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Ein Abenteuer zuviel

Ein Abenteuer zuviel

Titel: Ein Abenteuer zuviel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams
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als ein gutes Buch zu lesen.
    Auch verspürte er eine wunderbare Erregung. Verstohlen hatte er gestern Abend verfolgt, wie sie ihn immer wieder angeblickt und dann schnell weggesehen hatte, als hätte sie Angst, bei etwas Ungehörigem ertappt zu werden.
    Sie hatte ihm in der bis oben zugeknöpften Jacke gegenübergesessen und ihn so zu Spekulationen verleitet, was sie wohl darunter trug. Und wenn sie sich Notizen gemacht hatte - er sollte sich wirklich darum 
    kümmern, dass sie mit ihrer Tüchtigkeit eine andere Arbeit in der Redaktion bekam -, hatte ihr Haar ihre Wangen gestreift, und ihr kurzer Pony war immer wieder leicht in Unordnung geraten, wenn sie den Atem nach oben ausgestoßen hatte, weil ihr warm oder sie betroffen war oder auch beides.
    Was hatte sie gerade gesagt? Franco sah sie ernst an, um zu verbergen, dass er überhaupt nicht bei der Sache gewesen war. Ruth und ihre faszinierende Persönlichkeit schienen ihn von Minute zu Minute mehr zu fesseln.
    „Ja”, antwortete er automatisch. Sie musste ihn etwas gefragt haben, denn sie hatte den Kopf zur Seite geneigt und blickte ihn mit leicht geöffnetem Mund an.
    „Wie bitte?” meinte sie verwirrt.
    „Was haben Sie gesagt?”
    „Ich wollte wissen, wie Sie die Chancen einschätzen, dass die beiden Mädchen ihr Leben wieder in den Griff bekommen.”
    „Oh, ja, richtig. Ich hatte den Eindruck, dass sie ziemlich Hals über Kopf von Manchester nach London ausgerückt sind und nun merken, dass sie sich mit ihrer Flucht von Zuhause übernommen haben. Ich wäre nicht erstaunt, wenn sie anfangen würden, sich darüber Gedanken zu machen, ob sie sich nicht vielleicht lieber ihren wütenden Müttern und aufgeregten Geschwistern stellen sollten, als ihr Glück hier in der Großstadt zu suchen.”
    „Das habe ich auch gedacht, und …” Ruth nahm den Notizblock aus ihrer Tasche und überflog die beschriebenen Seiten. „Kate hat sich auch ziemlich eindeutig dahin gehend geäußert, dass sie derselben Meinung ist. Es ist sicherlich hilfreich, dass sie einander haben. Wenn sie allein wären, könnten sie verletzlicher sein und eine leichtere Beute für … üble Typen … Sie wissen schon, was ich meine …”
    „Ja”, bestätigte er ernst. „Wie sieht’s aus? Was möchten Sie essen?”
    „Irgendetwas mit Pommes frites. Ich sterbe vor Hunger.”
    Franco unterdrückte ein Lächeln. „Haben Sie heute noch nichts gegessen?”
    „Nicht viel. Müsli und Toast zum Frühstück.” Sie beugte sich etwas vor, um besser lesen zu können, was auf der schwarzen Tafel geschrieben stand, die weiter hinten im Raum an der Wand hing. „Sandwiches und Obst zu Mittag. Seither nichts mehr. Deshalb habe ich wahrscheinlich auch so einen Hunger.”
    Fast hätte er laut gelacht und hielt sich schnell den Mund zu.
    Er wusste instinktiv, dass es ihr nicht gefallen würde, wenn er über ihren Appetit lachte. Vermutlich würde sie fälschlicherweise annehmen, dass er sie verspottete und für eine Landpomeranze hielt.
    „Ist alles in Ordnung mit Ihnen?” fragte sie, als er so tat, als würde er husten. „Haben Sie etwas im Hals?”
    Schon stand sie auf und klopfte ihm energisch auf den Rücken.
    „Was machen Sie?” stieß er keuchend hervor und blickte sie überrascht an.
    „Ich dachte, Ihnen wäre etwas im Hals stecken geblieben.”
    „Ich muss mich verschluckt haben”, erklärte er, als sie sich wieder hinsetzte. „Also Pommes frites?”
    „Ja, gern. Wie ich sehe, gibt es heute Schellfisch mit Pommes frites, Brot und Salat.”
    „Mögen Sie sonst noch etwas?” erkundigte er sich und stand auf.
    Ruth blickte erneut zur Tafel, und Franco überlegte verblüfft, ob sie wirklich noch mehr bestellen wollte.
    Doch schließlich schüttelte sie den Kopf und lehnte höflich ab.
    „Wie haben Sie sich entschieden?” erkundigte er sich, als er mit einem Glas Wein und einem weiteren Bier für sich an den Tisch zurückkehrte. „Machen Sie weiter, oder wollen Sie aufhören?”
    Sie spielte einen Moment mit ihrem Glas. „Ich mache weiter, aber…”
    „Aber was?” meinte er freundlich.
    „Aber Sie müssen darauf gefasst sein, dass ich wegen der jungen Mädchen manchmal zutiefst bekümmert bin.”
    „Ich wäre überrascht, wenn es anders wäre.”
    Angenehm überrascht? fragte sie sich unwillkürlich. „Ich bin ein mitfühlender und leicht zu Tränen zu rührender Mensch”, erklärte sie mit herausforderndem Blick, der ihn warnen sollte, keine Diskussion mit ihr über den Sinn

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