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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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Titel zu lesen. Wer die Nachtigall stört. Der Unsichtbare. Frankenstein. Dr. Jekyll und Mr Hyde. Große Erwartungen.
    Die Eingangstür fiel laut ins Schloss – und gleich darauf hörte ich eine Stimme, die ich im Haus meiner Englischlehrerin am allerwenigsten erwartet hätte.
    » Große Erwartungen. Eines meiner Lieblingsbücher. Es ist so … tragisch.«
    Sarafine stand in der Tür und beobachtete mich aus ihren gelben Augen. Abraham hatte sich in dem abgewetzten geblümten Sessel in der Zimmerecke materialisiert. Er hatte es sich bequem gemacht, als sei er ein gern gesehener Gast in diesem Haus. In seinem Schoß lag das Buch der Monde .
    »Ethan? Hast du etwa die Tür aufgema…«
    Mrs English kam aus der Küche geeilt. Ich weiß nicht, was sie mehr erschreckte, die Anwesenheit von Fremden in ihrem Wohnzimmer oder der Anblick von Sarafines gelben Augen, jedenfalls ließ sie das Wasserglas fallen, und es zerbrach dumpf auf ihrem geblümten Teppich. »Wer sind diese Leute?«
    Ich sah Abraham an. »Sie sind meinetwegen gekommen.«
    Er lachte. »Diesmal nicht, Junge. Wir sind aus einem anderen Grund hier.«
    Mrs English zitterte. »Ich habe keine Wertsachen. Ich bin nur eine einfache Lehrerin.«
    Sarafine lächelte, was sie noch wahnsinniger aussehen ließ. »Oh doch, Sie haben etwas, was für uns sehr wertvoll ist, Lilian. «
    Mrs English wich einen Schritt zurück. »Ich weiß nicht, wer Sie sind, aber Sie sollten jetzt gehen. Meine Nachbarn haben sicher schon die Polizei gerufen. Dies hier ist eine sehr ruhige Straße.« Ihre Stimme wurde lauter. Kein Zweifel, Mrs English stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
    »Lasst sie in Ruhe!« Als ich auf Sarafine zugehen wollte, spreizte sie die Finger.
    Eine Kraft, zehnmal stärker als jede Faust, schlug gegen meine Brust. Ich taumelte gegen den Bücherschrank und die Bücher fielen in einer Staubwolke zu Boden.
    »Setz dich, Ethan. Ich denke, es wäre angebracht, dass du dir das Ende der Welt, so wie du sie kennst, anschaust.«
    Ich konnte nicht aufstehen. Sarafine hatte mich eisern im Griff.
    »Sie sind ja wahnsinnig«, wisperte Mrs English mit weit aufgerissenen Augen.
    Sarafine richtete ihren entsetzlichen Blick auf sie. »Und Sie wissen nicht, wovon Sie sprechen.«
    Abraham drückte seine Zigarre auf Mrs Englishs Beistelltisch aus und erhob sich. Er schlug das Buch der Monde auf, als hätte er ein Lesezeichen an eine ganz bestimmte Stelle gelegt.
    »Was haben Sie vor? Noch mehr Vexe rufen?«, schrie ich.
    Diesmal lachten sie beide. »Im Vergleich zu dem, was ich jetzt herbeirufe, nimmt sich ein Vex wie eine Hauskatze aus.« Er begann, in einer Sprache zu lesen, die ich nicht verstand. Es war wahrscheinlich eine Caster-Sprache, vielleicht Niadisch. Die Worte klangen melodisch, bis er sie in unserer Sprache wiederholte und ich ihre Bedeutung verstand.
    »Aus Blut, Asche und Kummer. Für die Dämonen, die in den Tiefen wohnen …«
    »Hören Sie auf!«, rief ich, aber Abraham würdigte mich keines Blickes.
    Sarafine drehte ihre Hände leicht, und ich spürte, wie sich meine Brust zusammenkrampfte. »Du bist Zeuge eines historischen Augenblicks, Ethan – sowohl für Caster wie auch für Menschen. Ein bisschen mehr Ehrfurcht, wenn ich bitten darf.«
    Abraham las weiter. »So rufe ich nun ihren Schöpfer.«
    Kaum hatte Abraham das letzte Wort ausgesprochen, schnappte Mrs English nach Luft, und ihr Körper verfiel in Zuckungen. Sie verdrehte die Augen und sackte wie eine Stoffpuppe zu Boden. Ihr Hals war seltsam abgeknickt und sie sah schrecklich leblos aus.
    So als wäre sie tot.
    Abraham fing wieder an zu lesen, aber ich hatte das Gefühl, unter Wasser zu sein, alles klang so fern und gedämpft. Wie viele Menschen mussten denn noch sterben?
    »… um sie zu rächen. Und um zu dienen!« Abrahams Stimme dröhnte so laut durch das kleine Zimmer, dass die Wände bebten. Er schlug das Buch der Monde zu und trat zu der leblosen Mrs English.
    Die Pflanze, die wie eine Spinne aussah, fiel vom Fernseher, und der Blumentopf zerschellte am Kamin. Die kleinen Figürchen schwankten, das ganze Leben von Mrs English zerbrach in Stücke.
    »Sie kommt!«, sagte Sarafine zu Abraham. Beide hatten nur Augen für Mrs English. Ich versuchte aufzustehen, aber der Druck auf meiner Brust war zu groß. Was immer da gerade vor sich ging, ich konnte es nicht aufhalten.
    Es war längst zu spät.
    Zuerst reckte Mrs English den Hals, dann richtete sie sich nach und nach auf, als würde sie von

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