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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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mieten für die Zeiten, wenn sie und Marcus in London weilten, und sie könnte die Mädchen weiterhin jeden Tag besuchen. Es wäre keine ideale Lösung, aber immerhin eine Lösung.
    Sie gelangte zum Fuß der Treppe und ging auf die Bibliothek zu. Ein entferntes Lachen erklang irgendwo im Haus. Kein Lachen, eher vielleicht ein Kichern. Wahrscheinlich flirtete ein Dienstmädchen mit einem Lakaien. Gwen hatte in der Zeit als Gouvernante viele solcher Liebschaften miterlebt, doch Annäherungsversuche an ihre eigene Person immer zurückgewiesen. In ihrer Stellung hatte sie sich so etwas auf keinen Fall erlauben können. Plötzlich blitzte der Gedanke in ihr auf, dass sie es furchtbar leid war, immer anständig sein zu müssen.
    Ihre vorübergehende Erleichterung schwand wieder. Wenn Marcus die Mädchen wirklich nicht wollte, wäre er auch nicht der Mann, für den sie ihn hielt. Und konnte Gwen mit einem solchen Mann zusammenleben? Und wenn auch nur für siebeneinhalb Jahre?
    Sie war bei der Bibliothek angelangt, holte tief Luft, straffte die Schultern und setzte ein freundliches Lächeln auf.
    Ed gibt keinen Grund, dich Sorgen zu machen.
    Sie wollte gerade klopfen, da fiel ihr ein, dass es ja auch ihre Bibliothek war, und ging einfach in den Raum. Die Lampen waren bereits angezündet, und der Raum strahlte den tiefgoldenen und blauen Glanz aus, der das Ende des Tages kennzeichnet. Ein halb leeres Glas stand neben einer Karaffe auf dem Schreibtisch.
    »Marcus?« Sie trat näher.
    »Er ist gerade nicht hier.« Lord Berkleys lange Gestalt erhob sich umständlich von einem Stuhl vor dem Schreibtisch, mit seinem charakteristischen Lächeln auf dem Gesicht. »Aber er wird jeden Augenblick zurück sein.«
    »Lord Berkley«, begrüßte sie ihn freundlich, obwohl seine Anwesenheit sie ein wenig verärgerte. Sie konnte Marcus keine Enthüllungen machen, solange der Viscount hier war. Andererseits bot der Besucher ihr eine gute Ausrede, das Gespräch zu verschieben. Sie hielt ihm elegant die Hand entgegen. »Ich dachte, Sie kämen erst gegen Ende der Woche.«
    »Es ist gegen Ende der Woche.« Er lachte und küsste leicht ihre Hand. »Sie und Ihr Mann haben sehr viel gemein.«
    »Wirklich?«
    »Sie würden sich wundern.« Er grinste, und sie fragte sich, was genau er wohl damit meinte. Nicht, dass es von Bedeutung war. Der Viscount trat zum Schreibtisch und füllte das Glas in seiner Hand wieder. »Möchten Sie auch einen Schluck? Ich weiß, wo die sauberen Gläser stehen.«
    »Dann wissen Sie mehr als ich.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich versuche immer noch, mich wenigstens nicht zu verlaufen.«
    »Soll ich Ihnen ein Glas holen? Der Brandy Ihres Gatten ist ganz ausgezeichnet.«
    »Zweifellos.« Sie schüttelte sich beim Gedanken an ihre letzte Erfahrung mit Brandy. »Lieber nicht, danke sehr.«
    »Nein?« Er sah sie nachdenklich an, dann nickte er. »Dann vielleicht einen Sherry? Madeira? Etwas anderes?«
    Sie lachte. »Mein lieber Lord Berkley, man könnte ja meinen, Sie möchten mich beschwipst machen.« »Aber Lady Pennington, ich bin schockiert, dass Sie so etwas von mir denken.« Berkley klang entrüstet, doch seine Augen zwinkerten ihr zu. »So etwas würde ich nie bei einer verheirateten Dame versuchen.« Er hielt inne. »Zumindest nicht bei der Frau meines Freundes.«
    »Ich bin froh, dass Sie eine so hohe Moral haben.«
    »O ja, die habe ich.«
    »Es wäre ein furchtbarer Gedanke, wenn Sie einen schlechten Einfluss auf meinen Ehemann hätten.«
    »Nichts dergleichen ist der Fall.« Er senkte die Stimme vertr aul ich . »Wenn überhaupt, dann war es immer umgekehrt.«
    »Tatsächlich?« Sie zog eine Augenbraue hoch.
    »Na ja, vielleicht nicht immer.« Er grinste und nahm einen Schluck Brandy. »Um ehrlich zu sein, haben wir immer gegenseitig einen schlechten Einfluss aufeinander gehabt.«
    »Sherry.«
    »Wie bitte?«
    »Wenn Sie mir jetzt Geschichten über meinen Mann erzählen, dann sollte ich vielleicht besser einen Sherry trinken.«
    »Eine ausgezeichnete Wahl.« Er ging quer durchs Zimmer und zog eine Tür zwischen den Bücherregalen auf, die sie selbst niemals entdeckt hätte. Dann nahm er ein Glas und eine Flasche heraus, goss einen Sherry ein und reichte ihn ihr. »Marcus hat einen hervorragenden Geschmack.«
    »Vielen Dank.« Gwen hatte das unbestimmte Gefühl, dass der Viscount nicht nur von Sherry sprach.
    »Ich muss sagen, ich bin sehr erfreut über die Verbindung zwischen Ihnen beiden.«
    »Ach ja?«
    »Ja,

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