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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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wirklich. Wenngleich ich auch gestehen muss, dass ich einst die Hoffnung hegte, er würde sich meiner Schwester zuwenden und durch die Heirat mein Bruder werden. Aber das sollte nicht sein.«
    »So?« Sie schenkte dem Anflug von Eifersucht gegenüber der Schwester des Viscount keine Beachtung. »Empfand Ihre Schwester denn nichts für Lord Pennington?«
    »O doch, sie hat ihn schon immer verehrt. Unglücklicherweise schwärmt sie noch mehr für ihre Hunde und Pferde.« Er grinste. »Sie ist gerade einmal fünfzehn, und Marcus hat sie immer genauso behandelt wie ich : als kleine Schwester, die man liebt und die einen gleichzeitig in den Wahnsinn treiben kann.«
    »Verstehe.« Gwen lächelte und nippte an ihrem Sherry. »Also, mein Herr, warum sind Sie so erfreut über diese Heirat? Immerhin konnte er nicht frei wählen.«
    »Nein, aber ich glaube, es hat sich zum Besten gewandt.« Er betrachtete sie eindringlich. »Marcus war schon immer sehr sparsam mit seinen Gefühlen. Sehr oft wusste nicht einmal ich genau, was er dachte.« Er erhob sein Glas auf sie. »Sie, meine liebe Lady Pennington, haben diese Zurückhaltung gebrochen.«
    »Habe ich das?«
    »O ja.« Er lächelte. »Bei Ihnen hat er gefunden, was er nicht erwartet, aber sich immer gewünscht hat. Soweit ich das bisher beurteilen kann, tun Sie ihm sehr gut. Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas zugeben würde, aber ich bin überaus neidisch auf sein großes Glück.«
    Seine Worte erwärmten ihr Herz. »Das ist möglicherweise das Netteste, was man mir jemals gesagt hat.«
    »Flirtest du etwa schon wieder mit meiner Frau?«, erklang Marcus' Stimme aus der Tür.
    »Du hast mich erwischt, alter Freund, ich wollte sie gerade überreden, dich zu vergessen und mit mir durchzubrennen.«
    »Und, hat sie zugestimmt?« Marcus kam zu ihr und nahm ihre Hand. Sein fröhlicher Blick galt ihr. »Willst du mich etwa verlassen und mit diesem ... Halunken davongehen?« Er führte ihre Hand an die Lippen. »Das würde ich nicht ertragen, weißt du.«
    »Ich auch nicht«, gab sie sanft zurück und sah ihm in die Augen. Eine leise Stimme in ihrem Hinterkopf flüsterte: Schicksal.
    Berkley stöhnte. »Da haben wir es wieder. Wir sind schon wieder beim Kern des Problems angelangt. Wenn ich ein Halunke wäre, würde sie jetzt sofort mit mir gehen.«
    Sie lachte und entzog ihrem Mann die Hand. »Niemals, mein Herr.«
    Marcus grinste. »Reggie hat eine Theorie entwickelt, dass Frauen nur Männer unwiderstehlich finden, die nicht gut für sie sind.«
    »Das ist keine Theorie«, erwiderte Berkley lässig. »Meiner Meinung nach ist das eine Tatsache. Was denken Sie, meine Liebe?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube, Sie sollten noch etwas länger darüber nachdenken.«
    »Andererseits«, begann Marcus langsam. »Vielleicht ist doch etwas dran an der Theorie, dass ein Anflug von nicht ganz so tugendhaften Eigenschaften auch recht faszinierend sein kann. Würdest du mir da nicht zustimmen, Liebste?«
    Sie runzelte die Stirn. »Aber keineswegs.«
    Er fuhr fort, als habe er sie gar nicht gehört. »Dieses gilt nicht nur für Männer, sondern auch für Frauen.«
    »Es gibt nichts Schöneres als eine Frau mit einem Geheimnis.« Berkley nickte überzeugt. »So etwas macht eine Frau mysteriös und betörend.«
    Marcus sah nachdenklich aus. »Wenn man deine Theorie weiterverfolgt, dann hieße das, Frauen, die wir — wie du es ausdrückst — betörend finden ...«
    »Das ist genau das richtige Wort«, betonte Berkley selbstgefällig.
    »Das stimmt«, nickte Marcus. »Der Punkt ist folgender: Wenn eine Dame also tatsächlich betörend ist, dann müsste sie zwingend ein Geheimnis haben.«
    Gwen starrte ihn ungläubig an. »Das ist doch lächerlich.«
    »Selbst wenn wir nicht wüssten, dass sie ein Geheimnis hat, hätte sie dennoch so eine Ausstrahlung. Eine Art Aura. Wie ein Parfüm, das man immer wahrnimmt ...«
    »Eine Melodie, die einem im Kopf herumschwirrt und die man nicht zuordnen kann«, ergänzte Berkley.
    »Ganz genau. Sie ist ein Rätsel, das man nicht lösen kann, weil man nicht die geringste Ahnung hat, welche Fragen man eigentlich stellen soll. Wobei ich persönlich schon immer gerne Rätsel gelöst habe.« Marcus ging zum Schreibtisch und nahm sein Glas. »Ein Rätsel zu lösen ist sogar eine ausgezeichnete Übung für den Kopf.«
    »Ist das so?« Gwen hatte das unbehagliche Gefühl, dass die Männer über etwas völlig anderes sprachen, als ihre Worte glauben ließen. »Ich

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