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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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sich. Jeder Augenblick verändert den nächsten. Du hast alles verändert.« Die Wände hörten auf zu beben und der Mond blieb direkt an der Simskante stehen.
    »Das ist der Weg. Es gibt keinen anderen.«
    Das verstand ich.
    Es war das Letzte, was die Lilum sagte, ehe Mrs English reglos zusammensackte.

Die Glasaugenseite
    1.11.
    Ihre Brille war heruntergefallen, das Glasauge war geschlossen und einige Strähnen hatten sich aus dem penibel frisierten Knoten gelöst – jetzt sah Lilian English beinahe wie ein normaler Mensch aus.
    Ein netter Mensch.
    Ich rief den Notarzt. Dann setzte ich mich in den verschlissenen geblümten Sessel und wartete. Ich fragte mich angstvoll, ob sie tot war. Ein weiteres Opfer in diesem Krieg, von dem ich nicht wusste, ob wir ihn je gewinnen konnten.
    Und wieder war es meine Schuld.
    Der Krankenwagen kam kurze Zeit später. Als Woody Porter und Bud Sweet bei Mrs English einen Pulsschlag fühlten, kriegte auch ich endlich wieder richtig Luft. Ich sah zu, wie sie die Trage in den »Bus« luden, wie Woody den Rettungswagen nannte.
    »Gibt es jemanden, den man benachrichtigen müsste?«, fragte Bud, als er die Wagentür zuschlug.
    Es gab jemanden.
    »Ja. Ich rufe ihn an.« Weil ich mein Handy zu Hause liegen gelassen hatte, ging ich zurück in Mrs Englishs winziges Häuschen, durch die Diele und in die Küche mit der Kolibri-Tapete. Ich hatte keine Lust, meinen Vater anzurufen, aber nach allem, was Mrs English durchgemacht hatte, war ich ihr das schuldig. Ich nahm den pastellrosa Hörer von der Gabel und starrte auf die Zahlentasten.
    Meine Hand fing an zu zittern.
    Ich wusste unsere Telefonnummer nicht mehr.
    Vielleicht stand ich unter Schock. Das hätte ich mir gerne eingeredet, aber ich wusste, dass es noch einen anderen Grund gab. Irgendetwas passierte mit mir. Ich wusste nur nicht, was.
    Ich schloss die Augen und befahl meinen Fingern, die richtige Nummer zu wählen.
    Zahlenkombinationen schossen mir durch den Kopf. Lenas Nummer und Links Nummer und die Nummer der Stadtbibliothek von Gatlin. Nur eine einzige Telefonnummer fiel mir nicht ein.
    Meine eigene.
    Seit ungefähr einhundertfünfzig Jahren war es das erste Mal, dass Lilian English nicht zur Schule kam. Die Diagnose lautete akute Erschöpfung. Was vermutlich sogar stimmte. Abraham und Sarafine konnten jeden in diesen Zustand versetzen, dazu brauchten sie keine Dämonen-Königin.
    So kam es, dass Lena und ich ein paar Tage später allein im Klassenzimmer herumsaßen. Der Unterricht war vorbei, Direktor Harper hatte die Stapel mit unseren Arbeiten, die er sowieso nicht korrigieren würde, längst eingesammelt, aber wir saßen immer noch hier.
    Ich glaube, wir wollten einfach noch Zeit an dem Ort verbringen, an dem Mrs English eine Demon Queen ganz eigener Art gewesen war. Die echte Mrs English war, wenn schon nicht das Rad des Schicksals, dann doch zumindest die rechte Hand der Gerechtigkeit. Sie war immer geradeaus und unbestechlich. Abgesehen von dieser Crucible -Sache war das vielleicht auch der Grund, warum die Lilum sich ausgerechnet Mrs Englishs Körper ausgesucht hatte.
    »Ich hätte es wissen müssen, sie hat sich schon das ganze Schuljahr über merkwürdig benommen.« Ich seufzte. »Zum Beispiel hat sie ihr Glasauge mindestens einmal auf der falschen Seite getragen.«
    »Glaubst du, die Lilum hat uns in Englisch unterrichtet? Du hast gesagt, dass sie total unnatürlich geredet hat. Das hätten wir doch bemerkt.« Lena hatte recht.
    »Die Lilum muss irgendwann schon mal von Mrs English Besitz ergriffen haben, sonst wären Abraham und Sarafine nicht bei ihr zu Hause aufgetaucht. Glaub mir, die haben genau gewusst, was sie suchen.«
    Wir saßen in zwei verschiedenen Ecken des Klassenzimmers. Heute saß ich auf der Glasaugenseite. Mir war irgendwie danach. Ich hatte Lena schon dreimal alle Einzelheiten der vergangenen Nacht erzählt, nur die Sache mit der Telefonnummer nicht. Ich wollte sie deshalb nicht auch noch beunruhigen. Sie hatte auch so schon Schwierigkeiten, alles gedanklich auf die Reihe zu kriegen. Ich konnte es ihr nicht verdenken. Mir ging es genauso, obwohl ich dabei gewesen war.
    Lena, die im Niemandsland saß, also der Seite, auf der Mrs English gut sah, brach schließlich das Schweigen. »Warum müssen wir eigentlich diesen Einen, der Zwei ist, finden?« Sie war noch ganz verstört, sie hatte es ja gerade erst erfahren. Zudem hatte es wieder einmal mit ihrer Mutter zu tun.
    »Ich habe dir doch von der Sache

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