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Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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›Friedrichs‹ in Gemünd eingekehrt. Seitdem sind wir … waren wir … ach Mist.« Sie schnäuzte laut in das Taschentuch. »Ich kann es nicht fassen.«
    Â»Das verstehe ich. Um mal alles auf den Punkt zu bringen: Er hat sie überredet, die Tauchversuche während Ihrer Nachtschicht durchführen zu dürfen. Warum Sie dem zugestimmt haben, habe ich inzwischen kapiert. Aber warum hat Paul Lange das Risiko einer Strafanzeige in Kauf genommen?«
    Â»Für ihn war es von Vorteil, quasi vor der Haustür sein Boot testen zu können. Dazu war er immer schon … hm … gewissermaßen rebellisch, ja, so kann man es nennen.«
    Â»Erklären Sie mir das.«
    Â»Also, er achtete streng darauf, dass sein Boot kein Jota emittierte, kein Öl, kein Schmierfett, überhaupt nichts. Selbst bei seinem Hänger hat er immer alles abgewischt, bevor er ihn ins Wasser stieß. Das konnte schon mal eine Stunde oder so dauern.«
    Fischbach dachte an Paul Langes ungepflegten Vorgarten. »Schwer vorstellbar«, gab er zu.
    Â»Es war aber so. Absolut clean, hat er immer gesagt. Und deswegen dachte er gar nicht daran, sich an die Vorschriften zu halten, wenn sein Boot ohnehin keine Gefahr darstellte.«
    Â»Seltsame Logik. Haben Sie versucht, ihn umzustimmen?«
    Â»Ja klar. Den Mund habe ich mir fusselig geredet. Doch Paul interessierte das nicht. Er meinte, sein Boot stelle keine Gefahr dar, basta.« Sie lachte traurig. »Obrigkeitshörigkeit gehörte eindeutig nicht zu seinen Eigenschaften. Paul hat oft darüber geschimpft, wie überreguliert der Staat ist.«
    Â»Verstehe. Können Sie mir bitte noch mehr über ihn erzählen? Zum Beispiel, was für einen Beruf er ausgeübt hat? Gab es Freunde oder Verwandte? Feinde?«
    Sie riss die Augen auf. »Feinde?«, hauchte sie. »War es etwa …?« Sie brach ab und schlug die Hand vor den Mund.
    Â»Wie gesagt: Wir ermitteln noch in alle Richtungen, wir schließen nichts aus.«
    Â»Schrecklich.«
    Â»Dem kann ich nur zustimmen.«
    Einige Sekunden verstrichen. Dann hatte sie sich wieder gefasst. »Er hat nie viel über sich erzählt. Wenn ich mal nachhakte, sagte er, die Vergangenheit sei vergangen, und nur die Gegenwart würde zählen. Er muss mal gut verdient haben. Das nehme ich zumindest an. Darüber gesprochen haben wir nie. Sein Haus ist aber nicht gerade klein, und so ein Hobby gewiss nicht preiswert. Schauen Sie sich nur mal seinen Pick-up an. Vermutlich ist der so teuer wie ein Reihenhaus in Euskirchen.«
    Â»Könnte alles finanziert sein.«
    Â»Möglich, ja. Glaube ich aber nicht. Sie können es bestimmt feststellen.«
    Fischbach nickte. »Wenn es nötig werden sollte.«
    Die Katze erhob sich, sprang von der Bank und ging im Wiegeschritt zu einem Napf neben dem Kühlschrank. Sie hockte sich hin und kaute schmatzend an einem übrig gebliebenen Fleischstück.
    Â»Sie fragten nach Verwandten, Freunden … und Feinden.« Sie schluckte hart. »Zu Letzterem fällt mir nichts ein.«
    Â»Und zur Familie?«
    Â»Ich habe ihn danach gefragt. Da gab es wohl niemanden, der ihm nahestand. Und Freunde habe ich nicht kennengelernt. Paul war ein ziemlicher Einzelgänger. Fast ein Wunder, dass er sich mit mir abgegeben hat.«
    Â»Nun, zumindest gab es da ja noch die nette Nachbarin. Solch ein Eigenbrötler schien er dann doch nicht gewesen zu sein.«
    Sie lachte unlustig. »Ja, Sie meinen die verrückte Anni. Sie mag mich nicht. Ich glaube, sie ist insgeheim auch in Paul verliebt und sieht mich als Konkurrentin. Aber so richtig zählt sie nicht, denke ich.«
    Einige Minuten bohrte Fischbach noch und versuchte, ihr Namen von Leuten zu entlocken, mit denen Paul Lange Umgang pflegte. Weit kam er jedoch nicht. Nach einer Viertelstunde gab er auf, bat sie, sich zur Verfügung zu halten, und verabschiedete sich.
    An der Harley angekommen, klingelte sein Handy. Auf dem Display erkannte er die Nummer von Bönickhausen. »Was gibt’s?«
    Â»Hotte! Sitzt du?«
    Â»Nein.«
    Â»Egal, pass auf.«
    Mit wachsendem Entsetzen hörte Fischbach zu.
    * * *
    Feuersänger empfing Welscher schon beim Betreten des Grundstücks. Breitbeinig und mit vor der Brust verschränkten Armen, stand der Tatorttechniker vor der geöffneten Doppelgarage von Paul Lange. Der weiße Schutzanzug wies schmutzige Stellen auf,

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