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Ein Alptraum für Dollar

Ein Alptraum für Dollar

Titel: Ein Alptraum für Dollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Bellemare
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er muß runter bevor der Sprit ausgeht. Also zurück nach Engelwood. Es ist stockdunkel, als er endlich über dem Anwesen der Morrows kurvt, aber es hat wenigstens einen Vorteil, der beste Flieger der Welt zu sein. Seine Verfolger werden sich kaum trauen, eine solche Landung zu wagen!
    Sie brauchen es allerdings auch nicht zu wagen, denn jetzt übernimmt das Fußvolk die Verfolgung. Engelwood gleicht einem überfüllten Sportstadion! Dank der Hilfe der Domestiken und einiger Freunde, die nach Engelwood geeilt sind, als sie von der Flucht erfuhren, gelingt es schließlich Lindbergh und den drei Frauen — auch Constance! —, unversehrt in das Haus zu flüchten. Aber was nun? Eines ist sicher: Der Mörder steht draußen und wartet auf seine Stunde, untergetaucht in der Menge.
    Es gibt nur einen Ausweg. Vielleicht. Die Meute muß ihr Fressen bekommen! Und so läßt Lindbergh am folgenden Tag durch die Presse verkünden, »er habe im engsten Familienkreis Anne Spencer Morrow heimlich geheiratet und befände sich nun mit seiner Frau auf der Hochzeitsreise. Der irrsinnige Nachtflug sei nur ein Täuschungsmanöver gewesen, um in der Hitze des Gefechts unbemerkt mit einem Auto verschwinden zu können...«
    Im Handumdrehen ist Engelwood wie leergefegt. Geschafft! Jetzt kann James Travers endlich die kleine Constance beschützen lassen — nach seiner Methode. Eine erfolgreiche Methode, denn drei Jahre später, am 1. März 1932, lebt das Mädchen glücklich und unbekümmert im Milton-College, wo es sich auf seinen Schulabschluß vorbereitet. An diesem Tag aber erfährt Constance, daß ihr kleiner Neffe — Charles Lindbergh Junior — das »Baby der Nation« — entführt wurde.
    Die Leiche wurde am 12. Mai gefunden, fast auf den Tag genau, an dem sie damals auch 50 000 Dollar für ihr eigenes Leben hätte zahlen müssen.
    Lindbergh hatte sie retten wollen. Auf seine Art, auf abenteuerliche Weise. Der »Einsame Adler« wollte über alle Berge fliegen...
    Nur, er ist nicht weit genug geflohen.
     

Die Titanic und der Fliegende Holländer
     
    10. April 1912: Einer der markantesten Tage unseres Jahrhunderts. Das größte, das modernste — und leider auch das berüchtigste Schiff aller Zeiten läuft aus dem englischen Hafen Southampton zu seiner Jungfernfahrt nach New York aus. Für die ganze Welt ist dieses Schiff viel mehr als nur ein prachtvoller Ozeandampfer. Es ist zum Symbol einer neuen Zeit geworden — der Zeit der unfehlbaren, alles beherrschenden Technik.
    An Bord: 2201 Menschen — 1316 Passagiere und 885 Mann Besatzung.
    Am 14. April 1912 — eine halbe Stunde vor Mitternacht — durchpflügt die »Königin des Ozeans« mit 22 Knoten, also mit etwa 40 Stundenkilometerm, den eisigen, ruhigen Atlantik südlich von Neufundland.
    Genau seit fünfundsiebzig Jahren fasziniert die Titanic unzählige Autoren, Journalisten, Filmproduzenten und Wissenschaftler — auch Schatzsucher selbstverständlich. Die Titanic ist zum Mythos geworden — umsponnen von Legenden, Geschichten und Anekdoten! Einige stimmen ganz sicher — viele aber wurden dazugedichtet oder glatt erfunden. Aber wer kann schon genau wissen, was in der Nacht vom 14. zum 15. April 1912 tatsächlich alles geschah? Immer noch — selbst in den neuesten Berichten — ist die Rede von einem rätselhaften, gespenstischen Schiff, das sich nur 5 oder 6 Meilen von der sinkenden Titanic entfernt befunden haben soll und anstatt ihr zu Hilfe zu kommen... spurlos verschwand.
    Ein Rätsel? Nein. Eine unglaubliche Geschichte, kaum bekannt, aber wahr.
    Es ist also kurz vor Mitternacht, am 14. April 1912.
    Durch das um diese Jahreszeit ungewöhnlich milde Wetter hoch im Norden hat sich eine Menge Eis von der Polkappe losgelöst und treibt nun ziellos dahin in den südlicheren Gewässern westlich der kanadischen Küste. Auf der Titanic hat Kapitän Edward Smith selbstverständlich die Eiswarnung erhalten, aber er hat sich entschlossen, sie in den Wind zu schlagen und mit Volldampf weiterzufahren.
    23.30. Ab und an schwimmen dunkle Massen auf den Fluten — keine riesigen Eisberge, wie später auf Zeichnungen dramatisch dargestellt wurde, eher Eisbrocken. Also keinerlei Grund zur Besorgnis für die Titanic. Haben die Konstrukteure nicht vor aller Welt versichert, das Wunderschiff sei unsinkbar? Dank einer genialen neuen Schiffsbautechnik!
    Also... »Mit Volldampf voraus!«
    Lediglich zwei Matrosen — also vier Augen nur — wurden zur Beobachtung des spiegelglatten, finsteren

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