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Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition)

Titel: Eifel-Bullen: Kriminalroman aus der Eifel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Achtzehnjährigen, der schon immer mit Drogen Probleme hatte. Erst war es Hasch, dann war es irgendein Speed, dann war er im Entzug, hatte angeblich beste Chancen, wurde aus der Therapie entlassen, fiel wieder zurück mit Schmerzmitteln und Haschisch. Das Elternhaus ist kritisch, die Eltern trennten sich jahrelang in einem ziemlich wüsten und ausufernden Prozess, der Junge litt massiv darunter, hatte schlechte medizinische Prognosen, Therapeuten sagten, er müsse aus der Familie herausgenommen werden. Das versuchte man und scheiterte. Der Junge wird als sensibel und hochempfindlich bezeichnet, seine Lehrer mögen ihn, er ist in der Klasse beliebt, hat also eigentlich einen guten menschlichen Rückhalt. Aber er scheitert immer wieder, solange bestimmte Verhältnisse in seiner Familie ihn nicht zur Ruhe kommen lassen. Es gab eine verrückte Situation, die ihn fast zerbrochen hätte. Die Eltern trennten sich, wurden geschieden und kamen dann erneut zusammen. Damit kam er überhaupt nicht klar. Er wird von allen Beteiligten und Unbeteiligten als hochintelligent bezeichnet, was ich nicht eigens erwähnen muss. Es sind immer diese Leute, die es trifft. Man hoffte, dass man den Jungen endlich therapieren konnte. Man sagte, er solle ein Jahr lang in eine stationäre Therapie gehen. Die Schule wurde beteiligt, alle Lehrer, der Fall ging sogar an das zuständige Ministerium und bekam seinen Segen. Er sollte in Ruhe gesund werden und sich danach ein Gymnasium suchen, an dem er das Abi machen konnte. Aber so weit kam es nicht. Der Junge geriet vor wahrscheinlich drei oder vier Tagen an jemanden, der ihm Crystal verkaufte. Er wurde gestern total stoned auf dem Dachboden des elterlichen Hauses gefunden. Es kam zu einem Krach zwischen ihm und dem Vater. Er rannte einfach weg. Seitdem ist der Junge verschwunden. Angeblich ist er heute am frühen Morgen, noch ehe die Schule begann, von einer Mitschülerin in Daun gesehen worden. Er wirkte müde und erschöpft. Am Mittag sah ihn ein anderer Mitschüler in der Dauner Stadtmitte mit jemandem sprechen. Die Person ist nicht bekannt. Danach nichts mehr. Wenn Timo Walbusch jemanden gesucht hat, der irgendwie mit Crystal zu tun hat, dann muss er diesen Jungen gesucht haben.«
    »Wie heißt der Knabe?«
    »Er heißt Rainer Soos, er wird Gambler genannt, Spieler. Und was fragen wir jetzt den alten Wolf Walbusch?«
    »Das kann ich dir nicht sagen«, antwortete ich. »Ich habe keine Ahnung. Halt dich fest, wir werden schnell.«
    Ich fuhr nach Waldkönigen hinein, ich fuhr zu dem alten, stillen Haus. Der Jaguar war nicht da.
    »Verdammt still«, sagte Rodenstock, stieg aus und bewegte sich auf die Tür zu. Er klingelte, die Tür ging auf, der alte Mann wirkte überrascht.
    »Hat der Timo angerufen?«, fragte ich.
    »Nein. Und ich weiß ja auch nicht, wo er steckt. Also, wir hier wissen ja gar nicht ...«
    Eine Frau schrillte hoch und hysterisch: »Hör da auf, Wolf! Wir wissen doch gar nichts!«
    »Maria, es ist ja gut!«, sagte der Alte heftig über die Schulter zurück. »Die Herren waren doch schon mal da, ich kenne die doch!«
    Die Frau schrie erneut etwas, das ich nicht verstand.
    »Nun sei doch endlich still, Maria!« Dann wandte er sich uns zu und murmelte: »Also, meine Frau ist total durcheinander. Eben war ein hoher Polizist hier und hat uns gesagt, dass die große Trauerfeier in Trier sein soll. Übermorgen. Mit beiden Särgen, und den Ministern und dem Ministerpräsidenten. Und dass wir erst danach den Horst zu Hause beerdigen können, also so, wie wir das wollen. Mit der Familie und den Nachbarn. Das ist eben von Staats wegen so. Und sie ist irgendwie damit nicht klargekommen, und jetzt weint sie, und sie weiß nicht ...«
    »Es ist okay so, wir stören ja auch nicht lange«, unterbrach Rodenstock hastig. »Wann hat denn der Timo heute das Haus verlassen?«
    »Das weiß ich gar nicht«, gab er unsicher zur Antwort. »Also, ich habe meiner Frau den Kaffee ans Bett gebracht, da war es vielleicht sieben Uhr. Dann bin ich wieder runter in die Küche, und da stand der Timo da am Herd und trank Kaffee. Er hat mich gefragt, ob ich weiß, wo in Daun mittags die Schüler zusammenkommen. Und ich habe gesagt: ›Junge, wieso fragst du mich das? Das weiß ich doch nicht.‹ Und dann ist er weggefahren, da war es vielleicht halb acht oder so. Ich hab ihn dann angerufen, weil ich ihm sagen wollte, er soll für die Mutter etwas mitbringen. Irgendetwas vom Friseur, ich kenne mich da nicht aus,

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