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Egeland, Tom

Titel: Egeland, Tom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frevel
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Wort Gottes. «
    » Es ist nicht leicht zu wissen, was man glauben soll «, sage ich ausweichend.
    » Unsicherheit und Skepsis sind in sich selbst wertvoll. Sie zeigen, dass Sie denken. «
    » Möglich. Ich weiß noch immer nicht, was ich über all das denken soll, was Sie mir gestern erzählt haben. «
    » Das erwarte ich auch nicht. «
    » Was ich da akzeptieren soll, sind schließlich keine Kleinigkeiten. «
    » Sie müssen überhaupt nichts akzeptieren, Bjørn. Was mich angeht, so dürfen Sie alles, was ich gesagt haben, als Unsinn abtun. Wenn Sie mir nur den Schrein geben «, fügt er mit einem Lachen hinzu.
    » Sie lehnen die gesamte Bibel ab «, sage ich.
    » Aber was ist denn die Bibel? Eine Sammlung uralter Schriften, in denen von dem Geist einer Zeit die Rede ist. Vorschriften, Lebensregeln, Ethik. Handgeschriebene Über lieferungen, Deutungen und Träume, ausgeschmückte und überarbeitete Geschichten, die von Mund zu Mund gegangen sind und die man zum Schluss zwischen zwei Buchdeckel gepresst und durch die Geistlichen mit dem Siegel gottgegeben versehen hat. « Er nimmt das letzte Stück Apfel und befeuchtet seine Lippen mit der Zungenspitze.
    » Und Ihre Version? «, frage ich. » Wie endet Ihre Version dieser Geschichte? «
    » Es ist nicht meine Version. Ich bin nur der Vermittler. «
    » Sie wissen, was ich meine. «
    » Es gibt nicht viel, das wir mit Sicherheit behaupten können «, sagt er. » Nicht nach so langer Zeit. Es gibt nur wenige Überlie ferungen. Unklare Fragmente. Bruchstücke von Informationen. «
    » So ist es mir in den letzten Wochen auch ergangen. «
    MacMullin brummt leise und rutscht auf dem Stuhl hin und her, als wäre ihm unbequem.
    » Wissen Sie eigentlich, was nach der Kreuzigung geschah? «, frage ich.
    » Wir wissen eine ganze Menge, aber noch lange nicht genug. Doch das eine oder andere wissen wir schon. «
    » Wie die Behauptung, dass Jesus nach Rennes-le-Château kam? «
    » Wir wissen viel darüber, wie sie geflohen sind. Schlicht und ergreifend, weil wir über die Manuskripte von zwei Mitreisenden verfügen. Sie schildern die Flucht aus dem Heiligen Land nach Rennes-le-Château. «
    » Ja? «
    » Als Jesus nach der Kreuzigung wieder bei Kräften war, floh er mit einer Gruppe seiner engsten Anhänger auf ein wartendes Schiff. Zuerst ging es nach Alexandria in Ägypten. Von dort aus segelten sie nach Norden in Richtung Zypern, dann weiter nach Westen, vorbei an Rhodos, Kreta und Malta, ehe sie wieder einen nördlichen Kurs in Richtung Vieux Port einschlugen, des alten Hafens von Marseille. Von dort aus reisten sie auf dem Landweg ein Stück in Richtung Südwesten und ließen sich in Rennes-le-Château nieder. «
    » Das ist nur schwer zu glauben. «
    MacMullin presst die Lippen zusammen und sieht aus dem Fenster. Die Flugzeugmotoren brummen. Dann breitet er mit selbstsicherer Miene die Arme aus. » Alles in allem betrachtet –ist denn die Version der Bibel wirklich um so vieles glaubwürdiger? «
    Einen kurzen Moment grübele ich über genau diese Frage nach. » Sie sind wirklich überzeugt davon, dass es stimmt «, sage ich.
    Er sieht mich an. Lange.
    » Wie alt wurde er? «, frage ich.
    » Das wissen wir nicht. Aber er hat gemeinsam mit der Frau, die er geheiratet hat, Maria Magdalena, viele Kinder bekommen. «
    » Jesus hat geheiratet? Hat Kinder gehabt? «
    » Warum sollte er nicht? «
    » Das hört sich einfach … ach, ich weiß nicht. «
    » Sie hatten sieben Kinder. Vier Söhne und drei Töchter. «
    Eine Stewardess, die hinten in der schmalen Küche gestanden und das Essen bereitet hat, serviert uns das Frühstück auf vorge wärmten Tellern. Sie lächelt mich an. Ich erwidere ihr Lächeln. MacMullin mustert das Essen und schmatzt voller Erwartung mit den Lippen. Wir teilen die Brötchen, gießen uns Orangensaft in die schmalen, mit Eiswürfeln gefüll ten Gläser und öffnen die kleinen Glastöpfchen mit hausgemachter Marmelade.
    MacMullin nimmt einen Bissen und wischt sich den Mundwinkel mit einer Serviette ab, die sein Monogramm trägt.
    » Jesu Kinder haben das Geheimnis ihrer Herkunft gehütet «, sagt er. » Es waren seine Söhne und Enkel, sicher nicht Jesus selbst, die die Basis geschaffen haben, aus der tausend Jahre später Ritterorden, Freimaurerbewegungen und geheime Bünde entstanden sind. Konspirative kleine Gruppierungen, deren grundlegendes Ziel es war, ein Geheimnis zu bewahren, dessen Inhalt sie heute nicht einmal mehr kennen. «
    Er

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