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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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Grace aus dem Wohnzimmer. »Ich will meine Fernsehserie sehen.«
    Ich ließ mich mit dem Rücken gegen Ammas Tür gelehnt auf den Boden sinken und wartete. Aber sie kam nicht heraus. Sie würde mir nicht sagen, was los war. Ich musste es selbst herausfinden.
    Es war Zeit, mir eigene Kniescheiben wachsen zu lassen.
    Mein Vorsatz geriet bereits kurze Zeit später wieder ins Wanken, als ich zufällig meinem Vater und Mrs English begegnete. Diesmal war es nicht in der Bibliothek. Diesmal aßen sie gemeinsam zu Mittag. In meiner Schule. In meinem Klassenzimmer. Wo jeder, ich eingeschlossen, sie sehen konnte. Auf eine solche Wendung der Dinge war ich nicht gefasst gewesen.
    Ich machte den Fehler, meinen Aufsatz über The Crucible während der Mittagspause abgeben zu wollen, denn im Englischunterricht hatte ich es vergessen. Ich trat ein, ohne durch das kleine Glasfenster zu blicken, und da stand ich vor ihnen. Sie aßen Ammas Brathähnchen. Wenigstens wusste ich, dass es wie Gummi schmeckte.
    »Dad?«
    Mein Vater lächelte, noch ehe er sich richtig umgedreht hatte, deshalb wusste ich, dass er auf diesen Augenblick gewartet hatte. Er hatte dieses Lächeln einstudiert.
    »Ethan? Tut mir leid, dass ich dich in deinem Revier überrasche. Ich wollte ein paar Dinge mit Lilian besprechen. Sie hat großartige Ideen, was das Projekt Der Achtzehnte Mond betrifft.«
    »Das glaube ich sofort.« Mit einem Lächeln hielt ich ihr meinen Aufsatz hin. »Bitte. Ich wollte ihn in Ihr Fach legen. Tun Sie so, als sei ich gar nicht da.« Sollte heißen: Ich tue so, als seien Sie gar nicht da. Und Dad erst recht nicht.
    Aber so leicht kam ich nicht davon.
    »Hast du dich auf morgen vorbereitet?« Mrs English sah mich erwartungsvoll an. Ich riss mich zusammen. Die übliche Antwort auf diese Frage lautete Nein, aber diesmal wusste ich nicht einmal, worauf ich mich hätte vorbereiten sollen.
    »Ma’am?«
    »Für das Nachspielen der Hexenprozesse von Salem? Wir werden die gleichen Fälle verhandeln, auf denen auch The Crucible basiert. Hast du deinen Fall vorbereitet?«
    »Ja, Ma’am.« Das erklärte, wieso ein brauner Briefumschlag mit der Aufschrift » ENGLISCH « in meinem Rucksack gesteckt hatte. In letzter Zeit war ich im Unterricht nicht so ganz bei der Sache gewesen.
    »Was für eine aufregende Idee, Lilian. Ich würde gerne kommen und zuhören, wenn es dich nicht stört«, sagte mein Vater.
    »Ganz und gar nicht. Du kannst die Gerichtsverhandlung auf Video aufnehmen. Dann können wir sie im Unterricht gemeinsam anschauen.«
    »Großartig.« Mein Vater strahlte.
    Ich spürte, wie mir das kalte Glasauge folgte, als ich aus dem Klassenzimmer ging.
    L, wusstest du, dass wir morgen in Englisch die Hexenprozesse von Salem nachstellen?
    Hast du deinen Part etwa nicht auswendig gelernt? Schaust du überhaupt irgendwann mal in deinen Rucksack?
    Wusstest du, dass mein Vater alles auf Video aufnimmt? Ich weiß es, weil ich nämlich zufällig in sein lauschiges Mittagessen mit Mrs English geplatzt bin.
    Ihhhh!
    Was sollen wir jetzt machen?
    Lange Pause.
    Vielleicht sollten wir jetzt Mistress English zu ihr sagen?
    Das ist nicht lustig, L.
    Und vielleicht solltest du das Theaterstück bis morgen noch schnell zu Ende lesen.
    Wenn man gegen das Böse in der Welt zu kämpfen hat, dann erscheinen einem die normalen alltäglichen Widrigkeiten – die Schulaufsicht, die einen zum Nachsitzen verdonnert, die Pflichtlektüre langweiliger Stücke – gar nicht mehr so schlimm. Es sei denn, der eigene Vater verabredet sich mit der glasäugigen Lehrerin.
    Egal wie man es betrachtete, Lilian English war ein Verhängnis – ob nun von der wirklich bösen oder nur von der alltäglich bösen Sorte. Denn so oder so aß sie Hähnchen mit meinem Vater und ich war so gut wie geliefert.
    In The Crucible ging es mehr um Schlampen als um Hexen, so würde zumindest Lena das sagen. Ich war froh, dass ich das Stück erst zu Ende gelesen hatte, als wir mit der Besprechung im Unterricht schon fast fertig waren. Denn danach hasste ich die Hälfte der Jackson High und die komplette Cheerleader-Truppe noch mehr als vorher.
    Als die Stunde begann, war ich stolz darauf, dass ich es doch noch geschafft hatte, das Stück zu lesen und jetzt ein paar Dinge über John Proctor sagen konnte, den Typen, der ziemlich übel reingelegt wird. Aber da wusste ich noch nichts von der Verkleidung – die Mädchen kamen in grauen Kleidern und weißen Schürzen, die Jungs in steifen Hemden und mit in

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