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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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wissend an. »Sie dachten, Ihre Frau hätte Sie betrogen, nicht wahr?«
    »Nein, natürlich nicht«, gab Marcus rasch zurück. Er wusste, dass sie ihm nicht ganz glauben würde.
    »Ich dachte, seine Frau hätte ihn betrogen.« Reggie zog eine Grimasse.
    »Sie?« Sie hob amüsiert die Brauen. »Aber Sie sind so charmant, so unbeschwert. Ich hätte nie gedacht, dass Sie so misstrauisch sind.«
    Reggie sah betreten zu Boden. »Ich war ein Narr.«
    »Ja, das stimmt.« Sie lachte. »Aber Sie sind ein Mann, und da können solche Torheiten nie ganz vermieden werden.«
    »Madame.« Marcus trat vor. »Sowohl Lord Berkley als auch ich bekennen uns schuldig, voreilige Schlüsse gezogen zu haben. Aber Sie müssen mir glauben, dass ich sehr viel für Miss Townsend, Gwen, empfinde, und ...«
    »Er liebt sie«, flüsterte Reggie triumphierend.
    »Wie reizend.« Madame de Chabot strahlte.
    »Es ist überwiegend wunderbar.« Marcus schüttelte den Kopf. »Allerdings hat es mich auch zu für mich untypischen Reaktionen verleitet. Es gab sogar Momente, seit ich sie kenne, in denen ich mich geradezu emotional und unvernünftig benommen habe.«
    »Dann handelt es sich wohl wirklich um Liebe, mein Herr.« Sie lachte, dann wurde sie wieder ernst und sah ihn nachdenklich an. »Und wenn man jemanden liebt, nimmt man ihn auch so, wie er ist, nicht wahr?«
    »Ich denke doch«, antwortete Marcus.
    »Dann nimmt man auch Dinge hin, die man nicht vorhersah und die doch zu jedem von uns gehören. Diese kleinen, wie soll ich es ausdrücken«, sie suchte nach den rechten Worten, »die kleinen Dinge des Lebens. Ungelöste Probleme aus unserer Vergangenheit oder Gefühle, die wir noch nicht in den Griff bekommen haben. Oder auch ernstere Dinge wie beispielsweise familiäre Verpflichtungen.«
    »Lady Pennington hat keine Familie. Sie ist eine Waise«, erklärte Reggie.
    Madame de Chabot seufzte tief. »Mein lieber Lord Berkley, Sie sind wirklich charmant, und Sie tun Ihr Bestes, um behilflich zu sein. Aber vielleicht könnten Sie sich für einen kleinen Moment mit Ihren Kommentaren zurückhalten.«
    Reggie entrüstete sich: »Ich wollte lediglich ...«
    »Still, Reggie«, unterbrach ihn Marcus.
    »Merc i « Sie schenkte Reggie ein Lächeln, das einen Stein erweicht hätte. Der Herzog war ein echter Glückspilz.
    »Francesca«, rief Colette durch die offene Tür. »Wir haben Besuch.«
    »Madame Freneau ist auch hier?« Marcus runzelte die Stirn. Vielleicht gehörte das Häuschen doch nicht dem Herzog. Oder doch, aber ...
    »Besuch?« Madame Freneau erschien in der Tür. Als sie Marcus erkannte, riss sie die Augen weit auf. »Lord Pennington? Was um alles in der Welt machen Sie hier?«
    »Genau diese Frage wollte ich Ihnen auch stellen«, gab Marcus trocken zurück.
    »Madame Freneau.« Reggie trat vor und ergriff die Hand der Dame. »Es ist mir ein großes Vergnügen, Sie wiederzusehen.« Reggie küsste ihr die Hand und murmelte: »Ein wirklich außerordentliches Vergnügen.«
    Marcus starrte seinen Freund an. Diesen Blick kannte er doch. Im Moment konnte er ihn allerdings gut verstehen. Madame Freneaus Erscheinung und ihre Haltung waren bedeutend zwangloser und gelassener als bei ihren früheren Begegnungen. Ihr helles Haar fiel ihr auf die Schultern, und die Wangen waren leicht gerötet. Marcus wusste, dass sie jünger war als er, doch sie hatte durch ihr reifes Verhalten immer älter gewirkt. Ihm war nie aufgefallen, wie hübsch sie war. Und nach Reggies Reaktion zu urteilen war es ihm bisher wohl auch nicht bewusst.
    Sie entzog Reggie ihre Hand und schenkte ihm ein Lächeln, das mindestens so betörend war wie das ihrer Schwägerin. »Ich freue mich auch, Sie zu sehen.«
    »Wir freuen uns sicherlich alle, einander wiederzusehen«, unterbrach Marcus. »Aber ich muss gestehen, ich bin einigermaßen verwirrt. Würde mir bitte jemand erklären, was hier vorgeht?«
    »Er ist nicht sehr umgänglich, wenn er verwirrt ist«, vertraute Reggie Madame Freneau an.
    »Das merke ich.« Madame Freneau schüttelte den Kopf. »Dennoch ist es nicht mein Geheimnis, ich werde es nicht lüften.«
    Marcus kämpfte gegen ein wachsendes Gefühl von Verärgerung an. »Offen gesagt ist es mir langsam gleichgültig, wessen Geheimnis es ist. Ich will Antworten, und zwar jetzt!«
    Keine der beiden Damen wirkte besonders beeindruckt von seiner Forderung. Sie tauschten einen Blick, dann räusperte sich Madame Freneau. »Gut, gut, mein Herr. So hatte ich mir diese Begegnung nicht

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