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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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erscheinen. Und erstaunlicherweise attraktiver. »Ich biete Ihnen keine unanständige Verbindung an, keine vorübergehende Liaison. Ich biete Ihnen meinen Namen, meinen Titel, mein Vermögen, meinen Besitz an. Ich biete Ihnen eine Zukunft an.«
    »Warum?«, fragte sie ohne nachzudenken.
    »Wegen der Vereinbarungen zwischen unseren Vätern. Versprechungen wurden gemacht und sollten auch eingehalten werden. Mein Vater gab sein Wort, und mir bleibt keine Wahl, als es zu ehren und zu befolgen.«
    »Wie ausgesprochen schmeichelhaft.« Ihr Ton war nüchtern.
    »Offenbar habe ich mich nicht gut ausgedrückt. Ich scheine heute überhaupt nicht die richtigen Worte zu finden.« Er holte tief Luft. »Ich wünsche, es zu beherzigen. Sehr sogar.«
    »Wirklich? Sie wünschen, eine Frau zu heiraten, die Sie gar nicht kennen? Wie ungewöhnlich.«
    Er ignorierte das. »Nichtsdestoweniger ...«
    »Ihr Sinn für Ehre ist eindrucksvoll, mein Herr. Aber ungeachtet Ihrer Gefühle spüre ich keine Verpflichtung, eine Vereinbarung zu befolgen, die ohne meine Zustimmung getroffen wurde. Dennoch billige ich Ihre Bereitschaft, das zu tun.« Sie lächelte abschätzig. »Nun, Sie dürfen Ihre Verantwortung gegenüber Ihrem und meinem Vater als getilgt betrachten und können Ihr Leben ohne Schuldgefühle weiterleben. Guten Tag.«
    Gwen nickte und ging zur Tür, gleichzeitig erleichtert und ein wenig ernüchtert. Nicht, dass sie ihn heiraten wollte, wirklich nicht. Sie kannte ihn ja gar nicht. Trotzdem, ausgenommen der schuldbewussten Anfrage Alberts war ihr noch nie ein Heiratsantrag gemacht worden, und dabei würde es vermutlich bleiben. Überdies war der Earl, abgesehen von seiner Arroganz, doch in Wesen und Erscheinung angenehmer, als sie erwartet hatte. Und überhaupt nicht so, wie sie sich einen Mann vorgestellt hatte, der selbst keine Braut finden kann.
    An der Tür wandte sie sich um. Er stand noch genau am selben Fleck.
    »Mein Herr!« Sie deutete auf die offene Tür. »Ich glaube, unser Gespräch ist beendet.«
    »Ganz im Gegenteil, Miss Townsend. Unser Gespräch fängt gerade erst an«, erwiderte er.
    »Ich weiß nicht, worüber wir noch sprechen sollten. Sie haben mich etwas gefragt. Ich habe diese Frage beantwortet. Daher«, sie deutete diesmal etwas nachdrücklicher auf die Tür, »guten Tag.«
    »Vor wenigen Minuten dachte ich wirklich, es wäre ein guter Tag. Aber ich habe mich getäuscht.« Er ging an ihr vorbei zur Tür und schloss sie.
    »Was, bitte schön, soll das?« Sie richtete sich gerade auf und blickte zu ihm hoch. Sie war entschlossen, sich nicht zur Seite drängen zu lassen, selbst wenn sie viel zu nahe bei ihm stehen bleiben musste. » Öffnen Sie sofort diese Tür. Es ist nicht schicklich für uns ...«
    »Für eine Frau, die ohne Begleitung durch London streift, ist dieser Einwand etwas überraschend.«
    »Ich streife ganz sicher nicht ...« Sie hielt inne. »Wenn Sie auf unsere letzte Begegnung anspielen: Auf mich wartete eine Kutsche, also war ich nicht ohne Begleitung.«
    »Es war niemand bei Ihnen, als wir uns trafen.« Seine deutlichen Worte straften die lässige Haltung Lügen. »Gleich wie viele Kutschen auf Sie warteten, Ihr Verhalten war ganz und gar nicht schicklich. Sogar skandalös.«
    »Ich würde es wohl kaum skandalös nennen. Ich bin sehr gut daran gewöhnt, mich ohne Begleitung zu bewegen.«
    »Vielleicht ist in Amerika ein solcher Mangel an Schicklichkeit annehmbar«, sagte er kühl. »Hier aber nicht.«
    Sie widerstand dem Impuls, ihn anzufauchen. »Ich glaube kaum, dass d as eine Rolle spielt. Niemand kennt mich hier. Mein Vater nahm nicht am gesellschaftlichen Leben teil, und er starb, bevor ich debütieren konnte. Ich lebte beträchtliche Zeit nicht in England, und nur ein paar Menschen in London wissen überhaupt von meiner Existenz. Ich habe keine Familie zu schützen, keine Position zu bewahren.«
    »Aber das werden Sie bald. Als Countess ol Pennington werden Sie gesellschaftliche Verpflichtungen und Verantwortungen haben, und jeder Schritt wird beobachtet und kommentiert werden.« Er nahm einen hässlichen Porzellanmops in die Hand und betrachtete ihn eingehend. »Am Anfang werden natürlich viele Menschen neugierig sein aus den von Ihnen genannten Gründen: Trotz Ihres Elternhauses sind Sie unbekannt. Freund wie Feind werden auf den geringsten Hauch von Unanständigkeit, auf jedes Quäntchen ungebührlichen Benehmens warten.«
    Sie schwieg, dann musste sie wider Willen lachen. »Nur zu

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