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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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hoffe, bald eine große Familie mit vielen Töchtern zu haben. Kleine Mädchen, die in meinem Haus herumlaufen sollen.«
    »Wirklich?« Sie blickte ihn durchdringend an, wie nur Kinder es können.
    »Wirklich«, antwortete er mit Bestimmtheit.
    »Tante Gwendolyn dachte, das würden Sie nicht«, fiel Charity ein.
    Marcus erstarrte. »Tante Gwendolyn?« Sein Blick fiel auf Madame Freneau. »Tante Gwendolyn?«
    »Es sind die Kinder ihrer Schwester«, erklärte Madame.
    Er runzelte die Stirn. »Die von Kannibalen gefressen wurde?«
    Patience schnaubte. »Das haben wir ihr nur erzählt.«
    »In Wirklichkeit sind sie ertrunken«, seufzte Hope aus tiefstem Herzen.
    »Das tut mir Leid«, murmelte er.
    »Tante Gwen hatte Angst, Sie würden uns nicht wollen. Und sie wollte nicht, dass wir an einem Ort leben, wo wir nicht erwünscht sind«, fügte Patience hinzu. »Das war sehr nett von ihr. Wir mochten sie am Anfang nicht so, aber sie ist eigentlich sehr nett.«
    Hope zog an seinem Ärmel und flüsterte ihm ins Ohr. »Wir mögen sie jetzt schon. Aber ich glaube, als sie klein war, war sie nicht sehr beliebt.«
    »Eigentlich sehr traurig«, sagte Charity nachdenklich. »Mögen Sie sie?«
    »Sehr sogar.« Marcus hatte noch nie etwas so ernst gemeint.
    Hope verengte die Augen. »Und mögen Sie uns auch?«
    Marcus' Blick wanderte von einem Mädchen zum nächsten, und alle schienen die Luft anzuhalten. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er einen Blick in die eigene Zukunft tun durfte. Seine Töchter würden sehr ähnlich aussehen wie ... seine Nichten.
    Er nickte, dann grinste er. »Sehr sogar.«
    »Das müssen Sie aber schwören«, erklärte Patience.
    Hope grinste. »Mit Blut.«
    Reggie verkniff sich ein Lachen.
    »Wir sind dann im Haus, wenn Sie uns brauchen«, unterbrach Madame Freneau. Eine Sekunde später waren die Damen schon verschwunden.
    Marcus runzelte die Stirn. »Blut?« »Anders geht es nicht.« Charity sah ihn prüfend an, und Marcus wusste, dass das ein Test war.
    »Absolut. Wie konnte ich nur so dumm sein.« Marcus zog Reggie an seine Seite. »Und ich bin sicher, Lord Berkley will auch an diesem Schwur teilnehmen. Wir sind uns so nah wie Brüder. Ihr könnt ihn Onkel Reggie nennen.«
    Reggie stöhnte. »Onkel Reggie?«
    »Bevorzugst du etwa Reginald?«, murmelte Marcus kaum hörbar.
    »Also bitte, dann eben Onkel Reggie.« Reggie klang nicht gerade begeistert. »Aber ich habe für Blut nicht viel übrig. Besonders nicht, wenn es mein eigenes ist.«
    Hope stemmte die Arme in die Hüften. »Wie alt bist du?«
    »Einunddreißig«, antwortete Reggie vorsichtig. »Warum?«
    »Ich bin erst zehn, und mir macht Blut überhaupt nichts aus.« Hope grinste.
    »Du bist ganz offensichtlich tapferer als ich«, raunte Reggie.
    »Komm schon, Reggie, wir haben als Jungen doch auch solche Sachen gemacht.« Marcus richtete diese Worte an die Mädchen. »Ich habe immer noch die Narbe an meinem Ellbogen, als Beweis.«
    Patiences Augen weiteten sich. »Wirklich? Kann ich sie sehen?«
    »Ein andermal vielleicht. Also nun.« Marcus blickte sich eifrig in der Runde um. »Wer hat das Messer?«
    »Welches Messer?«, fragte Charity beunruhigt.
    »Ihr müsst doch ein Messer haben.« Hinter seinem schockierten Tonfall verbarg Marcus seine Erleichterung, dass die Mädchen keine Messer unter den Röcken versteckt hatten. »Wie können wir denn ohne Messer Blut vergießen?«
    »Wir benutzen kein Blut.« Patience schüttelte den Kopf.
    Marcus tat erstaunt. »Kein Blut?«
    »Nein. Wir spucken.« Hope schnaubte und setzte ihre Ankündigung in die Tat um. Dann hielt sie ihm den Zeigefinger hin. »Seht ihr?«
    Reggies Miene erhellte sich. »Also, dazu bin ich gerne bereit.«
    »Ich weiß nicht, Reggie.« Marcus schüttelte düster den Kopf. »Ist es wirklich noch ein Blutschwur ohne Blut? Ich meine, hat es die gleiche Bedeutung? Die gleiche Unantastbarkeit? Ich habe meine Bedenken.«
    »Wir machen das aber immer so«, erwiderte Patience mit fester Stimme.
    »Es ist trotzdem ein heiliger Schwur.« Charity sah ihn misstrauisch an. »Wenn ihr natürlich nicht wollt ...«
    »Aber natürlich will ich. Wahrscheinlich ist symbolisches Blut immer noch besser als gar kein Blut.« Marcus spuckte sich auf den Finger. »Und jetzt?«
    »Jetzt reiben wir unsere Finger aneinander und sprechen den feierlichen Eid«, erklärte Patience.
    »Ich wusste doch, dass es einen feierlichen Eid geben würde«, murmelte Reggie leise und spuckte sich fröhlich auf den

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