie sind beide männlich.«
    »Natürlich.« Das hätte sie sich ja denken können. Darin unterschied er sich überhaupt nicht von jedem anderen Mann von Stand. »Und zweifellos wären sie genauso störrisch wie ihr Vater.« Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und musterte ihn. »Ich habe Ihren großzügigen Antrag abgelehnt. Damit haben Sie sogar vor dem loyalsten aller Anhänger geheimer Ehrenkodexe Ihrer Pflicht Genüge getan. Dennoch glauben Sie weiterhin beharrlich, dass eine Ehe zwischen uns möglich wäre.«
    »Nicht nur möglich«, er grinste sie wissend an. »Sondern unausweichlich.«
    »Nichts ist unausweichlich, mein Herr. Außer dem Auf-und Untergang der Sonne oder dem Wechsel der Jahreszeiten.«
    »Und was macht Sie so sicher, dass Sie und ich nicht so unausweichlich sind wie die Natur? Dass das Schicksal uns nicht füreinander bestimmt hat, wie es die Sterne dazu bestimmt hat, den nächtlichen Himmel zu erleuchten? Oder den Tag, der Nacht zu folgen?« Seine Worte klangen so beiläufig, als spräche er von Nichtigkeiten, doch in seinen Augen lag ein faszinierender Glanz.
    »Ich würde ein Komplott, das unsere Väter ausgeheckt haben, um den Fortbestand unseres — oder besser Ihres — Familiennamens zu sichern, nicht unbedingt Schicksal nennen.« Dennoch, es war ein überraschend angenehmer Gedanke, die Vorstellung, dass er und sie füreinander bestimmt sein könnten. Angenehm und völlig an den Haaren herbeigezogen.
    »Wirklich? Sie halten die Tatsache, dass Sie mir buchstäblich in die Arme gefallen sind, noch bevor wir von dieser Vereinbarung wussten, nicht für einen Wink des Schicksals?«
    »Nicht schlecht, mein Herr.« Sie klatschte ironisch Beifall. »Brillante Strategie. Sie nehmen eine im Prinzip rein geschäftliche Vereinbarung zwischen törichten Vätern, und verwandeln sie in etwas Geheimnisvolles und Romantisches. Wie ging das noch? Ach ja.« Sie legte den Handrücken auf die Stirn und sprach mit dramatischem Ausdruck: »Meine liebste Miss Townsend, wir sind füreinander bestimmt. Unser Schicksal steht in den Sternen geschrieben. Es ist ... unausweichlich.« Sie richtete sich wieder auf. »Wirklich gut gemacht.«
    »Danke«, gab er bescheiden zurück. »Ich fand mich selbst nicht schlecht.«
    »Dennoch muss ich daran erinnern, dass ich Ihnen nicht in die Arme gefallen bin. Sie haben mich beinahe umgeworfen.«
    »Umgeworfen?« Er hob wissend eine Augenbraue. »Und da glauben Sie nicht an Schicksal?«
    »Ich glaube lediglich, dass Sie nicht aufgepasst haben, wo Sie hintreten. Es war reiner Zufall, dass wir beide am gleichen Tag zur gleichen Zeit Mr. Whiting einen Besuch abstatteten.«
    »Manche Menschen meinen, es gibt keine Zufälle.«
    »Das ist Unsinn, und das wissen Sie auch.« Sie schüttelte den Kopf. »Ehrlich, mein Herr, ich weiß nicht, warum Sie darauf bestehen ...»
    »Warum wollen Sie mich nicht heiraten?«, fragte er unvermittelt.
    »Das ist doch ganz offensichtlich.«
    »Nicht für mich.«
    »Dann füge ich der Liste Ihrer Charakterfehler neben Sturheit auch noch Einfalt hinzu. Bitte sehr.« Sie seufzte lang und tief und zählte ihre Gründe an den Fingern ab. »Erstens — ich kenne Sie nicht. Zweitens — Ich weigere mich, meine Zukunft von Männern bestimmen zu lassen, besonders von lang verstorbenen Männern. Und drittens — ich habe keinerlei Bedürfnis zu heiraten.«
    »Jemals?« Er sah sie erstaunt an. »Oder nur mich nicht?«
    »Beides.« Sie nahm sich zusammen. Wenn Mr. Whiting keinerlei Verständnis für

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