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Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Titel: Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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wandte mich dann gleich ab, um nach Rodenstock zu suchen.
    »Der ist oben in seinem Arbeitszimmer«, sagte Emma. »Du störst ihn besser nicht, denn er ist verstört. Er kommt sicher gleich. Was ist mit einem doppelten Espresso?«
    »Das wäre schön. Wieso ist er verstört?«
    »Der Fall nagt an ihm«, sagte Tessa Brokmann lächelnd. »An mir auch. Geht es Ihnen nicht genauso?«
    »Tut es«, nickte ich.
    »Was erzählt diese Freundin von Gaby Schirmer?«, fragte Emma.
    »Interessantes«, erwiderte ich. »Ich erzähle es gleich. Es ist aber kein Einstieg in den Fall, fürchte ich.« Ich hockte mich auf den Stuhl, auf dem ich immer saß, und stopfte mir eine sanft geschwungene Pfeife von Butz-Choquin, die jemand mir vor vielen Jahren geschenkt hatte, der wusste, dass ich diese hölzernen Kostbarkeiten mag. »Wie weit ging denn das Interesse an Drogen bei dem toten Horst Walbusch? War das nur dienstlich geprägt, oder hatte das auch private Gründe? Ich meine, sein kleiner Sohn war vor ein paar Tagen ein mögliches Opfer, aber das reicht als Erklärung doch wohl nicht aus, oder sehe ich das falsch? Dann hat er einen Dealer zweimal verhaftet, der angeblich seinem Sohn Drogen gab. Gibt es darüber hinaus irgendein spezielles Interesse des Horst Walbusch an Drogen?«
    »Durchaus«, nickte die Staatsanwältin: »Wir können sagen, dass Horst Walbusch sich für Drogen interessierte. Weit über seinen beruflichen Alltag hinaus. Lehrer konnten ihn einladen, er erzählte den Kindern, was er wusste. Und er erzählte sehr spannend, ich habe ihn mal erlebt. Er machte das wirklich gut. Er sprach niemals von Drogen, er sprach immer nur über psychotrope Stoffe. Also redete er auch intensiv über Alkohol und Nikotin. Er sparte keinen Stoff aus, und ich erinnere mich an einen Satz. Er sagte: ›Natürlich kann man von leichten Schmerzmitteln abhängig werden, das geht schneller, als man denkt.‹ Er war überzeugend, er war ein Vater.«
    »Gibt es eine Begründung, weshalb er über solche Stoffe sprach? Hatte er persönliche Erfahrungen?«
    »Das wissen wir noch nicht genau, da müssen wir nachfassen. Es gab in der Familie wohl Fälle von Alkoholismus. Aber – wie gesagt – da müssen wir nachbohren.«
    »Ist bekannt, weshalb Gaby Schirmer sich angeblich über den Diebstahl von Luxuskarossen klug machen wollte?«, fragte ich.
    »Noch nicht ganz«, sagte Rodenstock in der Tür. »Grüß dich. Machst du was mit den Hamburgern?«
    »Natürlich. Ist schon passiert. Meine Branche spielt verrückt.«
    Er kam an den Tisch und setzte sich. »Und? Hat jemand eine kluge Idee, wie wir weiterkommen könnten?«
    »Nichts dergleichen«, sagte ich. »Sie springen alle auf den wenigen Fakten herum, und ich nehme an, dass das in den nächsten Tagen auch so bleiben wird. Wir haben nichts, und das weißt du. Was könntest du mir denn anreichen?«
    »Der Stoff ist spröde. Ich habe die Hoffnung, dass wir herausfinden, weshalb sich eine Polizistin für geklaute Oberklassefahrzeuge interessiert und ihr Kollege für Drogen im weitesten Sinn. Und ich habe die Hoffnung herauszufinden, weshalb das eigentlich ausgerechnet in der Eifel stattfindet. Die Tötung sieht so aus, wie Klein Fritzchen sich einen Mafia-Mord vorstellt. Und ich stelle die Frage: Warum?«
    »Jetzt kommt roher Schinken mit Melone«, sagte Emma. »Also keine Klugscheißereien mehr. Voller Bauch ist klüger, sagen wir in Holland.«
    »Das hast du jetzt schnell erfunden«, grinste Rodenstock. »Tessa, setz dich zu mir.« Er stand wieder auf, nahm die Teller und stellte sie vor uns hin. »Jemand ein Bier? Jemand einen Wein?«
    »Einen Roten, bitte«, sagte Emma. »Trinkst du mit, Tessa?«
    Es dauerte eine Weile, bis alle versorgt waren und wir uns an die Melone mit dem rohen Schinken machten.
    »Es ist ein Unding, nicht über den Fall zu sprechen«, sagte ich. »Du hast erwähnt, es hätte am Tatort einen ziemlichen Zoff gegeben. Was war da los?«
    »Der Einbruch der Politik in eine laufende polizeiliche Ermittlung«, sagte Tessa Brokmann lächelnd, dann begann sie zu kichern.
    Rodenstock kicherte auch. »Es war ungefähr 2.25 Uhr, der Fall lag vor uns, wir waren alle vollkommen starr, wir hatten alle die Sprache verloren. Ich war seit zehn Minuten dort und dachte immer noch, ich sei Teil eines obskuren Films. Du kennst ja Kischkewitz, du kennst die Genauigkeit, mit der er arbeitet. Der Hubschrauber hing immer noch über uns, der Laster der kriminaltechnischen Gruppe hatte gerade die

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