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Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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einem Bienenstock. Fischbach und er hatten es daher vorgezogen, sich ein ruhiges Plätzchen zu suchen, um die Vorkommnisse zu bewerten. Welscher hatte den Biergarten des »Nettersheimer Hofs« vorgeschlagen. Er hatte Fischbach sogar dazu gebracht, zu Fuß zu gehen, was ihm auf den Weg hierher allerdings einige böse Blicke eingebracht hatte. Fischbach schwitzte auch jetzt noch aus allen Poren.
    Andrea Lindenlaub war als Ansprechpartnerin am Tatort geblieben und quetschte weiter Manfred Lörsch aus.
    Â»Unglaublich, dass der alte Lörsch nie abschloss«, sagte Welscher.
    Fischbach nahm eine Serviette vom Tisch und wischte sich durchs Gesicht. Seine Haare klebten auf der Stirn. »Ja, leichtsinnig. Aber laut der Aussage seines Sohnes hatte er mit niemandem Streit. Vermögen war wohl auch keins vorhanden. Vermutlich hat er sich deswegen sicher gefühlt.« Er rückte den Stuhl mehr in den Schatten des Sonnenschirms. »Verfluchte Hitze. Dass du dir einen Tee bestellt hast …« Ungläubig schüttelte er den Kopf.
    Welscher rührte Zucker hinein und schlürfte den Tee. »Ich bin da nicht so empfindlich.« Klirrend stellte er die Tasse ab. »So, jetzt mal konkret: Beim Ausschalten von Gustav Lörsch hat sich jemand große Mühe gegeben, ihn also nicht etwa einfach nur erstochen oder erschossen, du verstehst schon. Diese Parallele zu der Versenkung von Paul Langes U-Boot ist schon auffällig, findest du nicht?«
    Fischbach ließ sich Zeit mit der Antwort. Umständlich angelte er einen Eiswürfel aus seinem Wasserglas und rieb damit über die Innenseite seines Handgelenks. »Ja. Aber sonst scheint es keine Verbindung zu geben.«
    Â»Sie sind etwa im gleichen Alter.«
    Â»Stimmt. Ist aber nicht gerade viel. Könnte Zufall sein.«
    Â»Gut, dann drücke ich es anders aus: Wir können eine Verkettung nicht ausschließen.«
    Fischbach wiegte zweifelnd den Kopf. »Wir behalten es im Hinterkopf, okay? So ganz überzeugt bin ich noch nicht, aber es kann ja nicht schaden.«
    Die Bedienung kam an den Tisch und stellte den bestellten Apfelkuchen vor Fischbach ab. »Guten Appetit«, wünschte sie und ging wieder ins Haus.
    Fischbach nahm die Kuchengabel und trennte ein Stück ab, das er sich in den Mund schob. »Köstlich«, nuschelte er.
    Â»Wolltest du nicht abnehmen?«
    Fischbachs Miene verdunkelte sich. »Spielverderber.«
    Â»Die Hypnosetherapie scheint nicht anzuschlagen, was mich nicht wundert. So ein Firlefanz«, entfuhr es Welscher. Im selben Moment ärgerte er sich. Er hatte Sigrid versprochen, Fischbach gegenüber nichts davon zu erwähnen. Ihr selbst war es vor einer Weile beiläufig herausgerutscht. Sie hatte zwar nicht gesagt, warum ihr Mann sich der Therapie unterzog, doch Welscher wusste, wie sehr Fischbach unter seinem Übergewicht litt. Einen anderen Grund konnte es nicht geben.
    Erstaunt starrte Fischbach ihn an. Wie eingefroren hing die Gabel nur wenige Zentimeter vor seinem Gesicht in der Luft. Einige Sekunden verharrte er so, dann ließ er sie sinken, straffte die Schultern und kaute weiter. »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    Eine Lüge, das spürte Welscher. Doch er war froh, sein Wissen nicht weiter begründen zu müssen. »Wir haben zwei Tote, sonst aber so gut wie nichts.«
    Â»Was ist mit Lörschs Sohn? Kommt der als Täter in Frage?«
    Welscher schürzte abschätzig die Lippen. »Weil er was von Elektrik versteht?«
    Â»Ja. Ist doch nicht von der Hand zu weisen: Ein Toter in der Wanne, ermordet mit Strom. Er wäre außerdem nicht der erste Sohn, der seinen Erzeuger erledigt.«
    Â»Und das Motiv?«
    Â»Da fallen mir zig Dinge ein. Vielleicht war die Beziehung doch nicht so harmonisch, wie er uns glauben machen möchte. Jedoch denke ich, es ist simpler, mit dem Alibi anzufangen.«
    Bevor Welscher zustimmen konnte, spielte Fischbachs Handy eine undefinierbare Musik.
    Â»Was ist das denn für ein Krach?«, beschwerte sich Welscher.
    Â»â€ºHell Bent For Leather‹ von Judas Priest, du Musikbanause«, antwortete Fischbach und nahm das Gespräch an. Kurz horchte er, dann hielt er die Hand über die Sprechmuschel und stand auf. »Ist der Chef. Ich bin mal kurz um die Ecke, wo niemand mithören kann.«
    Â»Schon klar«, sagte Welscher und winkte ihn fort, worauf Fischbach den Innenhof verließ.
    Das kann jetzt

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