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Eifel-Liebe

Eifel-Liebe

Titel: Eifel-Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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nicht auf, an den Hähnen herumzufummeln.

    »Es geht um Beate Laach«, sagte ich freundlich.

    »Und Sie sind von der Presse und wollen ein Interview von dem armen Ding. Sie machen sie mir völlig verrückt. Sie weiß ja schon jetzt nicht mehr, ob sie Männchen oder Weibchen ist. Als das mit ihrem Freund passierte, war sie hier, und sie weiß überhaupt nichts. Vor drei Tagen gehe ich raus auf den Hof, da stehen da vier Fernsehteams! Wenn wir hier was touristisch auf die Beine stellen wollen, kommt niemand, jetzt kommen sie alle. Das ist ekelhaft.« Sie hatte aufgehört zu putzen, sie starrte mich wütend an.

    »Mir geht es nicht um einen Artikel in der Tagespresse. Ich wohne hier in der Nähe. Und ich habe schon mal mit Beate gesprochen. Ziemlich lange. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass sie etwas weiß. Nur weiß sie wahrscheinlich gar nicht, dass sie etwas weiß. Und selbstverständlich können Sie dabeibleiben, wenn es Beate hilft.«

    »Ich sage Ihnen mal was! Diese Frau ist wie ein Familienmitglied für mich. Und sie hat genug durchgemacht im Leben! Sie wollte Kinsi heiraten. Kinsi wollte hierher ziehen und auch für uns arbeiten. Ich habe mich stark dafür gemacht, dass die beiden eine schöne Wohnung bekommen. Weil sie mal ein bisschen Glück verdient haben. Und … Ach, zum Kuckuck noch mal, Sie haben doch gar keine Ahnung!«

    »Doch, ich habe Ahnung. Beate hat mir ein Liebesgedicht von Kinsi zum Lesen gegeben.«

    »Aber wenn Sie das schon haben, was wollen Sie dann noch von ihr?«

    »Es geht um den Zeitpunkt, an dem Kinsi verschwand. Wann hat er zum letzten Mal mit Beate gesprochen? Was hat er dabei gesagt? Es geht um Fragen, die mit seinem Verschwinden zu tun haben, nicht mit seinem Tod.«

    Die Chefin starrte mich immer noch an.

    »Gehen Sie doch einfach zu ihr«, fuhr ich fort. »Fragen Sie sie, ob sie mit mir sprechen will. Wenn nicht, bin ich sofort wieder weg.«

    »Na gut.« Sie drehte sich um und verschwand durch eine Tür, in die ein Fenster eingelassen war. Sekunden später sah Beate Laach durch dieses Fenster zu mir her. Dann traten beide Frauen in die Schänke und setzten sich an einen Tisch. Die Wirtin zündete sich eine Marlboro an.

    »Ich will es kurz machen, Beate. Als Kinsi gefunden wurde, war er ja schon seit vierzehn Tagen verschwunden und …«

    »Seit sechzehn Tagen«, verbesserte sie schnell. »Nicht vierzehn, sondern sechzehn Tage.«

    »Gut, also sechzehn Tage. War das ein Werktag, als er verschwand?«

    »Nein, ein Samstag.« Sie spielte mit dem Aschenbecher. »Samstags. Er wollte kommen. Aber er kam nicht.«

    »War das Wetter schön?«

    »Nein. Es sah den ganzen Tag nach Regen aus.«

    »Haben Sie an diesem Tag mit Kinsi telefoniert?«

    »Ja. So gegen zehn Uhr morgens. Ich war in der Küche, habe Gemüse geputzt und den Geschirrspüler ausgeräumt und so. Ich hatte mein Handy in der Küchenschürze. Habe ich immer.«

    »Haben Sie ihn angerufen oder er Sie?«

    »Er mich zuerst. Das war um neun Uhr. Aber da konnte ich nicht und er hat auf die Box gesprochen. Dann habe ich ihn zurückgerufen. Um zehn, da hatte ich gerade Zeit.«

    »Was hat er da gesagt? War er gut aufgelegt? War irgendetwas anders als sonst?«

    »Es war wie immer. Er hat gesagt, er muss noch mit Anna Hennef einkaufen fahren. Nach Manderscheid. Dann musste er Bauunterlagen zu einem Architekten nach Daun bringen. Dann wollte er den Wagen waschen oder so was. Traurig? Traurig war er nicht.«

    »Wollte er hierher kommen? Oder sollten Sie nach Meerfeld kommen?«

    »Er wollte hierher kommen. Gegen Abend. Das war immer so. Er ging dann rauf in mein Zimmer und wartete dort auf mich, bis ich hier unten fertig war. Er las meistens solange. Er las ja sehr viel, das habe ich schon gesagt.«

    »Das ist eine komische Sache«, murmelte die Wirtin. »Der Mann war eigentlich hoch gebildet. Und tat immer so, als sei er zurückgeblieben.«

    »Ja, ich weiß. Beate, wie häufig telefonierten Sie mit Kinsi?«

    »Jeden Tag, fast jeden Tag. Meistens rief ich ihn an. Das war einfacher, weil er dann wusste, dass ich mit meiner Arbeit fertig war.«

    »Er sollte also an dem Sonnabend kommen. Und wie lange wollte er bleiben?«

    »Immer bis Sonntagnachmittag. Dann fuhr er heim nach Meerfeld.«

    »Aber an jenem Samstag kam er nicht. Was taten Sie?«

    »Ich? Erst mal gar nichts. Es kam schon mal vor, dass er sich eine halbe Stunde verspätete. Als er spätabends immer noch nicht da war, habe ich die Chefin gebeten, dass

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