Effington 06 - Verborgene Verheissung
schönere Verbindung, als ich erwartet hatte.«
»Tatsächlich?«
Sie nickte. »Du bist ein viel liebenswerterer Mann, als ich es mir erträumt hatte.«
»Bin ich das?«
»Ja, das bist du.« Sie lachte. »Warum bist du so überrascht? Du kamst mir nicht wie ein Mann vor, der sich seines eigenen Wertes nicht bewusst ist. Hast du mir nicht sogar selbst erzählt, was für eine ausgezeichnete Partie du bist?«
»Möglicherweise habe ich etwas in der Art gesagt.«
»Du schienst jedenfalls nicht der Mann zu sein, der Zweifel an sich selbst oder seiner Wirkung auf Frauen hat.«
»Offenbar hat die Ehe mich verändert«, murmelte er. »Du hast mich verändert.«
Sie ging näher auf ihn zu. »Wie könnte ich dich verändert haben?«
»Das weiß ich auch nicht, aber so ist es. Ich bin überhaupt nicht glücklich.«
»Sei nicht albern, Marcus«, spottete sie. »Du hast keinen Grund, unglücklich zu sein.«
»Habe ich nicht?« Seine Stimme war leise.
»Natürlich nicht«, beruhigte sie ihn. »Du hast dein Vermögen behalten. Du hast erfolgreich die Ehe mit einer völlig unpassenden Kandidatin vermieden ...«
»Ach wirklich?«
»Aber ja. Ich wurde von deinem Vater auserlesen,
und deine Mutter mag mich, so wie auch dein engster Freund.« Sie schlang die Arme um seinen Hals. »Du bist ein ziemlicher Glückspilz, mein Herr.«
Sein Blick verdunkelte sich. »Was machst du denn?«
Sie seufzte. »Du stellst zu viele Fragen.« Sie strich ihm mit den Lippen verführerisch über den Mund, bis er reagierte. Er zog sie fest an sich und küsste sie mit solch feuriger Leidenschaft, dass ihr der Atem Stöckte.
Das vertraute Gefühl des Begehrens flackerte in ihr auf, und sie fragte sich, wie furchtbar unanständig es wäre, sich hier zu lieben, am helllichten Nachmittag, mitten im Salon.
Seine Lippen wanderten zu ihrem Hals und der Schulter herab. »Ich bin ein Narr, Lady Pennington.«
Sie ließ den Kopf in den Nacken fallen und hielt sich an seinen Armen fest. »Wirklich, Lord Pennington? Warum?«
»Das spielt keine Rolle.« Seine Hände wanderten gierig über ihren Rücken hinab bis zu der vertrauten Rundung. »Ich sage nur so viel: ich habe meinen eigenen lächerlichen Zweifeln Gehör geschenkt, die völlig aus der Luft gegriffen waren, anstatt meinem Verstand zu trauen.«
Sie presste sich noch näher an ihn und spürte seine wachsende Erregung hart an ihrem Körper. »Ich wage zu behaupten, dass das nicht dein Kopf ist, der spricht.«
Er lachte. »Nein, sicherlich nicht.« Ohne Vorwarnung hob er sie auf und trug sie auf seinen Armen zur Tür. »Allerdings sagt mir mein Gefühl, dass der Salon nicht der passende Ort ist, um diese Unterhaltung fortzuführen.«
Sie küsste ihn auf den Hals. »Godfrey wäre schockiert.«
»Zur Hölle mit Godfrey«, murmelte Marcus. An der Tür blieb er stehen und sah sie mit einem fragenden Blick an. »Bist du sicher, du möchtest mit mir aufs Land fahren und London verlassen?«
»Nun ja, nicht jetzt sofort.« Sie zog am Knoten seiner Krawatte. »Morgen reicht auch noch.«
»Du wirst viele Bälle und Festlichkeiten verpassen.«
»Das wären nicht die ersten.« Sie runzelte die Stirn. »Ich kann diese unselige Krawatte nicht öffnen.«
Er kicherte. »Geduld, meine Liebe.«
»Geduld ist eine Tugend, die ich noch nie im Übermaß besaß.« Sie seufzte und sah zu ihm auf. »Ich finde, ein Ausflug aufs Land klingt wundervoll.«
»Ja?«
»Ja, wirklich. Es ist Jahre her, seit ich englische Landschaft genießen durfte. Selbst als Mädchen war ich viel häufiger in der Schule als in Townsend Park.«
Er blickte sie verständnislos an. »Du möchtest wirklich gerne fahren?«
»Ich will überall hin, wo du auch bist«, sagte sie ohne nachzudenken. Dann wünschte sie sich, sie könnte die Worte zurücknehmen. Sie war noch nicht bereit, dieses Zugeständnis zu machen. »Ja, natürlich. Frühling auf dem Land. Wer würde da nicht fahren wollen?«
»Warum hast du mich geheiratet, Gwen?« Seine Stimme war plötzlich ernst.
»Was für eine merkwürdige Frage.« Sie fuhr mit den Fingern über sein Hemd und bestaunte die harten Muskeln unter dem Stoff. »Du brauchtest diese Ehe. Unsere Väter hielten es für das Beste. Und außerdem«, sie lächelte ihn an, «hab ich dich vermutlich aus all den offensichtlichen Gründen geheiratet. Du bist immerhin eine ausgezeichnete Partie.«
»Und du, Lady Pennington«, er zog die Tür auf und ging auf die Treppe zu, »bist wirklich außergewöhnlich.«
Ein
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