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Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Spieler.«
    Andrea stieß ihm den Ellenbogen in die Seite.
    Â»Was?«, fragte er.
    Sie ging nicht darauf ein, sondern wandte sich an Lörsch. »Also gut, Sie sind ein Meister auf dem Gebiet. Jetzt erläutern Sie uns aber bitte, was Ihnen aufgefallen ist.«
    Â»Ist doch offensichtlich.« Er tippte auf ein Bauteil im Verteiler. »Der FI -Schalter.«
    Fischbach räusperte sich. »Hm, der hat … ausgelöst?«
    Â»Ja, genau. Das ist ein Zehn-Milliampere-Fehlerstromschutzschalter. Den habe ich extra eingebaut, weil ich ja von der Vorliebe meines Vaters wusste. Wenn ihm das Radio wirklich ins Wasser gefallen wäre, hätte er bestenfalls ein Piken gespürt, nicht mehr. Die Dinger sind so schnell und zehn Milliampere so wenig, mein Vater wäre daran garantiert nicht gestorben.«
    Â»Eine Fehlfunktion?«, fragte Welscher.
    Â»Zigmal getestet«, widersprach Lörsch. »Schauen Sie mal hier.« Er ließ den Zeigefinger über einer Schraube oberhalb des Schalters schweben. »Das Kabel ist auf der verkehrten Seite befestigt.«
    Das war Andrea Lindenlaub zu hoch. Sie trat einen Schritt vor und spähte auf den Anschluss. »Sieht aber doch fest aus.«
    Â»Ja, mag sein. Aber hat man nur ein Kabel, so wie hier, wird es auf der anderen Seite in Drehrichtung untergeschoben. So zieht die Schraube beim Festziehen das abisolierte Ende mit unter.«
    Â»Ah, verstehe«, sagte Andrea Lindenlaub. »Steckt man es auf der anderen Seite ein, könnten die Schrauben das Kupfer wieder hinausschieben.«
    Â»Genau. Da muss man höllisch aufpassen. Ich sag Ihnen, da war jemand dran, da können Sie Gift drauf nehmen. So einen Murks hätte ich nicht verdrahtet.«
    Â»Einen Zusammenhang kann ich trotzdem noch nicht herstellen«, gab Welscher zu bedenken. »Hätte jemand das Kabel abmontiert, wäre doch überhaupt kein Strom geflossen.«
    Lörsch straffte sich und hob den Zeigefinger. »Richtig. Und deswegen schlussfolgere ich: Der FI -Schalter wurde überbrückt, damit mein Vater …« Er schluckte hart und wies unbestimmt in Richtung Badezimmer. »Als alles vorbei war, hat derjenige die Brücken entfernt. Dabei hat er das Kabel aus Versehen auf der falschen Seite wieder angeschraubt. Und den FI -Schalter nach unten geklappt.« Er sah sie an. »Kein Selbstmord.«
    Fischbach strich sich durch die Haare. »Hm, das überzeugt mich noch nicht vollständig. Vielleicht hat Ihr Vater ja selbst dran rumgefummelt. Um zum Beispiel seinen Selbstmord vorzubereiten.«
    Â»Zum einen hat mein Vater davon keinen blassen Schimmer. Der hätte nicht mal gewusst, wo er den FI -Schalter findet, geschweige denn, wo er hätte ansetzen müssen. Zum anderen stellt sich die Frage, wer denn dann die Brücken wieder entfernt und den Schalter nach unten geklappt hat?« Lörsch stieß mit dem Zeigefinger gegen Fischbachs Brust. »Wenn Sie die Antwort haben, haben Sie den … Mörder.« Seine Finger bebten, und er ließ die Hand sinken. »Oh Gott, es auszusprechen ist schrecklich.«
    Â»Stopp, so weit sind wir noch nicht«, bremste Fischbach ihn. »Wir müssen zunächst …«
    Â»Kommt ihr mal?«, rief Feuersänger mit seiner tiefen Stimme aus dem Inneren des Hauses. »Ich muss euch was zeigen.«
    * * *
    Der Krampf schien nicht enden zu wollen. Vornübergebeugt saß Sabine auf dem Klo und hielt sich den Unterleib. Helle Punkte tanzten vor ihren Augen, in ihrem Kopf sirrte es wie in einem Wespennest. Die Sorge, von nun an jeden Monat das Gleiche durchleben zu müssen, saß ihr im Nacken und verspannte ihre Muskeln.
    Verächtlich schaute sie auf die Tücher, die neben ihrem Fuß auf den Fliesen lagen. Nicht mal ordentliche Binden gab es im Haus. Dafür sei kein Geld da, hatte ihre Mutter erklärt. Die Tücher müssten reichen, sie komme ja schließlich auch damit zurecht. Danach war sie wieder in einem der Schlafzimmer verschwunden.
    Sabine wischte sich mit dem Ärmel den Rotz von der Nase. Was war nur mit ihrer Mutter los? Von Tag zu Tag wurde sie abweisender. Als ob Sabine stören würde. Ein vertrautes Gespräch hatten sie seit Wochen nicht mehr geführt. Es konnte doch nicht nur an dem Zeug liegen, das Viola rauchte und von dem sich ihr Blick verklärte. Was war es, was ihre Mutter an der Kommune so faszinierte und unempfindlich für Sabines Befinden

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