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Ein Alptraum für Dollar

Ein Alptraum für Dollar

Titel: Ein Alptraum für Dollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Bellemare
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bei diesem Zirkus den Mund halten können!? Constance wird reden, das ist sicher. Ja, und dann ist sie tot!
    Lindbergh überlegt nicht lange, dafür aber sehr scharf. Dann ruft er zuerst die College-Leiterin zurück, um vielleicht doch etwas Genaueres zu erfahren, denn aus dem Gestammel von Mrs. Morrow wird man nicht recht klug. Und was er da erfährt, bringt ihn auf die Palme! Wie konnte diese Schulleiterin von sich aus die Polizei benachrichtigen?! Ohne die Familie vorher zu fragen! Warum nicht gleich auch die Presse?! Später, wenn alles vorüber ist, wird sie sich für diesen ungeheuerlichen Beweis ihrer völligen Unfähigkeit verantworten müssen! Später. Jetzt ist es sinnlos, sich darüber zu ärgern. Der Schaden ist nun mal da.
    Also setzt sich Lindbergh sofort mit James Travers in Verbindung, mit dem benachrichtigten Polizeichef. Gleich nach den ersten Worten bricht ein erbitterter Streit zwischen den beiden Männern aus:
    »Mister Lindbergh, wir wollen die Sache streng geheimhalten und dem Mörder eine Falle stellen. Es ist der einzige Weg, ihn zu fassen!«
    »Sie werden überhaupt keine Falle stellen! Sie werden sich da schön raus halten! Nur die Familie entscheidet!«
    »Es ist zu spät, wir wurden vom College gebeten, uns einzuschalten...«
    »Ja, leider! Aber hier geht es nicht um das College, sondern um meine Schwägerin!«
    »Alle Schülerinnen dieses College sind in Gefahr, wenn wir den Mörder nicht fassen! Er hat schon ein Mädchen auf dem Gewissen, höchstwahrscheinlich sogar drei!«
    »Eben! Und Constance wird nicht das vierte sein! Halten Sie sich heraus! Ich werde Constance entführen! Und zwar mit einem Flugzeug! Ich bringe meine Braut, meine Schwiegermutter und Constance in Sicherheit! Auf eine Insel!«
    »Lindbergh, bleiben Sie auf dem Boden! Wir sind jetzt nicht über dem Atlantik! Was glauben Sie denn, was passiert, wenn Sie so etwas Verrücktes tun? Eine Meute von Journalisten wird die Insel stürmen, und der Mörder wird sofort wissen, daß die Kleine geredet hat! Ja, und dann kann er ungestört seinen Mord vorbereiten, in der Menge schön verborgen!«
    »Niemand erfährt, wohin wir fliegen! Ich werde verfolgt, das ist mir schon klar, aber es bleibt mir genug Vorsprung, um Constance gut zu verstecken!«
    »Und dann?! Wie lange wollen Sie sie versteckt halten? Eine Woche? Einen Monat? Ein Jahr?«
    Dieses Argument überzeugt Lindbergh, und er läßt sich von James Travers überreden, erst einmal abzuwarten. Bis zum 1. Mai ist Constance ja nicht in Gefahr. Das heißt, wenn der Mörder nicht merkt, daß sie doch geredet hat! Also, sie muß im College bleiben und so tun, als ob nichts wäre. Und niemand darf sie besuchen, es könnte den Erpresser beunruhigen. Lindbergh kann mit ihr telefonieren... ja, das wird der Kleinen helfen, wenn sie weiß, daß er sich um die Sache kümmert, er, der große Held!
    Zwei endlose Wochen vergehen, bis Constance den zweiten Brief in ihrem Schulschrank findet. Die Anweisungen sind klar und deutlich: An einem bestimmten Tag, um eine bestimmte Zeit soll das Mädchen das Geld über eine Mauer in einen Garten werfen. Der Mörder hat sich für Constance eine unglaublich komplizierte Wanderung durch die Stadt ausgedacht. Sie soll x-mal von einem Bus in den anderen umsteigen, genau wie es auf der langen Liste mit den Busnummern, Haltestellen und Fahrzeiten steht.
    Zwischen dem Polizeichef James Travers und dem Nationalhelden Charles Lindbergh bricht erneut Krieg aus: »Mister Lindbergh, wir verteilen unsere Männer auf der ganzen Strecke. In jedem Bus, an jeder Ecke, überall wird das Mädchen von der Polizei geschützt! Und der Mörder wird nichts merken!«
    »Das kommt nicht in Frage! Das ist mir viel zu riskant! In der Nacht davor hole ich Constance aus dem College und wir fliegen alle weg. Nachts! Das ist mein letztes Wort!«
    »Moment noch Lindbergh, ich habe eine Idee! Wir schließen einen Kompromiß: Constance verläßt das College in der Nacht davor, o.k. Ich bin einverstanden! Und wir schmuggeln eine junge Freiwillige der Polizei an ihrer Stelle hinein. Die wird dann auch das Geld am nächsten Tag übergeben. Aber Sie müssen mir eines versprechen! Sie bleiben mit Constance auf Engelwood und lassen sich nicht mit ihr blicken! Sie fliegen nicht weg, bevor ich den Mörder habe! Wenn er etwas merkt, ist Constance so gut wie tot! Machen Sie sich das klar!«
    »Gut! Ich werde warten — aber nur einen Tag lang! Wenn Sie bis dahin den Mann nicht geschnappt haben,

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