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Ein Alptraum für Dollar

Ein Alptraum für Dollar

Titel: Ein Alptraum für Dollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Bellemare
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Zufall! Allein der Zufall entscheidet.«
    »Der Zufall oder Gott?«
    »Laß Gott aus dem Spiel! Mit so etwas hat Er nichts zu tun! Glücksspiele sind des Teufels! Und ich frage mich wirklich, wieso ein so kluger, intelligenter und gläubiger Mann wie du mit dem Teufel spielen will?!«
    »Aber das ist es doch gerade! Ich will ihn schlagen! Und es ist mir auch schon gelungen, Herr Pastor, ich habe etwas Phantastisches erfunden! Ich kann gewinnen oder verlieren, wieviel ich will! Ich beherrsche den Zufall!«
    »Ich sehe schon, du begehst auch noch die Sünde des Stolzes! Kein Mensch beherrscht den Zufall.«
    »Doch! Den Zufall beim Glücksspiel schon! Es geht! Ich habe es bewiesen!«
    »Hm... wenn du meinst, ich bin gespannt, Keith! Aber wenn es stimmt, daß es dir gelungen ist, den Teufel zu schlagen — ja mein Lieber, dann bist du der Teufel! Und das werde dann ich beweisen! Nun, fang schon an, erzähle.«
    »Kennen Sie Black Jack!«
    »Nein! Gott bewahre! Es ist ein Spiel, ja?«
    »Ja. Ein ganz simples Kartenspiel, aber es hat eine besonders interessante Eigenschaft! Ein optimaler Einsatz verschafft dem Spieler einen entscheidenden Vorteil! Vor vier Jahren habe ich ein Wochenende mit meiner Frau in Reno verbracht. Da habe ich zum ersten Mal Black Jack gespielt. Und habe mich sofort dabei verliebt! In dieses Spiel verliebt, verstehen Sie? Ich habe mich... intellektuell in Black Jack verliebt! Kurz darauf habe ich herausgefunden, daß ein gewisser Thorpe eine fast sichere Methode zu gewinnen entwickelt hat. Ich habe sie studiert, ein paar Fehler entdeckt, die habe ich dann korrigiert und die ganze Methode überarbeitet! Schon damals habe ich dadurch so viel gewinnen können, daß das Spielcasino dreimal die Partie unterbrochen hat. Ich gewann zu viel, verstehen Sie!? Man wurde allmählich unruhig!«
    »Im Augenblick, Keith, sehe ich in all dem nur das Laster. Glücksspiel ist ein Laster, vergiß das nicht!«
    »Aber nein, Herr Pastor! Intellektuell betrachtet ist es bestimmt kein Laster — es ist ein mathematischer Wettkampf! Ich habe die Methode von Thorpe, auch die von Wilson — einem anderen Spezialisten — in den Computer gefüttert und dazu auch meine Verbesserungen! Wissen Sie, was dabei herauskam? Es ist phantastisch! Wenn man immer 10 Dollar pro Spiel setzt, dann hat man nach einer Stunde todsicher einen Reingewinn von 10 Dollar! Man kann überhaupt nicht verlieren, und je höher man setzt, desto mehr gewinnt man, klar!«
    »Klar. Und das soll deine phantastische Erfindung sein?«
    »Nein! Warten Sie ab, Sie werden staunen!
    Die Sache hatte nämlich einen Haken. Die Methode verlangt eine wahnsinnige Konzentration und ein phänomenales Gedächtnis! Und ich, ich habe mein Leben lang davon geträumt, die reine körperliche, nicht schöpferische menschliche Anstrengung durch Maschinen überflüssig zu machen. Warum soll sich das Gehirn konzentrieren, nur um sich irgendwelche Zahlen zu merken, wenn ein Computer diese Arbeit erledigen kann?«
    »Keith, Keith... besinne dich doch! Du sprichst von einem Computer, dabei weißt du ganz genau, daß sie in allen Spielcasinos verboten sind! Also was soll das? Das ist lächerlich! Außerdem — wenn es wirklich so einfach wäre —, dann könnten alle Elektronikingenieure wie du ungestraft ein Vermögen gewinnen! Das hat nichts mehr mit Spiel zu tun — es ist und bleibt Betrug, hörst du?«
    »Herr Pastor, Sie wollen mich nicht verstehen. Die Spielhöllen sind es doch, die den Spielern den letzten Dollar aus der Tasche ziehen! Der Spieler hat von vornherein verloren. Auf lange Sicht hat er gar keine Chance. Das ist Betrug!«
    »Kann schon sein, aber das ist auch wohl allen Spielern bekannt, oder? Wenn sie also trotzdem ihre letzten Dollar setzen, dann sind sie eben vom Spielteufel besessen!«
    »Ganz richtig! Und deswegen habe ich einen... einen >Anti-Teufel< erfunden! Man mußte nur die Idee haben... und sie natürlich in die Tat umsetzen. Ganz einfach war es nicht, Herr Pastor, ich mußte viel trainieren, aber ich habe es geschafft!«
    Was Keith Taft nun seinem verdutzten Pastor erzählt, ist unglaublich:
    1972 verbringt er damit, nur Versuche darüber anzustellen, was mit Computern alles zu machen ist. Vor fünfzehn Jahren waren die Universalrechner der zweiten Generation viel zu langsam für sein unerhörtes Projekt. Er brauchte einen Computer, der zehnmal schneller rechnen, das heißt mindestens 400 000 Rechenschritte pro Sekunde verarbeiten konnte.
    Also packt

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