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Eifel-Krieg

Eifel-Krieg

Titel: Eifel-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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schälte eine Banane, schnitt sie in Scheiben und legte die auf einen kleinen Teller. Den stellte ich neben sie auf ein kleines Tischchen, sodass sie nur danach greifen musste. Ich wusste nicht, ob sie in der Lage war, die Banane zu sehen. Und ich wusste auch nicht, ob sie danach greifen konnte. Aber das verbuchte ich unter »mögliche, leichte Irrtümer« und hoffte, dass sie die Banane vielleicht roch. Ich fuhr wieder heim nach Brück. Emma schlief immer noch, wirkte aber nicht mehr so angespannt.
    Ich setzte mich ins Büro und erledigte den privaten Kram, den ich immer vor mir herschob: Rechnungen bezahlen, säumige Kunden mahnen, längst fällige Briefe schreiben, irgendjemandem mitteilen, dass ich noch lebe. Das dauerte eine gute Weile. Ein alter Kumpel aus fernen Tagen hatte mir geschrieben, dass er die alte Klasse noch einmal zusammenrufen wollte, um zu sehen, was aus den »mittlerweile alten Jugendlichen« geworden sei.
Stell dir vor, eine Erinnerung an das alte Abi, an das kein Mensch mehr denkt
. Ich sagte ihm ab, ich schrieb ihm, ich hätte aktuell dringend und viel zu arbeiten, also keine Zeit.
    Von unten kam ein leises Klacken, die Haustür wurde zugezogen. Dann ließ Emma ihr Auto an und verschwand in Richtung Heyroth.
    Es schien ein heller Tag zu werden, einer mit viel Sonne.

    Um zehn Uhr rief mich Kischkewitz an, der Leiter der Mordkommission. Er sagte: »Hör zu, du alter Trapper und Fallensteller, wir vermissen einen Mann. Es ist ein gewisser Doktor Richard Voigt, dreiundvierzig Jahre alt, Chirurg von Beruf. Der Mann ist seit rund vierzehn Stunden verschwunden. Er ging gegen Abend in den Wald, bewaffnet mit einer Walther PPK und einer Langwaffe. Ein Jäger also. Er hat eine Bleibe auf dem Eulenhof. Die Leute auf dem Hof sind natürlich ängstlich, weil schon einer von ihnen angeschossen wurde, wie wir alle wissen. Hast du irgendeine Idee dazu?«
    »Das ist also dieser Schönheitschirurg, der den Spitznamen Mollimacher trägt. Nein, ich habe so recht keine Idee dazu. Der muss doch Lieblingsplätze haben, an denen er zu jagen pflegt.«
    »Alles schon abgesucht. Die Leute vom Eulenhof rennen wie verrückt durch den Wald, bisher ohne Ergebnis. Ich habe zwei Streifenwagen, nicht mehr. Sie fahren die Wirtschaftswege ab und schon mal in einen Waldweg – so weit es eben geht. Bisher kein Ergebnis. Na ja, das war nur so eine Frage.«
    »Nicht auflegen, Kischkewitz, nicht so schnell. Hatte denn die Staatsanwältin heute Morgen einen erfolgreichen Auftritt?«
    Er lachte. »Das war wirklich eine gute Idee. Taucht da mit dem Jugendamt auf und legt zwei Anzeigen wegen massiver körperlicher Gewalteinwirkung durch Kinder beziehungsweise Jugendliche auf den Tisch. Natürlich auch die Inkaufnahme des Todes beider Überfallener. Die sind im Dreieck gesprungen. Die haben natürlich gesagt, es müsse sich um ein Versehen handeln, denn die dortigen Kinder gingen auf das Gymnasium in Daun und seien kreuzbrav. Und natürlich seien sie einverstanden, die Kinder von erfahrenen Psychologen befragen zu lassen. Das soll morgen Nachmittag laufen.«
    »Wie viele sind es denn?«
    »Nur drei, die infrage kommen, alle anderen sind entschieden zu jung. Zwei Jungen im Alter von siebzehn, ein Mädchen, das sechzehn Jahre alt ist. Tessa hat gesagt, die Erwachsenen, mit denen sie auf dem Eulenhof gesprochen hat, seien eindeutig geschockt gewesen. Sie hat ihnen angedroht, die Kinder sofort aus dem fragwürdigen Schutz des Elternhauses zu nehmen, wenn sich irgendetwas Kriminelles herausstellt. Tessa hat mir gesagt, dass dieser Angriff aus einer Richtung kam, die niemand auf dem Eulenhof vermutete.«
    »Wenn der Vermisste gefunden wird, kannst du mir dann Bescheid geben lassen? Holger Patt wird das sicher gern machen.«
    »Okay, versprochen«, sagte er. »Gibt es etwas Neues von Rodenstock?«
    »Bisher nicht.«
    »Ich würde dem, der das gemacht hat, sehr gerne die … Na ja, du weißt schon.«
    »Ja, natürlich weiß ich«, gab ich zurück und beendete das Telefonat.

    Es dauerte nicht lange. Das war zu erwarten gewesen, wenn so viele Leute, wie Kischkewitz gesagte hatte, den Wald durchsuchten. Holger Patt rief um 10.30 Uhr an und dozierte vollkommen sachlich: »Wir sollten uns treffen, junger Mann. Wir haben einen Toten auf einer Bank sitzen. An der Heyerkapelle zwischen Bongard und Nohn.«
    »Ist es der Mollimacher?«
    »Er hat dergleichen nicht bei sich«, murmelte Patt ohne jede Ironie.
    Wieso Heyerkapelle? Das war ein weithin

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