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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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Haare kräuselten sich in der nicht vorhandenen Brise und sie warf mir die Schlüssel zu.

Ein Licht in der Dunkelheit
    12.12.
    Schon auf dem Weg vom Parkplatz zur Schule sah ich in den oberen Fenstern der Turnhalle die Lichter flimmern. Die Party war bereits in vollem Gange.
    Lena zog mich am Arm. »Komm schon. Das dürfen wir nicht verpassen!«
    Ich hörte das unverkennbare Heulen von Links Gesang und blieb abrupt stehen. Die Holy Rollers spielten tatsächlich, genau wie Lena es gesagt hatte.
    Ich verspürte einen Anflug von Panik. Der Achtzehnte Mond stand kurz bevor und wir gingen in die Jackson High auf einen Ball. Das klang idiotisch, aber genauso idiotisch wäre es gewesen, zu Hause zu bleiben und sich vor dem bevorstehenden Weltuntergang zu fürchten, wenn man doch nichts tun konnte, um ihn zu verhindern.
    Also tat ich das einzig Vernünftige: Ich hielt den Mund und legte meinen Arm um das hübscheste Mädchen der ganzen Schule. »Okay, L. Rück endlich raus damit. Was hast du gemacht?«
    »Ich wollte, dass er einen schönen Abend ohne Ridley hat.« Lena hakte sich bei mir unter. »Und du auch.« Sie blickte über ihre Schulter, weil hinter uns Johns tiefe Stimme und Livs Lachen zu hören waren. »Eigentlich hab ich es für uns alle getan.«
    Das Verrückteste daran war, dass ich sie sogar verstand. Wir alle waren seit dem Sommer wie gelähmt. So als säßen wir irgendwie fest. Amma konnte keine Karten mehr lesen und nicht mehr mit den Ahnen sprechen. Marian durfte nicht mehr Bibliothekarin sein. Liv bereitete sich nicht mehr darauf vor, eine Hüterin zu werden, und Macon kam kaum noch von den Tunneln herauf. Link versuchte immer noch herauszufinden, wie man ein richtiger Inkubus wurde und wie er ohne Ridley zurechtkommen sollte. Und John war sogar physisch im Bogenlicht gefangen gewesen. Selbst die Hitze saß hier fest, in einem endlosen Sommer, den uns die Hölle geschickt hatte.
    Nichts in Gatlin bewegte sich mehr.
    Was Lena heute Abend gemacht hatte, änderte zwar nichts daran, aber vielleicht konnten wir auf diese Weise den Sommer hinter uns lassen. Vielleicht endete wenigstens dieser Tag ohne die Hitze und das Ungeziefer und die bösen Erinnerungen.
    Vielleicht fühlten wir uns dann alle wieder normal – so normal, wie es uns eben möglich war, wenn die Uhr weitertickte und der Achtzehnte Mond immer näher rückte.
    Wir können mehr tun, als uns normal zu fühlen, Ethan. Wir können normal sein.
    Lena schenkte mir ein Lächeln, und ich zog sie näher an mich heran, während wir die Turnhalle betraten.
    Die Halle war komplett umdekoriert und das Thema war ganz offensichtlich – Link. Die Holy Rollers standen auf dem Podium im Scheinwerferlicht einer grandiosen Bühnenbeleuchtung, die sich das Festkomitee niemals hätte leisten können. Und mittendrin war Link, das Rüschenhemd aufgeknöpft und schweißnass. Mal spielte er Schlagzeug, dann sang er wieder und wirbelte mit dem Mikrofonständer in der Hand über die Bühne. Immer wenn er an den Bühnenrand kam, fing eine Mädchenhorde an zu kreischen.
    Zum zweiten Mal in meinem Leben klangen die Holy Rollers wie eine richtige Band – aber diesmal ohne dass der Lolli einer Sirene zum Einsatz gekommen wäre.
    »Wie hast du das gemacht?«, rief ich Lena über die Musik hinweg zu.
    »Ich nenne es den Damit-die-Party-keine-Pleite-wird-Bann.«
    »Also war das Ganze eigentlich Links Idee?« Ich grinste und sie nickte.
    »Genau.«
    Auf unserem Weg zur Tanzfläche kamen wir an einer Stellwand mit dem Panoramabild einer kitschigen Schneelandschaft vorbei. Davor stand ein Stuhl, aber der Fotograf war nirgends zu sehen. Das kam mir irgendwie verdächtig vor. »Wo ist der Fotograf, L?«
    »Seine Frau hat Wehen bekommen.« Lena vermied es, mich anzusehen.
    »Lena.«
    »Es stimmt wirklich. Du kannst fragen, wen du willst. Na ja, sie selbst vielleicht besser nicht. Sie ist im Moment beschäftigt.«
    Wir kamen an Liv und John vorbei, die sich bereits an einen Tisch in der Nähe der Tanzfläche gesetzt hatten. »So was habe ich bisher nur im Fernsehen gesehen«, sagte Liv und sah sich staunend um.
    »Einen echten amerikanischen Highschool-Ball?« John lächelte. »Das ist auch mein erstes Mal.« Er zupfte an einer ihrer blonden Haarsträhnen. »Lass uns tanzen, Olivia.«
    Eine Stunde später war unser Plan aufgegangen. Wir amüsierten uns alle und keiner dachte mehr an irgendwelche Probleme. Es war wie auf einem normalen Highschool-Ball, auf dem man auf die langsamen

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