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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihren Wunsch nach Ehelosigkeit zeigte, dann würde Pennington das sicherlich auch nicht tun. »Wenn eine Frau kein Interesse an Kindern hat ...«
    »Und Sie haben kein Interesse an Kindern?«
    Sie zögerte, und er triumphierte.
    »Aha!« Er lächelte selbstgefällig, und sie fügte der Liste im Geiste Impertinenz hinzu. »Alle Frauen wollen Kinder. Es liegt in ihrer Natur.«
    »Vielleicht.« Gwen gab das gerne zu. Schon öfter hatte sie überlegt, ob ihre Abneigung gegen Kinder mehr mit den ihr anvertrauten zu tun hatte als mit einem Mangel an mütterlichen Instinkten ihrerseits. Dennoch müsste der Wunsch nach Fortpflanzung in ihr erst geweckt werden, un d sie war sich nicht sicher, ob das je geschehen würde. »Von Kindern mal abgesehen, betrachte ich die Ehe nicht als wünschenswerten Zustand für eine Frau.«
    »Warum um Himmels willen nicht?« Er klang entrüstet, als wäre ihre Abneigung der Ehe gegenüber eine persönliche Beleidigung.
    Sie wurde ungeduldig. »Ich schulde Ihnen wohl kaum eine Erklärung.«
    »Als Ihr zukünftiger Ehemann habe ich aber ein Recht darauf«, erwiderte er überheblich.
    »Was Ihre unmittelbare Zukunft betrifft: Wenn es nach mir ginge, stünde Ihnen keine Hochzeit bevor, sondern etwas ganz anderes, ebenso Endgültiges.« Sie versuchte, mit fester Stimme zu sprechen, doch seine Hartnäckigkeit war gleichermaßen amüsant wie ärgerlich. Sie hatte noch nie ein Wortgefecht mit einem Gentleman geführt, doch es war überraschend anregend. »Lord Pennington, der einzig wahre Vorteil einer Heirat für eine Frau ist finanzieller Natur. Ich bedarf keiner Heirat, da ich über ein bescheidenes Einkommen verfüge. Es dürfte nicht annähernd so komfortabel sein wie das Ihre, aber es genügt mir.«
    Er musterte ihr Kleid. »Sehr bescheiden, möchte ich meinen.«
    Ihre Heiterkeit schwand. »Ich habe soeben erst von meiner finanziellen Situation erfahren und hatte noch keine Gelegenheit, einen Teil meines Vermögens in eine anständige Garderobe zu investieren.«
    »Das erleichtert mich ebenfalls.«
    »Ebenfalls?« Sie sah ihn misstrauisch an. »Was soll das heißen, ebenfalls?«
    »Ich meinte nur ...« Er hielt inne und rang um die passenden Worte. Sie verspürte keinerlei Bedürfnis, ihm entgegenzukommen.
    »Was?«, forderte sie.
    »Kommen Sie schon, Miss Townsend, Sie wissen ganz genau, was ich meine.« Sein Blick war zu aufdringlich, zu abschätzend, zu wohlwollend. Einen Augenblick lang hatte sie das verstörende Gefühl, er sähe sie gänzlich unbekleidet. »Ich hatte damit gerechnet, eine vollkommen unattraktive Frau zu treffen. Eine herrische Frau. Sie sind eine ausgesprochen angenehme Überraschung. Ich liebe rote Haare.«
    Sie ignorierte das Blut, das ihr in die Wangen schoss. »So schmeichelnd das sein mag, mein Herr, das tut jetzt nichts zur Sache. Wir sprachen gerade über die Gründe, warum Frauen ...«
    »Und was ist mit der Liebe, Miss Townsend?« Seine Stimme war sanft, doch sein Blick intensiv. »Zuneigung? Die Gefühle, von denen Dichter inspiriert werden? Sicherlich glauben auch Sie daran, dass manche Frauen nicht nur aus finanziellen Gründen heiraten?«
    »Natürlich.« Sie reckte ihr Kinn und sah ihm direkt in die Augen. »Ich glaube einfach nur, dass Liebe, Zuneigung und Gefühle ein lächerlicher Grund sind, um sich für den Rest seines Lebens an einen Mann zu ketten. Die Ehe ist ein Käfig, und die Liebe ist nichts als der Köder.«
    »Tatsächlich?« Er betrachtete sie eingehend. »Sie haben also gründlich darüber nachgedacht?«
    »Ein wenig.« Sie zuckte die Schultern. Schon vor langer Zeit hatte sie die Erkenntnis gewonnen, dass es nicht die Ehe war, die Frauenleben zerstörte, sondern die Liebe. Die Liebe, derentwegen sie einem Mann bis ans Ende der Welt folgten, sich die Gesundheit ruinierten, um einen Sohn zu gebären, oder über die Untreue jenes Gatten hinwegsahen, der ihnen einst ewige Liebe geschworen hatte. »Genug, um zu wissen, dass ich kein Bedürfnis danach habe.«
    »Das ist ja perfekt«, grinste er. »Sie lieben mich nicht. Ich liebe Sie nicht. Zugegeben, ich erwarte schon, ein gewisses Maß an Sinneslust gegenüber meiner zukünftigen Frau zu verspüren. Ihnen gegenüber. Selbst jetzt in diesem Moment.«
    »Halten Sie sofort den Mund!« Widerwillig musste sie lachen. Er war höchst amüsant. »Sie sind unverbesserlich. Akzeptieren Sie niemals ein Nein?«
    »Niemals.« Er kam auf sie zu.
    »Was machen Sie denn da?« Sie trat einen Schritt zurück.
    Er

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