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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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sind.«
    Gwen schien unter Schock zu stehen.
    Marcus hielt die Luft an. Was wäre, wenn er sich irrte? Wenn ihr Verhältnis zu Töchtern gar nichts mit ihrer Vergangenheit zu tun hatte? Wenn sie überhaupt keine Kinder wollte? Oder nicht so viele wie er?
    Ihm wurde unbehaglich zumute. »Willst du denn gar nichts dazu sagen?«
    »Ich glaube ...« Sie schüttelte den Kopf. »Mädchen kommen nicht in Horden.« Ein Lächeln breitete sich langsam auf ihrem Gesicht aus. »In Scharen vielleicht, ich weiß nicht, in Schwärmen oder in Grüppchen oder ...«
    Er lachte vor lauter Erleichterung laut. »Du hast also nichts dagegen? Eine große Familie zu haben? Sogar Mädchen?«
    »Nicht im Geringsten. Ich wollte schon immer eine große Familie haben.« Sie dachte kurz nach. »Und ich schulde dir eine Entschuldigung. Ich habe deine Worte falsch aufgefasst. Ich habe vermutlich aufgrund meiner eigenen Erfahrung einen versteckten Sinn darin gesucht, ohne dich wirklich zu kennen. Ich hätte dir von Anfang an vertrauen sollen.«
    »Aber das ist doch verständlich«, beeilte er sich zu sagen. »Wir wurden durch solch merkwürdige Umstände zusammengeführt ...«
    »Schicksal?« Sie grinste ihn an.
    »Schicksal«, erwiderte er lächelnd. »Nicht jedem fällt es so leicht, zu vertrauen.«
    »Möglich, aber Vertrauen ist wichtig. Ich habe niemandem je wirklich vertraut, außer natürlich Colette und Madame. Du hast mir keinen Grund gegeben, dir nicht zu vertrauen. Ich hätte wissen müssen, dass nicht alle Männer gleich sind, und ich hätte meine Schlüsse nicht nur aufgrund meiner eigenen Ängste ziehen dürfen.«
    »Das scheint etwas zu sein, was wir gemeinsam haben«, murmelte er.
    Sie sah ihn verwirrt an. »Wie?«
    »Ach, nichts Besonderes.« Er zuckte die Achseln. »Jetzt zählt nur noch die Zukunft.« Er zwinkerte lüstern mit den Augen. »Wir sollten augenblicklich mit der Arbeit an dieser großen Familie beginnen.«
    Sie lachte wieder, und das Gurgeln ließ sein Blut und seine Seele in Wallung bringen. Er wollte ihr sagen, dass er sie liebte, aber das war nicht der richtige Zeitpunkt. Sie konnte ihm zwar vertrauen, doch lieben konnte sie ihn vielleicht noch nicht. Doch er war zuversichtlich, dass sie ihn gern hatte, und dachte, oder hoffte, es könnte auch mehr sein. Gwens Ansichten über die Liebe waren allerdings noch merkwürdiger als seine eigenen, und sie war noch nicht so bereit wie er, zu ihren Gefühlen zu stehen.
    Und wenn sie ihn auch jetzt noch nicht liebte, so würde sie es letztendlich irgendwann tun. Diese Zuversicht entsprang der Tiefe seines eigenen Gefühls. In diesem Augenblick erschien alles, selbst die Liebe, nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich. Er kicherte in sich hinein. Reggie hatte Recht: Der Flug in den Abgrund war wirklich berauschend. Sie ließen die Pferde gemächlich weitertraben, bis das Witwenhaus sichtbar wurde.
    »Verflucht noch mal.« Er hielt sein Pferd an.
    »Was ist denn?«
    »Schau, das ist das Witwenhaus dort unten.« Er kniff die Augen zusammen, um besser erkennen zu können, was er zu sehen glaubte. »Kannst du das sehen?«
    »Das Häuschen, das aussieht wie ein überwuchertes Cottage?«, fragte sie leichthin. »Es macht mir einen ganz bezaubernden Eindruck.«
    »Zur Hölle, es scheint so, als sei jemand eingezogen. Sieh doch, Gwen, da steht eine Kutsche, und auf der Leine hängt Wäsche und«, er rieb sich die Augen, »ist das ein Kind?«
    »Eins von einem Dutzend, zweifellos«, neckte sie ihn.
    Er warf ihr einen scharfen Blick zu. »Das ist überhaupt nicht komisch.«
    »Nein, natürlich nicht.« Sie verkniff sich ein Grinsen. »Aber wenn es ein Teil deines Anwesens ist, kannst du ihnen dann nicht befehlen umzuziehen?«
    »Nein, zum Teufel, es ist zwar Teil des Anwesens, besser gesagt sollte es das sein, aber ich besitze es nicht.« Er seufzte ärgerlich. »Seit Jahren schon versuche ich, dieses Stück Land zurückzubekommen. Mein Vater verkaufte es aus irgendeinem absurden Grund kurz vor seinem Tod. Ich werde nie begreifen, warum.«
    »Vielleicht dachte er, du würdest nie heiraten und deine Mutter deshalb kein Witwenhaus benötigen.« In ihrer Stimme schwang ein seltsamer Ton mit, aber er konnte ihn im Moment nicht einordnen. Sie fand das eindeutig amüsant.
    Er schenkte ihr keine Beachtung. »Ich wusste bis zum letzten Jahr noch nicht einmal, dass es verkauft wurde.«
    »Und der Besitzer möchte es dir nicht zurückverkaufen?«
    »Ich weiß nicht, wer der Besitzer ist.« Er

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